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Fast wie Postkarten

Auch meine Patenkinder haben es nicht sooooo sehr mit Kartenschreiben. So kommt es, dass ich mir die Infos vom Landschulheimerlebnis des großen Monsieurs im Internet gesucht habe. Er war nämlich in meiner Lieblingsstadt Landshut, mit der ganzen Klasse. Und durfte da einiges erleben. Schade eigentlich, dass er mir nicht selber davon berichtet hat, denn es scheint, dass die Viertklässler viel gelernt haben?

In Auszügen:

Mittelalterliche Rechtssprechung: „Am Dienstagvormittag kam der Mann, der am Tag zuvor mit uns die Stadtführung auf die Burg Trausnitz gemacht hat, um uns verschiedene Tötungsmethoden beizubringen.“

Hexenverbrennung: „Im Mittelalter reichte es zu sagen: „Sie ist eine Hexe.“ Und wenn die Frau antwortete „Ich bin keine Hexe.“ wurden verschiedene Folterarten angebracht, um sie dazu zu bringen, dass sie sagte „Ja, ich bin eine Hexe.“
„Auf einem Scheiterhaufen wurde eine Frau (weil es immer Frauen waren) an einen Pfahl gebunden. Nun wurde sie verbrannt. Aber eigentlich starben die Frauen nur wegen dem Rauch.“

Martinskirche: „Zum Schluss gingen wir zur Martinskirche und erfuhren, dass der Kirchturm 132 Meter hoch und somit das größte Backsteingebäude der Erde sei. Das Interessanteste fanden wir aber, dass zwei Fenster gar keine echten Fenster, sondern bemalte Steine sind.“

Landshuter Hochzeit: „Die Landshuter Hochzeit fand im Jahr 1475 statt. 30 Millionen Euro hat der Herzog Ludwig dafür bezahlt. Alle 4 Jahre wird die Hochzeit wieder gespielt. 400 Kinder dürfen bei der Landshuter Hochzeit mitmachen. Alle Männer tragen Strumpfhosen und Leggins. … Viele Pferde machten bei der Hochzeit mit.“

Würde mich zu sehr interessieren, was mein großes Patenkind davon geschrieben hat 🙂

 

Theatersommer für Kids & Co in München

Bildrechte: Deutsches Theater München
Erinnert ihr euch an euren ersten Theaterbesuch? Als Kind? Wie war das für euch? Ich für meinen Teil kann mich noch sehr genau erinnern, dass wir im zarten Grundschulalter regelmäßig einem der Stadttheater der Umgebung Besuche abstatten durften. Was wir sonst gesehen haben kann ich nicht immer nachvollziehen. Unvergessen bleibt aber Das Dschungelbuch. Fand ich in dem Alter als Buch grauenvoll superlangweilig, aber auf der Bühne haben mich die Erlebnisse von Menschenkind Mogli und seinen tierischen Mitstreitern tief in ihren Bann gezogen … 

Jetzt habe ich bei meinem letzten Besuch gesehen, dass das Deutsche Theater ganz aktuell bis zum Juli ein Programm speziell für junge Besucher aufgelegt hat. „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ und „An der Arche um Acht“ kenne ich nicht, aber „Der kleine Drache Kokosnuss rettet die Welt“ und „Der Grüffelo“ les ich richtig gerne vor und vertiefe mich mit den Kids in die wunderbaren Bildwelten. Das kann ich mir auf der Bühne sehr gut vorstellen. Wobei: nicht jedes Kind mag jedes Buch, kenne für beide große Fans, aber habe auch erlebt, dass schon die erste Seite rigide abgelehnt und eine Alternative gefordert wurde …. Ist, wie so vieles im Leben eben Geschmackssache. Das aber nur zu Info, falls jemand sich überlegt, mit einem anspruchsvollen kleinen Zuschauer ins Programm zu gehen. Etwas „Vorfühlen“ schadet keinesfalls, auch wenn Theater ganz anders als Buchvorlesen wirkt.

Verschlungen hab ich in meiner Zeit als Leseratte (egal was, Hauptsache viel und vor allem ununterbrochen) sämtliche Bücher von Enid Blyton, also auch die „Fünf Freunde“. Könnte mir denken, dass sich die Inszenierung eher an die nicht ganz Kleinen richtet und auch noch für Teens eignet, die sich auf das Abenteuer Theater einlassen wollen. Also ich überleg mir auf alle Fälle, hinzugehen, bestimmt eine Gelegenheit, mich mal wieder ein Stück weit wie 13 zu fühlen. Wer kommt mit? 😉 

Hier gibt’s mehr Infos und Termine.

Aktion „Wo wächst mein Mittagessen?“

Mein Aufwachsen auf dem Bauernhof hat mich nicht nur in meiner Kindheit sehr geprägt, deshalb find ich diese Aktion gut: Bayerische Bauernhöfe laden in den nächsten Tagen zum Kindertag. Woher soll ein Kind, das in einer Supermarktgesellschaft aufwächst, wissen, woher sein Essen stammt oder wie es hergestellt wird. Milch wächst eben nicht in einem Tetrapack und Pommes Frites sind keine Tiefkühltruhen-Kultur … Es machen etwa 500 Höfe mit, die den Kindertag auch sehr anschaulich gestalten. Ich hoffe, das Projekt ist erfolgreich, bei den teilnehmenden Kids ein Bewusstsein für Qualität bei Lebensmitteln zu schaffen. Und wie es klappen kann, gesund zu essen.

Sommerzeit ist Ausflugszeit

Es ist Hochsommer und auf der Straße sind eine Menge Busse unterwegs. Die Ausflügler in die schönsten Gegenden der Republik bringen. Damit diese dort Zeit verbringen, etwas erleben. Zum Beispiel mein großes Patenkind, er durfte gestern mit seiner zukünftigen Klasse einen Ausflug in die Berge machen. Es war ein herrlicher Tag, die Kinder haben eine Menge gesehen, er war begeistert und wird davon noch lange schwärmen.

Mein morgendliches Auto-Erlebnis: ein Busfahrer mit einer Doppeldecker-Busladung voll Jugendlicher zieht auf der Autobahn ohne Signal und Tempo 80 auf die linke Spur. Ich war in dem Moment mehr neben, als hinter ihm. Keine Ahnung, wie es nicht zum Unfall gekommen ist, in jedem Fall bin ich heilfroh, weil weder mir noch den Kids was passiert ist. Viel von meinem Reifen ist jetzt auf der Straße, aber: Kein Busunfall, keine schlimmen Schlagzeilen, kein Leid für Familien … Im Straßenverkehr ist man im wahrsten Sinn des Wortes niemals allein unterwegs, deshalb wünsch ich mir etwas mehr Aufmerksamkeit und Rundumblick. Danke.