Schlagwort-Archive: Singen

Das mit dem Gedicht

Für ihren 70. Geburtstag hatte meine Mutter erst keine, dann immer wechselnde Pläne. Aus denen jetzt auch nichts wird. Dafür darf sie sich auf die vielen Pläne ihrer Enkeltöchter freuen: Nichte 2.0 wird ihr gaaaaanz viele Geburtstagslieder singen. Sie übt fast ununterbrochen. Die bezaubernde Nichte hat gereimt, ein Gedicht – es ist schon mal notiert, jetzt muss es noch in Schönschrift auf eine Karte gebracht werden. Ob das klappt? Die Kids haben schon viiiiiel Stress, weil sie ja auch noch Geschenke basteln müssen, Bilder malen …

Ich meine, dass das Gedicht eine süße Überraschung wäre und vor allem besonders. Hoffen wir mal, dass es nicht in Vergessenheit gerät 🙏

Paula und das Rotkehlchen: Vorlesegeschichten aus der Nachbarschaft

Wenn sie vom Spaziergang mit ihrem Herrchen Andi zurückkommt macht es sich Paula in diesen Frühlingstagen am allerliebsten an einem sonnigen Plätzchen rund um den Gartenteich gemütlich. Da legt sie ihr Köpfchen auf die Pfoten und döst. Himmlisch ruhig ist es im Garten. Wobei, manchmal wird es sogar noch schöner, da ist es zwar vorbei mit der Ruhe, aber das Rotkehlchen, das singt so zauberhaft schön … das hört sich ganz anders an, als wenn Paula es mit dem Singen versucht.

Eines Tages kann Paula es nicht länger aushalten, sie muss herausfinden wie das geht. Sie läuft schwanzwedelnd auf den Baum zu, auf dem das Rotkehlchen singend sitzt. „Du, darf ich dich mal kurz stören?“ Das Rotkehlchen pfeift noch ein paar Töne, ehe es fragend nach unten schaut. „Sag mal, wie geht denn das mit dem Singen? Kannst du mir das beibringen?“ Das Rotkehlchen schüttelt zweifelnd den Kopf. „Weißt du Paula, bei uns Vögeln ist das auch sehr unterschiedlich. Nicht alle können singen. Die meisten pfeifen. Oder tschilpen. Oder zwitschern, Oder keckern. Ein paar schreien einfach nur … und gelernt hab ich das auch nicht, das kommt einfach so aus mir raus.“ „Hm, aber vielleicht so ein bisschen?“ meint Paula und setzt ihren süßesten Hundeblick auf.

„Also gut,“ sagt das Rotkehlchen. „Dann mach mir das mal nach.“ Und schon ertönt Strophe um Strophe von einem perlenden Gesang. Paula macht mit. Sie gibt sich wirklich große Mühe. Da ruft Frauchen Karin aus dem Haus: „Paula, was ist denn? Hör doch bitte auf, so erbärmlich zu jaulen.“

Erst ist Paula enttäuscht. Aber dann beschließt sie, einfach das gratis Konzert des Rotkehlchens zu genießen. „So ist das nun mal,“ ruft sie dem singenden Freund zu. „Jeder kann etwas anderes gut. Und du kannst einfach viel besser singen, als ich. Ich mach das Beste draus und hör dir ab sofort einfach immer zu.“

Das Rotkehlchen freut sich über das liebe Kompliment – und gibt sich ab sofort noch mehr Mühe. Das freut auch alle anderen Bewohner in der Nachbarschaft sehr.

Hustend singen

Das zweite Adventswochenende war sehr intensiv – pünktlich hat sich kurz davor ein lästiger Husten eingestellt. Nur Husten, aber der behindert das Singen. Und auch wenn mein Engagement kein „klassisches“ Konzert war, etwas mehr verlässliche Stimme wäre mir lieb gewesen. Also hab ich Samstag die Apotheke meines Vertrauens besucht, um mit einer medizinischen Rosskur Sicherheit für den Abend zu gewinnen.

War gut so, denn außer einer Handvoll Kinder und zwei älteren Damen haben die meisten eher zugehört, statt selbst mitzusingen. Egal, es hat Spaß gemacht, die meiste Zeit war die Stimme gut da. Und die paar Hustenausfälle wurden von mir selbst und den Zuhörern milde verziehen.

Wunderbar war die Begegnung mit meiner Mitmusikerin, sie begleitet wirklich sehr gut, atmet mit, nimmt kleine Pausen wahr. Und das ohne Proben. Sollten wir fortsetzen. Ach ja, tatsächlich hab ich jetzt zwei neue Fans im Alter der bezaubernden Nichte, die versprochen haben, nächstes Jahr wiederzukommen … 😊

Familiengeschichten: Martinszug

Gestern Abend hab ich einen Schwung Bilder vom ersten Martinsumzug der Nichten im neuen Zuhause bekommen, war wohl spektakulär. Da sie schon seit Tagen am Singen üben waren, klang da bestimmt auch mal der ein der andere richtige Ton bei „Ich geh mit meiner Laterne, Rabimmel, Rabammel, Rabumm“ oder „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“ mit. Und Nichte 2.0 hatte selber eine Laterne – Teilen??? Phhhhh! Um im Anschluss was zu essen waren viel zu viele Leute da, es wurde zu spät – husch, husch, nach Hause. Und heute sind die zwei immer noch aufgedreht!

Ganz anders die Großeltern, die beim Umzug im heimischen Dorf mitzogen. Ohne Laterne. Und zum Mitsingen ist die Oma auch nicht gekommen, weil sie über die schiefen Töne der Musikanten und die schrägen Stimmen, die aus dem mitgeführten Verstärker direkt neben ihr ertönten, so ehrlich lachen musste. Aber die funkelnden Sterne hatte sie schon im Blick. Ganz anders der Opa, der eh nur mitging, um Würstlsemmeln und Punsch zu genießen. Und anschließend waren die zwei früh im Bett und haben selig geschlummert.

Ja, die Prioritäten wechseln mit den Lebensjahren 😉