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Sagenumwoben [*.txt]

Mit 13 tauschten wir Teenager-Mädels uns untereinander aus. Über Jungs. Wie toll sie doch waren. Wie schön sie waren. Wie gut sie küssten. Es gab sie, diese sagenumwobenen Stars. Über die wir – gar nicht mal so heimlich – flüsterten. Viel sprachen. An jedem Ort, an dem wir uns trafen. Jede von uns flog auf sie. Wollte sie „haben“. Mit ihnen Zusammensein. Wollte das eine Mädchen an ihrer Seite sein.

Es waren die Jungs, um die sich Mythen, Geschichten und Erzählungen rankten.

Später habe ich erkannt, dass es wie mit vielen Märchen ist: nicht alles, was weitererzählt wird, ist wahr. Und bei näherer Betrachtung gab es über so manchen sagenumwobenen Kerl schlicht gar nichts zu sagen …

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Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 11. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt lautet: sagenumwoben.

Das mit dem Vogelleben

Gestern morgen wollte ich doch nur ein Verlängerungskabel holen – begleitet von der Katzendame schloss ich die Tür zum alten Stall auf, wo auf dem elterlichen Bauernhof Dinge wie diese aufbewahrt werden. Kaum drin tschilpen die Schwalben, die dort nisten, in heller Aufregung. Ehe ich michs versehe hüpft die Mietzekatze in zwei beeindruckenden Sprüngen auf ein hohes Fensterbrett, verharrt dort einen winzigen Augenblick. Erst jetzt seh ich den regungslos scheinenden Vogel. Doch auch mein Schreien hilft nicht, schwups hat sie ihn. das Ende eines viel zu kurzen Schwalbenlebens – und ich fühle mich erbärmlich mitschuldig …

Später wurde ich noch mal Zeuge, wie ein Raubtier – dieses Mal ein Sperber – einen kleinen Star aus seinem Schwarm heraus verfolgte, bis er am Nachbarhaus ans Fenster folg – der Sperber hat nur kurz zugeschnappt, den herunterfallenden Star bei seinem hungrigen Nachwuchs im Nest abgeliefert. Und ist schon wieder weiter zu nächsten Beute ausgeflogen, denn die schwirren hier gerade in Massen durch die Lande …

Hopfengeschichten

Eben auf der Heimfahrt übers Land kam ich an unserem alten Treffpunkt vorbei. Wir, das waren 4 Teenagerfreundinnen, der Treffpunkt eine Weggabelung, genau in der Mitte zwischen unseren 7 Kilometer voneinander entfernt liegenden Wohnorten. Die Entfernung legten wir im süßen Alter zwischen 12 und 15 zu jeder Jahreszeit bei jedem Wetter mit dem Fahrrad zurück. Und waren dadurch so wunderbar unabhängig. Eine herrliche Zeit. An einen Nachmittag erinnere ich mich besonders gut, dürfte ein spätsommerlicher Septembertag wie heute gewesen sein. Mitten während der Hopfenzupf. Auf den Feldern rings um die Weggabelung war die Ernte in vollem Gange. Auf einem der Wagen „er“, der, für den wir alle irgendwie schwärmten. Einige Jahre älter als wir, soooo gutaussehend. An dem Tag definitiv der attraktivste Hopfenzupfer weit und breit. Und wir, die sonst oft eher flott unterwegs waren, hatten plötzlich alle Zeit der Welt, trödelten mit unseren Rädern, hatten uns noch so viel zu erzählen. Immer wieder warf eine von uns „heimlich“ einen Blick auf ihn. Irgendwie konnten wir uns im wahrsten Sinn des Wortes nicht an ihm sattsehen? … Fiel mir eben ein und jetzt schmunzle ich vor mich hin. Fühlt sich gut an, im Kopf wieder mal 13 sein 🙂

Fotomomente

Manchmal bin ich so was von neidisch, wenn ich Aufnahmen wie diese hier sehe: der perfekte Moment für ein außergewöhnliches Bild. Zugegeben, ich hab auch viel zu oft keine Kamera dabei. Aber: kürzlich ist mir was gelungen – schaut mal, Vögel in perfekter Formation, ich finds toll!!!