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Als ich noch Ferien hatte

Was früher die Ferien waren ist heute der Urlaub? Seh ich nicht ganz so, denn schon mal allein 6 Wochen Sommerferien machen meinen gesamten Jahresurlaub aus. Dazu hatte ich als Schülerin ja noch mal je zwei Wochen zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten … Ja, ich vermisse manchmal dieses Gefühl von mehr freier Zeit. Was mir an ein paar freien Tagen aber noch viel mehr auffällt: ich hätte gern mal wieder nichts vor. Einfach in den Tag hinein abhängen, keine Verabredungen, Erledigungen und Pflichten. Nichts zu tun, einfach mal so richtig langweilen. Kein Buch, das gelesen werden will, kein Arztbesuch, den ich am freien Tag mache, weil es sonst zu sehr stresst, kein Gerümpel, das sich durch die Renovierung angesammelt hat und mal entsorgt werden will, keine Ausflüge, keine Verpflichtungen, … Hab’s gestern versucht, hab mir so fest vorgenommen, nichts zu tun, hat morgens mit noch mal im Bett umdrehen immerhin ein kleines bisschen geklappt, das seh ich als Erfolg. Danach kam mir dieses Erwachsenending dazwischen: könnte hier ein bisschen geputzt werden, da ein paar Maschinen Wäsche machen, aufhängen, verräumen … Aber immerhin hatte ich auch etwas Zeit, den Schmetterlingen beim sich-Sonnen zuzuschauen. Und ich hab die Teenager-Kuh-Rasselbande auf der Weide und ihre Gruppendynamik studiert. Das ist zugegeben etwas, das mir als Kind gar nicht so aufgefallen wäre. Und ich hab ja noch ein paar Tage, um nichts zu tun 😉

Und weil so viele über den Sommer und das Wetter jammern habe ich mich mal erinnert, an früher, an die Ferien meiner Kindheit und Jugendzeit. Und da ist mir ein Sommer eingefallen, in dem es ähnlich warm wie dieses Jahr war, nur war es sogar permanent drückend schwül. So erlebten wir täglich oft mehr als ein Gewitter. Und das, wo wir doch am liebsten im Freibad abhingen, natürlich mit dem Fahrrad. Einmal hat es uns an einem Nachmittag sogar zweimal erwischt, für mich besonders schlimm, denn die neuen Espadrilles waren für die Regengüsse nicht geeignet, hab ich direkt wegschmeißen müssen, die nassen Sohlen wurden steinhart. Ein paar Tage später hat uns ein Gewitter sogar so heftig überrascht, dass meine Mutter meinen Vater im Auto ausschickte, uns abzuholen – die Räder blieben stehen ….

Sonntagsfreude: Schmetterlinge

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„Hast du eine Hoffnung, die in Erfüllung gehen soll, so fang‘ einen Schmetterling und flüstere ihm deinen Wunsch zu. Schmetterlinge geben keinen Laut von sich und verraten niemandem etwas, außer dem Himmel. Lass ihn deinen Wunsch in den Himmel tragen – und er wird erhört.“ (aus Hawaii)

Ich freu mich auf meinen Besuch bei den unzähligen Schmetterlingen, Staunen und Träumen lautet mein Motto. Also doch noch geschafft, wenn auch wie immer auf den letzten Drücker.

Mehr Sonntagsfreuden sammelt Rita, schaut bei ihr vorbei.

Die „Suche“ nach dem „Richtigen“

„Du findest schon noch den Richtigen …“. Aha. Gibts den denn? Existiert der? Für jeden Menschen? Also in echt? Und muss man/frau die/den Richtige(n) finden, um ein glückliches Leben zu führen? Es gibt eine Menge Tipps, Anregungen, gute Wünsche, Ideen – aber auch eine ganze Menge dummes Geschwätz (Highlights immer wieder: Top10-Tipps – so findest auch du den Richtigen), das man sich als Single, ob weiblich oder männlich und unabhängig vom Alter immer mal anhören muss. Fast immer unaufgefordert. Ja, ich hab schon Situationen erlebt, in denen mich nur mein weiterlaufendes Gedankenkarussell von einer deutlichen und ganz sicher unhöflichen Antwort abgehalten hat.

Eine Beobachtung: Ich erlebe diese stupide Beratungssituation äußerst selten, wenn ich mit zufriedenen, glücklichen Paaren zusammen bin. Die stellen meist nur die interessierte Frage, warum ich allein bin. Was nicht zu beantworten ist, weil es genauso zufällig ist, wie sie einen Partner gefunden haben. Dann eher Fragen zum Leben allgemein – und gut ist’s. Die vermeintlich guten Tipps gibts eigentlich immer von Menschen, denen ich ganz sicher keine Frage zu ihrem Beziehungsstatus stellen möchte. Die schnell in Erklärungsnot kommen. Die mit jemandem zusammen sind, um nicht allein zu sein. Die ihre eigene Beziehungssituation als „es ist schwierig“ definieren würden. Vielleicht auch selber Single, aber natürlich aus anderen,. nachvollziehbaren, weil logische“re“n Gründen. Whatever. Ich habe es mal sehr böse durchgefochten. Fragen ausschließlich mit Gegenfragen beantwortet. Wurde natürlich als exzentrisch eingestuft, als latent unzufrieden, als zickig. Wahrscheinlich noch als vieles anderes, was mir nicht einfällt. Bin ich alles nicht, im Gegenteil. Ich führe ein glückliches erfülltes Leben. Und bin auch gerne bereit, es zu teilen. Nur ist Bereitschaft allein nicht das entscheidende Kriterium.

