Als Patenkinder und Eltern vor ein paar Jahren aus der Schweiz zurückgekommen sind hatten sie Glück: sie haben ein Haus im Münchner Osten zur Miete bekommen. In der gewünschten Umgebung, eine ruhige Seitenstraße, ein kleiner Garten, gute Lage zu Kindergarten und Schule, Einkaufen geht zu Fuß, nur 100 Meter zur Bushaltestelle … das alles in einer guten Größe und bezahlbar. Klar, dass sie schnell wieder zu Hause waren. Und sich in ihrer Umgebung einfach nur wohlgefühlt haben.
Seit Monaten ist es aber alles andere als gut. Im Nachbarhaus geht es im wahrsten Sinn des Worts drunter und drüber. Statt einer netten Nachbarschaft ist die Wohnsituation eine sehr belastende Angelegenheit geworden. „Regulär“ scheinen nach einem Eigentümerwechsel ein paar Damen im Haus zu „wohnen“, mit oft wechselnden männlichen Besuchern. Vor allem in den Abend- und Nachtstunden ist es laut, so laut, dass an Schlaf nicht zu denken ist.
Eltern und Patenkinder leiden unter der Situation, unter dem anhaltenden Schlafmangel – unter der mittlerweile oft auch bedrohlichen Situation. Denn die neuen Nachbarn reagieren auf die wegen nächtlicher Ruhestörung immer wieder gerufene Polizei mit Aggression. Trommeln gegen die angrenzenden Wände, drehen die Musik hoch, schreien, fluchen, pöbeln, Rüpeln. Fährt die Polizei vor ist es dann plötzlich stumm …
In einer Siedlung ist man nicht allein, alle anderen Anwohner fühlen sich gestört. Ja, man kann sich seine Nachbarn nicht aussuchen. Aber wie lang kann man so eine Wohnsituation ertragen? Vor allem als Familie mit zwei Kindern, die ganz genau hinsehen, nicht alles verstehen, aber von der Situation voll mit betroffen sind. Natürlich sind längst Prozesse angelaufen, Anwälte eingeschaltet – bleibt zu hoffen und wünschen, dass die Mühlen der Justiz in diesem Fall ganz besonders schnell mahlen!