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Selten [*.txt]

Tut man nicht oft, eigentlich nie – oder doch selten – radelt man nachts im Regen durchs Millionendorf. Das wetterbedingt fast wie ausgestorben wirkt. Waren an den lauen Sommerabenden die Nächte vorher unzählige Menschen unterwegs treffe ich in dieser Regennacht kaum jemanden.

Eine kleine Maus kreuzt meinen Weg, im Park hoppelt ein Hase vorbei. Es ist kilometerweit himmlisch ruhig. Und über allem hängt ein Duft, der Regen hat für eine besondere Geschmacksnote gesorgt. Zunächst bin ich nicht ganz sicher, aber spätestens beim Innehalten zum Froschkonzert am Botanischen Garten weiß ich: es riecht nach Holundersirup.

Selten, aber kommt eben vor, dass man sich mitten in München der Natur um sich herum bewusst wird.


Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 6. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt für 2018 lautet: Selten

Das mit dem Nein-Sagen

Muss ich nochmal üben. Manchmal mag es Sinn machen, wenn ich anbiete, eine Aufgabe zu übernehmen. Manchmal sollte ich vorher die Eckdaten genauer eruieren. Ganz besonders, wenn ich mich anbiete und alle anderen sich davor drücken. Das sollte mich stutzig machen. Statt mir selbst ein Ei zu legen.. Und meine Zeit mit etwas verbringen, das mich – da ich es selten mache – deutlich mehr Stunden und Nerven kostet, als ich dafür kalkuliert habe.

Nehmen wir zusätzlich an, es ist ein Projekt, in dem ich Teilkenntnisse besitze – um dann herauszufinden, dass unter den Drückebergern ein Profi ist … dann darf ich mit Fug und Recht sauer sein. Vor allem auf mich. Weil ich mich mal wieder zuständig fühle. Statt wie alle anderen auf einen Deppen wie mich zu warten, der es einfach macht. …

Grrrr. 🤢😡😤

Spruch zum Wochenende: Begegnung

Meine lieben Patenkinder, liebe Mademoiselle, lieber Monsieur – was war das gestern für eine Überraschung, dass ich mit eurer Mama an der Schultür stand, um euch abzuholen. Was für eine riesengroße Irritation, weil ja noch nie vorgekommen. Aber wert, hier festgehalten zu werden, weil es für uns alle besonders war. Und was war das beim Abschied für ein Festhalten wollen, mich nicht gehen lassen wollen. 

Ja, wir sehen uns gerade selten. Umso kostbarer ist die gemeinsame Zeit … ich möchte euch einen Gedanken mitgeben, der mir am Herzen liegt: die Begegnungen, jede einzelne, sind Geschenke. Dieses Zusammensein ist nicht selbstverständlich und deshalb etwas, was wir uns nur gegenseitig schenken können. Dazu passt der Spruch, den ich eben auf Happy Roots gefunden habe: „Das größte Geschenk, das du jemanden machen kannst, ist Zeit. Weil mit der Zeit schenkst du ein Stück von deinem Leben.“ (Verfasser unbekannt)

Und das machen wir, wir schenken uns Zeit, jeder von uns, immer wieder ein paar Stunden. Ein Stück Lebenszeit.