Wie gestern schon geschrieben: die wenigsten von uns entscheiden sich bewusst, allein, also ohne Partner, zu Leben. Ich habe in meinem Umfeld sehr attraktive, interessante, liebevolle Menschen, durchaus beziehungsfähig. Die aber  – auf Zeit oder permanent – ohne Partner durchs Leben gehen. Ob sie nach der/dem Richtigen suchen? Sie werden zumindest kompromissloser. Mit jeder Enttäuschung gibt es individuell Komponenten, an denen man nicht mehr vorbeisehen wird. Wer sich aus einer zu engen Partnerschaft befreit wird immer um diese Freiheit kämpfen. Wer aus einer zu lockeren Beziehung aussteigt wird mehr am anderen „kleben“. Ob das Gegenüber darüber genauso denkt? Entscheidet mit, ob Beziehung zwischen zwei Menschen klappen kann.

Und den Schritt in die Partnerschaft wagen – das ist das große Ding. Ja, ich habe in meinem Leben schon einige Beziehungen gelebt, einmal waren es immerhin 7 Jahre. Und trotzdem lebe ich heute allein, bin Single. Und glücklich, so wie es gerade ist. Es gibt die Tage, da wünsche ich mir den Richtigen, den einen, meinen Mr. Big oder „den“ Traummann an meiner Seite. Und es gibt die Tage, da bin ich sehr zufrieden mit meinem Alleinsein. Mit meinem Leben, meiner Unabhängigkeit, mit meiner Sicht der Welt. Die Phasen sind nicht planbar, zeitlich nicht einordenbar. So und nicht anders ist es. Frühlingsgefühle, Schmetterlinge im Bauch, himmelhochjauzend verliebt – immer mal wieder. Nur aktuell nicht von Dauer. Leider? Ja, manchmal schon. Oder auch nicht. Das ist ja das Ding: es geht allein auch ganz gut. Und mal ganz ehrlich Theorie versus Praxis: gerade hab ich keine Gefühle. Ich philosophiere wieder, wenns mich das nächste Mal erwischt. Dann vielleicht weniger „gerade glücklich Single“? Dann auch mit Sicherheit weniger abgeklärt und aufgeräumt im Ist-Zustand …

Eine neue Liebe

„Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, nananananana…“ Auch wenn das ein schrecklich kitschiger Schlager ist, da ist schon vieles dran. Sich neu verlieben macht einen neuen Menschen. Es verändert auf Zeit, denn die wild wirbelnden Schmetterlinge, das Schweben auf Wolke 7, die Glücksgefühle, das wild pochende Herz, das alles lässt nach einiger Zeit wieder nach. Aber der Zustand, so kurz oder lang er sein mag, ist so himmlisch, himmlisch schön. Zwei meiner Langzeit-Single-Mädels haben sich in den letzten Wochen verliebt. Lächeln permanent vor sich hin. Sind wie auf Wattepäuschchen unterwegs. Und gehen – irgendwie typisch für unsere Generation – ganz ganz vorsichtig mit dem „Beziehungsstatus“ um.

Die eine macht das seit einigen Tagen super offiziell: lernt nächste Woche Familie und Freundeskreis kennen, wird richtigggehend „vorgestellt“. Und sie und ihr M. haben beide aktuell ihren Beziehungsstatus auf Facebook geändert … Die andere ist noch still und heimlich glücklich. Ein ganz kleiner Kreis ist eingeweiht. Ansonsten genießen da zwei Menschen den Zauber der ersten Verliebtheit. Noch, ohne viel zu definieren. Noch mit vielen Unsicherheiten. Aber mit ganz viel Glück. Und Schmetterlingen. Und kurzen Schlafzeiten. Und glitzernden Augen beim Wiedersehen …

Das geht, es ist möglich. Aber es muss schon ein ganz besonderer Mensch unsere Wege kreuzen, damit wir selbständigen Singles unser sicheres Leben eintauschen, gegen all die Unwägbarkeiten des Paarseins. Paarmenschen können das nicht nachvollziehen, aber: Nicht jeder Mensch fühlt sich als Teil eines Zweiseins besser. Glücklich verliebt sein: ja, gerne. Mit einem zweiten Menschen leben, Alltag und Herausforderungen meistern? Da muss man sich schon sehr sicher sein, wer das Gegenüber ist und wie er denkt, fühlt, lebt. Ich kenne wenige Singles aus Überzeugung, sondern viele, die durch ihre Erfahrungen dazu geworden sind. Mit jeder Enttäuschung, mit jedem Erkennen, dass es mit dem gewählten Partner, der so toll und wunderbar schien, nicht „klappen kann“, wird es schwieriger, die Sicherheit des Alleinseins zu verlassen. Und sich auf jemanden einzulassen. Ich glaube, die meisten wären prinzipiell schon bereit, aber es kommen so viele Abers. Und dann ist da ja auch noch der zweite Beteiligte, der auch sein Paket dabeihat.

Bei meinen beiden Mädels scheint es, als ob es klappen könnte. Ich drück ihnen ganz feste die Daumen. Und allen anderen Single-Mädels wünsch ich, dass sie das finden, wonach sie suchen. Und glücklich sind.

Kürzlich habe ich diesen Artikel zum Thema Single sein gelesen, hm, in Ansätzen ja, bei vielem stimme ich nicht zu. Ich glaube nämlich nicht, dass Alleinleben Alleinsein bedeutet. Die meisten Singles, die ich kenne, sind großartige Netzwerker, pflegen intensive Freundschaften und sind wunderbar in ihre Familien eingebunden. Sie haben nur keinen Partner. Und sind entweder auf der Suche – oder nicht.