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Spruch zum Wochenende: Körper und Seele

„Geh du voran“, sagte die Seele zum Körper, „denn auf mich hört er ja nicht.“ „In Ordnung“, sagte der Körper, „ich werde krank werden
dann hat er Zeit für dich.“ (Goethe, aus Faust II)

Den Spruch möchte ich einem lieben, langjährigen Freund widmen. Der einen Teil seines beruflichen Gedächtnisses verloren hat. Ein Signal seines Körpers? Vielleicht. Wahrscheinlich. Ich wünsche ihm, dass ihm die Krankheit noch mehr Tempo rausnimmt, damit er gesund werden kann. Für Körper und Seele im Einklang, für eine Hoffnung auf Zukunft, auf ein langes, gesundes und erfülltes Leben.

See(er)leben

Was man so an neuen Dingen dazulernt, wenn man einen neuen Arbeitsplatz hat. Seit ein paar Wochen bemerke ich in unregelmäßigen Abständen ein „Tuten“. Langsam aber sicher hat mir dann gedämmert, dass das wohl etwas mit dem Ammersee, vor allem mit der Schiffahrt auf dem See zu tun hat. Denn es ist ein Signal, offensichtlich kündigt der alte Schaufelrad-Dampfer so sein Kommen an. Ich schlussfolgere das, denn so richtig konnte mir das bislang niemand erklären. Und tatsächlich hat das www keine Lösungsvorschläge rund um die Suchbegriffe „Dampfer“, „Tuten“, „Tutsignal“, „Ammersee“. Insofern werde ich dem in den nächsten Wochen irgendwann mal auf den Grund gehen – und außerdem habe ich mir fest vorgenommen, mal die Sonnenuntergangstour der Linie D mitzumachen. Da fährt man um kurz nach 18 Uhr vom nördlichen Ufer los – immer Richtung Berge. Stell ich mir sehr schön vor, hier gibts weitere Infos dazu.

Spruch zum Wochenende: Recht haben

Mein Leben wäre nur halb so aufregend, gäbe es den Straßenverkehr nicht. Heute morgen fahre ich auf der vorfahrtsberechtigten zweispurigen Ausfallstraße – als mir ein entgegenkommender VW Passat unerwartet und knapp die Vorfahrt nimmt. Er hatte geblinkt … Ich konnte bremsen und ihm ausweichen, der LKW rechts neben mir hats nicht ganz geschafft und das Fahrzeug leicht touchiert. Ich habe mit angehalten. Und bin von dem älteren Fahrzeuglenker mit belehrt worden. Er sei vollkommen im Recht, schließlich hätte er geblinkt. Das Blinkzeichen sei nämlich, um uns Unwissenden das mal klarzumachen, ein Signal. Das wir anderen Verkehrsteilnehmer beachten müssen. Und ihm seine Vorfahrt gewähren. Gerade im morgendlichen Berufsverkehr, der ohnehin eine Behinderung für jeden „normalen Autofahrer“ sei. Er habe lang genug, eigentlich viel zu lange, gewartet und dann von seinem Recht, seiner Vorfahrt, Gebrauch gemacht.

Weder der LKW-Fahrer noch ich konnten angesichts seiner rigiden und stetig lauter werdenden Argumentation zu ihm durchdringen. Er war im Recht, wir im Unrecht. Ich nehme an, dass er jetzt auch die Polizei belehren wird – denn er war so felsenfest von seiner Sicht der Verkehrswelt überzeugt, dass wohl auch eine Straßenverkehrsordnung von allen anderen einfach nur falsch gedeutet wird?

Ich widme ihm meinen Spruch zum Wochenende: „Recht zu haben ist nur halb so schön, wenn kein anderer Unrecht hat.“ (Orson Welles)