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Das mit dem Respekt für ältere Menschen

Letzte Woche habe ich eine Situation beobachtet, und mich sehr über einen jungen Mann gewundert, der sich lautstark an einem älteren Herrn gestört hat … Wie der ein oder andere mitbekommen hat renoviere ich mein Elternhaus, vor allem, um meinen Eltern eine seniorengerechte und hoffentlich unbeschwerte, lange eigenverantwortliche Zukunft in ihrem Heim zu sichern. Eine Ebene, damit sie keine Treppen mehr steigen müssen, eine Heizung mit einfacher Bedienung „einfach aufdrehen“ (bislang wurde mit zwei Holzöfen geheizt, für die täglich große Massen Holznachschub aus einem Lager geholt werden mussten), statt einem kleinen Bad mit nicht genutzter Badewanne und einer Dusche mit hohem Einstieg ein größeres Bad mit seniorengerechter Dusche. Ich tue das, weil ich heute aus übervollem Herzen respektiere, was meine Eltern für uns Kinder getan haben, nicht nur, als wir klein waren. Sie haben uns, obwohl sie dabei oft sich selbst zurücknehmen mussten, immer unterstützt. Ich bin ihnen dafür sehr dankbar und hoffe sehr, dass sie gesund ein hohes Alter erreichen dürfen.  Aber mir ist sehr bewusst, dass Altern auch weniger schöne Seiten zeigen bzw. Einschränkungen mit sich bringen kann, die Pflege einfordern. Im www bin ich an verschiedenen Stellen über einen Text in unterschiedlichen Varianten gestolpert. Die sich im Sinn aber ähneln:

„Vater und Sohn genießen ein Abendessen in einem Restaurant. Der Vater ist in die Jahre gekommen. Während er isst fällt immer wieder etwas von seiner Gabel. Nach dem Essen begleitet der Sohn seinen Vater zum Waschraum, wischt ihm liebevoll Essensreste aus dem faltigen Gesicht, wäscht die Flecken aus der Kleidung, kämmt ihm das graue Haar und richtet zum Schluss seine verrutschte Brille. Als der Sohn die Rechnung zahlt herrscht im gesamten Restaurant Schweigen. Da steht ein älterer Herr unter den Gästen auf und fragt: „Meinen Sie nicht, dass Sie etwas hier gelassen haben?“ Der Sohn antwortet: „Nein, das habe ich nicht.“ „Doch, Sie haben hier jedem Sohn eine Lektion hinterlassen – und jedem Vater Hoffnung!“ (Verfasser unbekannt)

Spruch zum Wochenende: Fortschritt

„1000 Dinge bewegen sich vorwärts, 999 zurück. Das nennt man Fortschritt.“ (Henri Frederic Amiel)

So ist es auch mit den Fortschritten auf einem Bau: wir haben schon soo viel geschafft, aber immer wieder geht irgendwas von vorne los. So wie dieses Wochenende. Und trotzdem freu ich mich auf die Baustelle, auf Anpacken, auf das, was im Kopf schon so ein wunderbares Bild ergibt und jetzt vom Rohzustand in die entsprechende Form gebracht werden muss. Hach, ich wünsch euch allen ein gutes Wochenende, auf dass eures auch positiv produktiv werde 🙂

Schreibzeit #4 – Demut

Ich bin in den vergangenen zwei Wochen demütig geworden. Sehr. Räumurlaub, zwei Urlaubswochen zum Ausräumen, Verräumen, Leerräumen. Ein riesengroßes Projekt ist das, was ich mir vorgenommen habe, und um ehrlich zu sein: ich habe nicht mal ein Bruchteil geschafft. Durchaus viel, aber ein Haus ausräumen, in das seit Generationen nur reingeräumt wurde, ist nicht mal mit zwei Wochen Freizeit einfach so zu schaffen. Vor allem, wenn man nicht alles in den Container schmeißt. Sondern sortiert, zusammenbringt, filtert, Ordnung reinbringt. Wegschmeißt, wegstellt. Räume und Renovierungsbedarf finalisiert. Ich bin demütig, denn obwohl ich seit Monaten gedanklich alles durchgegangen bin und es im Schlaf hundert mal bereits gemacht habe: jetzt ist es soweit. Echtzeit. So etwa die Hälfte ist verräumt, der Rest muss umgezogen werden. Und dann geht’s los. Renovieren, seniorengerecht, das Alte, Besondere erhalten und bewahren, modernisieren, wo möglich. Ich habe einen Heidenrespekt vor allem, was bereits geschafft ist. Und was vor uns liegt. Viel Arbeit, aber zum Glück ein Familienprojekt. Ein ziemlich großes, ok. Aber ich bin einmal mehr dankbar, dass ich das nicht allein machen muss.

(Ja, auch wenn es auch mal einfacher wäre, so bei Entscheidungen und so)

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Bines Thema für die aktuelle Schreibzeit: Demut“