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Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (10)

Schlimmer als Drängeln und Rasen ist Ausbremsen. Das ist meine ehrliche Meinung. 

Autofahrer, die partout langsamer fahren, als erlaubt, behindern. Und waren die letzten beiden Tage geballt auf bayerischen Straßen unterwegs. Donnerstag hatte ich beispielsweise die wirklich große Herausforderung das große Vergnügen, hinter einer Opelfahrerin aus dem Landkreis OA herzuschleichen, die auf der Landstraße nicht schneller als 60, in Ortschaften maximal 30 km/h fuhr. Und vor jeder Kurve „scharf“ abbremste. Dass sie dazu nicht ein einziges Mal in den Rückspiegel schaute und schließlich beim Abbiegen keinen Blinker setzte: nebensächlich. 

Gestern hatte ich erst einen Herrn aus der Schweiz auf der linken Spur der Autobahn, erlaubt 120 km/h oder schneller. Er fuhr im Freitag-Abend-Verkehr maximal 100, bremste aber immer wieder ab. Übrigens war weit und breit keiner vor ihm, der das gerechtfertigt hätte. Und vielleicht sollte ich erwähnen, dass er selbstverständlich links blieb, obwohl rechts „viel“ frei war … möglicherweise hab ich aber natürlich auch was übersehen, was nur er wahrnehmen könnt. Später hatte ich dann eine 80 fahrende Kolonne auf der linken Spur – weil nämlich rechts am Horizont Kilometer entfernt ein LKW zu erahnen war. 

Nervt, selbst wenn ich Zeit habe. Wenn ich aber eh schon spät dran bin, dann so richtig. Insofern hab ich mir fürs Wochenende eine Autofahr-Auszeit verordnet … schonend fürs Nervenkostüm 🙂

Von der Autobahn

Kürzlich hab ich gelesen, dass Autofahren für die meisten Menschen eine äußerst emotionale Angelegenheit ist und viele ein inniges Verhältnis zu ihrem Auto haben. Ja, da finde ich mich wieder. Klar, ich bin eine Frau, ergo: mein Auto bringt mich nicht nur von A nach B, es ist mein mobiler Kleiderschrank und Aufbewahrungsort all der Dinge, die ich „mal schnell“ brauchen könnte. Ich freu mich, wenn es brav läuft und ärgere mich, wenn „er“ Mucken macht. Man kann keinesfalls sagen, dass mein Auto mir egal ist. Ich habe eine Bindung zu dem kleinen Franzosen aufgebaut. Nicht jede Fahrt erfreut mein Herz, aber ich habe gerade aus den letzten Tagen herrliche Sonnenscheinsequenzen, Kilometer um Kilometer durch Südbayern mit freiem Blick aufs gesamte Alpenpanorama vor meinem inneren Auge. Dann hab ich mein Auto und das Leben als Autofahrer richtig gern …

Mein täglicher Arbeitsweg führt mich über die zweispurige A96 aus München hinaus an den Ammersee. Mindestens dreiviertel der Strecke mit Geschwindigkeitsbeschränkung. Stellenweise 80, den größten Teil der Strecke 120. Und ich gestehe: ich halte mich dran. Trotzdem wurde ich allein in der letzten Woche 3 mal vom roten Schein des Blitzers hell erleuchtet, zum Glück bezahlen die anderen. Die es eiliger haben als ich. Ich mag das mit dem in Kategorien einordnen ja eigentlich nicht soooo gern, aber wer täglich mindestens 2 Stunden auf der Straße verbringt, der lernt, dass der Autotyp doch recht viel über seinen Fahrer aussagt, dass eine rechte und linke Spur auf einer zweispurigen Autobahn noch lange nicht bedeutet, dass man die auch nutzen muss – ist analog zu anderen mehrspurigen Systemen, wahrscheinlich sind doch viele außerhalb Deutschlands unterwegs, wo man ja langsamer Fahrende auf allen Spuren überholen darf.

So, jetzt freu ich mich auf meinen sicher wieder spannenden Heimweg. Mal sehen, auf welchen Typ ich mich heute freuen darf. Und wenigstens wirds mir so nicht schnell langweilig unterwegs 🙂

 

Gibts auch eine Strafe für Schleicher im Straßenverkehr?

Die nächste Episode aus meinem Aurofahrerleben, gestern Abend:
Feierabend, ich hab was Schönes vor, freu mich auf einen Mädelsabend mit zwei lieben Freundinnen. Raus aus dem Job, rein ins Wochenende. Ich sitze gut gelaunt im Auto und bin auf dem Weg nach München. Doch was ist das vor mir? Eine Autofahrerin, kleiner blauer Peugeot, Münchner Kennzeichen. Fährt innerorts ca. 20 km/h. Gut, vielleicht ist was vor ihr, das ich nicht sehe. Gleich kommt das Ortsschild, ich beschleunige. Um scharf abzubremsen. Sie bleibt bei ihrem Tempo. Jedes Mal, wenn sie etwas schneller wird bremst sie. Hektisch. Äh, vielleicht denkt sie, es ist glatt. Nur leider kann ich ihr aus dem nachfolgenden Auto nicht zubrüllen, dass die Straße nass und herrlich frei ist. Hinter uns bildet sich eine Schlange, als ob vorneweg ein Traktor fahren würde. Traktorfahrer allerdings bemerken das und fahren öfter mal raus, um Autos vorbeizulassen. 20 Kilometer auf der Landstraße bis zur Autobahn, keine einzige Lücke im Gegenverkehr, um zu überholen.

Auf dem Autobahnzubringer bremst sie noch mal scharf ab.

Meine Nerven, meine Zeit…

Liebe mir unbekannte Dame, wäre es wirklich so glatt gewesen, wie sie offensichtlich dachten, Sie wären unweigerlich im Graben gelandet. Ich hab echt viel Verständnis, dass Sie sicher unterwegs sein möchten, aber bitte bitte bitte: bleiben Sie das nächste Mal einfach zu Hause. Fahren Sie mit der Bahn. Egal, fahren Sie bitte nicht wieder vor mir. Ich habe meinen halben Abend mit Freunden durch Sie verpasst. Und ich bin sicher, Sie haben es auch nicht genossen, dass ich hinter Ihnen hertrotteln musste. Ja, ich bin Ihnen immer wieder zu nah aufgefahren. Entschuldigung. Ich werde ungeduldig, wenn jemand so offensichtlich den Verkehr behindert. Und ich hab so sehr gehofft, dass Sie irgendwann merken, dass Sie schneller fahren könnten. Oder ich Sie überholen kann … Und dann wollte ich auf der Autobahn Zeit gutmachen, gut, dass kein Blitzer aufgebaut war. Denn Sie hätten meinen Strafzettel ja nicht bezahlen müssen. Also gerecht wärs schon gewesen, aber …

Liebe Polizei, solche Verkehrsteilnehmer erwischt ihr nicht durch Blitzer-Kontrollen. Dafür solltet ihr euch aber dringend mal was einfallen lassen!!!