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Barfuss im Regen

Zeitfenster sind zu kostbar, um an Plänen festzuhalten …

Wenn uns die letzten Monate eines gezeigt haben, dass es nichts bringt, sich an etwas zu klammern, was aus Gründen nicht funktioniert. Deshalb bemerke ich in meinem engsten Umfeld immer öfter, dass wir aus der Situation das Beste machen, anstatt an einem „schönen Gedanken“ festzuhalten. Und ganz ehrlich: unterm großen Sonnenschirm sitzen, leckeres Essen serviert bekommen, Lächeln und Stimmungen aufnehmen, ernste und andere Gedanken austauschen, das Gewitter beobachten und den Moment einfangen, das hätte auch im Biergarten nicht schöner sein können.

Und wenn wir dann zusammen, satt und müde, durch den Regen zurück laufen. Dann ist es genau das, was diese besonderen Augenblicke sind, die Freundschaften so einmalig machen. Sich angrinsen, vielleicht auch die ein oder andere Erinnerung an früher aus dem Gedächtnis kramen – und diesen Abend zu unseren Erinnerungen hinzufügen. Barfuß im Regen …

Paula und das Osterhasen-Hilfsteam: Vorlese-Geschichten aus der Nachbarschaft

Ihr habt schon ein paar Tage nichts mehr von Paula gehört? Das kommt davon, weil es in den Tagen vor Ostern unerwartet hektisch war – und das Hundemädchen sich von Strapazen erholen musste … aber der Reihe nach, los ging es nämlich so:

Als Paula am Dienstag vor Ostern bei gutem Wetter nach dem Spaziergang mit Herrchen Andi in den Garten lief, um sich ein sonniges Plätzchen für ihr Nickerchen zu suchen, stutzte sie irritiert. Denn die Hasen der Nachbarsmädels hatten Besuch. Da stand, sehr erschöpft, Herr Osterhase. Und bat um Hilfe.

„Es ist so, wegen den aktuellen Ausgangsbeschränkungen dürfen die vielen Hilfskräfte, die wir normalerweise in dieser Saison zum Bemalen der Eier, zum Verpacken der Geschenke und für die Logistik beschäftigen, nicht kommen. Gerade hilft zwar die ganze Osterhasenbande, aber uns geht langsam die Puste aus. Noch halten alle zusammen, aber ein paar hilfreiche Hände mehr könnten wir mehr als gut gebrauchen.“

Die Hasen sind unentschlossen, aber Paula ruft voll Eifer: „Natürlich helfen wir – und ich frage noch mal in der Nachbarschaft, da gibt’s noch ein paar faule Mietzekatzen und ich bitte meine Hundekumpels, dass sie auch mitkommen. Wo sollen wir wann sein?“ Der Osterhase freut sich sehr und schlägt vor, dass alle am Nachmittag zum Osterhasenbau hinter dem Bahngleis kommen sollen.

Gesagt, getan, nach dem Mittagessen zieht Paula mit den Hasenkumpels los, ihnen haben sich nach viel Zureden 3 Katzen, 2 Hunde und ein Taubenpaar angeschlossen. Am Bau angekommen staunen die Helfer nicht schlecht: im Hasenbau geht es zu wie in einer Fabrik. Sofort verteilt der Osterhase sie auf die Kompetenzteams – die Hasen bemalen Eier, das Taubenpaar sortiert Geschenke, die Katzen helfen beim Verpacken und Paula und ihre Hundekumpels unterstützen die Logistikabteilung, die fertig verpackten Pakete ins richtige Lager zu bringen.

Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag geht das so – und am Samstag Nachmittag endlich ist alles verladen und bereit, verteilt zu werden. Das macht der Osterhase selbst, nicht ohne sich bei allen freiwilligen Helfern ganz besonders zu bedanken. Müde, aber zufrieden, schleicht der Helfertrupp nach Hause. Jetzt ist erst mal viel Erholung angesagt.

Und ratet mal, der Osterhase hat seine tierischen Helfer nicht vergessen, jedem hat er ein ganz persönliches Nest im Garten mit einem Dankeschön hinterlassen – für Paula gab es einen ganz besonderen Knochen, über den sie sich riesig gefreut und ihn an einer besonders guten Stelle im Garten verbuddelt hat.

Familiengeschichten: Scherben bringen Glück

Ein paar Wochen ist es her, da suchte mein Papa in der Speisekammer nach seiner Flasche edlem Obstbrand, die er noch von seinem Geburtstag übrig hatte. Erfolglos. Bei der nun folgenden Recherche stellte sich heraus, dass meine Mutter auf der Suche nach anderen Speisekammerbestandteilen an die Flasche gestoßen und diese zerbrochen war. Da sie nach wie vor überzeugt ist, dass das nicht passiert wäre, wenn „jemand“ die Flasche dahingestellt hätte, wo sie sonst immer stand … Hm. Also ganz klar: selber schuld.

Gestern wollte mein Vater dann einen Suppenteller aus dem Regal nehmen – und hat dabei alle anderen Teller aus dem Regal „geräumt“. Es gab einen riesengroßen Scherbenhaufen, alle Suppenteller kaputt. Schuld ist „natürlich“ nicht er, denn die waren blöd oder falsch oder was auch immer eingeräumt. Und ihm schon lange ein Dorn im Auge. Insofern ganz klar: selber schuld. Wer auch immer, zumindest keiner von beiden.

Die Scherben sind in der Mülltonne, in den Küchenregalen endlich mal wieder viel Platz. Und bestimmt bringen so viele Scherben ganz viel Glück.