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Mal wieder eine musikalische Erkenntnis

Ich bekenne mich schuldig: es gibt einige Musiker, die theoretisch machen können, was sie wollen – ich werde es mit fast 100 prozentiger Sicherheit mögen. Trotzdem war ich gelinde gesagt mehr als skeptisch, als ich auf das neue TV-Format „Sing meinen Song“ aufmerksam wurde. Soll das jetzt so was wie The Voice of Germany für Profis werden …? Nun begab es sich zusätzlich, dass ich zur Folge 1 noch im Urlaub war. Kurz: Ich hab’s verpasst, und war nicht traurig. Was soll ich schon groß versäumt haben, ja, Xavier Naidoo, Gregor Meyle, Sasha, Roger Cicero – sollen durch ihre Unterschiedlichkeit doch nur für Quote sorgen … Oder?
Jetzt hab ich dummerweise zufällig die Wiederholung von Folge 2 gesehen, Thema Guano Apes Sängerin Sandra Nasic. In der Theorie meins, gute, ziemlich coole Musik – aber die anderen Stimmen im Vergleich zur Rockröhre? Können doch nur verlieren. Oder?
Was für ein voreingenommener Schnösel bin ich eigentlich? Bin nach der Sendung vom Gegenteil überzeugt: Das ist eine Gruppe sehr außergewöhnlicher Musiker, jeder unterschiedlich, aber jeder Vollblut. Die nicht imitieren, sondern den jeweiligen Song zu ihrem machen. War ziemlich grandios. War von jedem einzelnen ehrlich gesagt begeistert, sogar Volks-Rock’n’Roller Andreas Gaballier hat Lords of the boards einfach nur gerockt. Und Sasha hatte den Überraschungsmoment auf seiner Seite, Open your eyes war ziemlich ziemlich gut in seiner Version …

Hat mich an uns früher erinnert, nicht in Südafrika, ohne Fernsehkameras. Aber ein Musikerfreundeskreis, mit oder ohne Gitarre, Song egal. Jeder bringt sich, seine Stimme und seine Musikalität ein. Wie oft hatten wir Textschwächen, aber jeder hat weitergemacht. Und es war genial. Freu mich auf mehr Sing meinen Song – und bin sehr froh, dass die Mama der Patenkinder etwas loyaler und noch musikbesessener ist, als ich. Und Folge 1 aufgenommen hat. Und da ich den passenden TV-Sender nicht empfange werde ich ab sofort wohl die Online-Version oder Wiederholungen schauen …

PS: Das oben war meine Meinung – und hier könnt ihr eine andere nachlesen … Wie immer: am besten, ihr schaut entweder selber rein und bildet euch eure eigene. Oder eben nicht.

Mittagspausenphilosophie: Glück

Ich habe kürzlich den Job gewechselt und bin, was meine neuen Kollegen betrifft, ein absolutes Glückskind: lauter tolle, einzigartige, wunderbare Menschen. Die sich intensiv mit sich, ihrem Umfeld und der Welt, in der wir leben, beschäftigen. Heute haben wir gemeinsam Mittagspause gemacht. 4 Mädels sitzen zusammen und nach kurzer Plauderei stellen wir fest, dass wir alle begeistert der ARD-Themenwoche Glück folgen. Auf allen Kanälen, online, im 1. Fernsehprogramm oder wahlweise auf den angeschlossenden Fernseh- und Radiosendern, auf BR Alpha. Und wir sind alle ganz fasziniert von den vielfältigen Beiträgen, die uns zum Nachdenken anregen, uns einmal mehr aufs Wesentliche fokussieren lassen. Uns das Glück des Lebens spüren, fühlen und mitfühlen lassen. Diese Woche schenkt uns nachdenkliche Momente, vor allem aber viele Glücksgefühle. Schön ist das!

Gesprächssplitter 1: „Anke Engelke sucht nach dem Glück. Und findet viele Menschen, die denken, sie hätten kein Glück. Anderen gehts sehr schlecht, die fühlen das Glück in vielen, unzähligen kleinen Momenten. Ohne sich dessen so bewusst zu sein. Und dann muss das Redaktionsteam das bewerten – was für eine unglaublich schwierige Situation, das Glück anderer Menschen bewerten zu müssen?“

Gesprächssplitter 2: „Dieses Kind weiß, dass es sterben muss. Es erklärt, warum es diese Situation so hinnehmen muss. Weil es eben so ist. Und trotzdem darf es es manchmal so unendlich glücklich sein. Und seiner Mama sagen, was für ein großes Glück sie hat, denn sie wird künftig einen Schutzengel mehr haben, der sie beschützt und liebevoll auf sie aufpasst …“

Fest steht, dass alle auf der Suche nach Glück sind – und vielleicht ist das auch einer der Stressfaktoren unserer Zeit? Dass wir so danach suchen, anstatt es zu bemerken? Wer mit uns über das Glück philosophieren möchte: hier und hier gibt es eine Menge gesammelter Informationen dazu. Ich werd weiterhin zuhören, denn manchmal hilft bewusste Reflektion, das Glück in den kleinen Dingen zu entdecken?

Ich wünsch euch allen einen glücklichen Abend!

Hühnerhautalarm

Ich bekenne, dass ich gerade zu wenig Zeit zum Fernsehen habe. Und deshalb nicht wirklich mitreden kann über die neue Staffel von The Voice of Germany. Hab die Blind Auditions fast komplett verpasst, bin insofern eigentlich raus. Nur dass mir bei der gestrigen Wiederholung eines Battles einmal mehr durch den Kopf gegangen ist, wie wertvoll mir genau diese Phase in den letzten beiden Jahren war. In der TV-Sendung ist das im Ausscheidungsverfahren eine großartige Stimme gegen eine andere großartige Stimme, für Musikgenießer wie mich ein Ohrenschmaus. Da werden wunderbare, einzigartige Stimmen zusammengepackt mit meist außergewöhnlich anspruchsvoller Musik – und einmal mehr bekommt man ein Gefühl dafür, warum Musik verschiedene Harmonien kombiniert, warum es die Komposition ist, die unseren Sinnen den höchsten Genuss verschafft.

Einige meiner Highlights aus den letzten beiden Jahren:

Kombiniere zwei vollkommen unterschiedliche, dabei so markante Männerstimmen zu Gänsehautfeeling in What a wonderful World

Nimm 2 bereits sehr harmonische, da schwesterliche, Klangfarben und setze mit Michael Schulte eine dritte Harmonie ein und lass dich vollkommen fallen, Falling Slowly

Dessert Rose in einer sehr eigenen Interpretation mit zwei außergewöhnlichen Stimmen

Und natürlich dieses ganz besondere Damen-Duo, das mir unvergessen bleiben wird: People help the People

Für diese Woche hab ich mir ganz fest vorgenommen, Donnerstag und Freitag dabei zu sein, denn „Nights in White Satin“ war großartig, bei „Somewhere over the Rainbow“ hatte ich Gänsehaut – und ganz klar will ich Samu noch mal mit Hühnerhaut erleben. Und hoffe auf einen dieser besonderen Momente, wo man zuhört, wie sich Stimmen perfekt vereinen und ganz tief vom Bauch aus sich ein Gefühl von „genauso muss es sich anhören, perfekt!“ in mir breitmacht. Gerne auch mit viel Gänsehaut 😉