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Erste Male

Tatsächlich sind meine Schwester und ihr Ehemann gefühlt zum ersten Mal seit der Geburt von Nichte 3.0 allein zum Essen ausgegangen. Und so haben die Tanten und die Nichten Premiere des ersten „echten“ Mädelsabend gefeiert.

Ich hab Massen an Lebensmitteln mitgebracht, obwohl der Kühlschrank extra für uns prall gefüllt wurde und wir haben tatsächlich recht harmonisch zu Abend gegessen. Für danach hat die bezaubernde Nichte schnell klargestellt, dass sie den großen Fernseher „unten“ für ihr Abendprogramm bekommt und wir uns für den Kleinmädchenkram nach oben verziehen sollen … ja, so ändert sich eben alles. Wir 3 Kleinen hatten dann oben nach Startschwierigkeiten einen so coolen Mädelsabend, dass sie uns dennoch mehrere Besuche abgestattet hat 😉

Und irgendwann wollte die Jüngste dann tatsächlich schlafen gehen (Hurra!) – gut, das mit dem Einschlafen hat dann noch gedauert. Denn jedes Mal, wenn die Mittlere wieder weinen musste, weil sie auf die Mmaaaahhhhmmiiie warten will, war bei unserem Mini-Familienmitglied auch der Knopf „wann kommen denn jetzt eeeeeendlich meine Eltern“ in Dauerschleife gedrückt. Gar nicht so einfach, der großen 5jährigen klarzumachen, was da jetzt Ursache und Wirkung ist?

Nur, was soll ich sagen: 3.0 ist tatsächlich zu einer ganz ok Uhrzeit eingeschlafen. Und gerade als ich 2.0 mitnehmen wollte, damit sie dann eben aufbleibt? Waren die Eltern schon wieder da und die ganze Aufregung vorbei …

Sonntagsfreude: Festhalten

Was in der großen Welt gerade so unmöglich scheint überträgt sich dummerweise auch ins ganz kleine Private, familiärer Friede ist – sagen wir mal – nicht easy-peasy. Und wenn sich dann nicht jeder ein bisschen solidarisch zeigt …

Dennoch gabs in den 24 Stunden Familienzeit die kleinen Momente zum Festhalten für die Ewigkeit:

    Wenn sich Traditionen auch bei 3.0 wiederholen und die einfach die Hand der Tante schnappt, um gemeinsam Eroberungszüge zu starten
    Wenn Nichte 2.0 gar kein Marzipan mag und sich dann so freut, weil die gemeinsam gebackenen Plätzchen saulecker geworden sind
    Wenn der bezaubernden Nichte mit der Oma ein perfekter Stollenteig gelingt und der dann auch noch so was von gut schmeckt
    Wenn schon fast alle Plätzchen vernascht worden sind …
    Wenn die bezaubernde Nichte mal für ein paar Sekunden das Pubertier abstreift und der großartige Mensch, aktuell von Ängsten und Stress vollkommen unter Strom und unterdrückt, zum Vorschein kommt
    Wenn alle 3 Nichten bei Oma und Tante bleiben – und die Mama tatsächlich einen Termin ganz allein machen kann
    Wenn eine Maus durchs vollbesetzte WG-Wohnzimmer rennt und nur meine Schwester, Mutter der bei Spinnen und ähnlichem Getier schon eher iiiiihhhh-Nichtenbande, am liebsten kreischend auf den Tisch hüpfen würde
    Wenn Nichte 2.0 endlich wieder bei der Tante geschlafen hat – hat die letzten Male warum auch immer gar nicht geklappt, obwohl ich gar nicht so zum Fürchten bin – und wir den Sonntag ganz entspannt noch etwas vom Bett aus der Welt beim Schneien zuschauen und darüber diskutieren, dass wir alle Jahreszeiten so was von gerne mögen
    Wenn Nichte 3.0 eine Ecke zum Verstecken entdeckt, wo eigentlich gar keine ist
    Wenn Nichte 2.0 sich die Oma zum Ruhen schnappt und die tatsächlich nicht zum Kochen kommt (hinter den To Dos „versteckt sie sich zu oft, das war echt herrlich ….)

Wenn alle 3 die Heimfahrt verschlafen, weil so ein Besuch aktuell einfach alle Beteiligten mit Vorfreude und vor Ort und so … viiiiiel Energie kostet. Und trotzdem so wertvoll, dass wir uns gesund sehen durften.

Ein bisschen lustig …

… ist es schon, dass der erholsame Schlafrhythmus der Tante nach 24 Stunden mit den Nichten jedes Mal komplett im Eimer ist und es bei den Mädelsabenden im Jahr 2021 garantiert die erwachsene Teilnehmerin ist, die als Erste ins Bett will? Ja, so ändern sich die „wilden“ Zeiten.

Und wie nah kleine Erfolge einem totalen Energieloch sind durften wir als Familie zum langen Wochenende erleben: wir haben eine erfolgreiche Premiere gefeiert. Nichte 2.0 hat ihre erste komplette Nacht ohne Mama allein mit der großen Schwester und der Tante verbracht. Das war – nachdem sie sich ein Kuscheltier, das sie eigentlich gar nicht braucht, ausleihen durfte – „gar nicht schwer“.

Wenn man dann allerdings vor lauter Aufregung schon um 4 Uhr wach wird, den Sonnenaufgang und den Tag gar nicht mehr erwarten kann? Dann muss die Tante auch wach sein, um erst stundenlang ganz leise alles mögliche zu quatschen, dann schnell aufstehen, schon beim Frühstück hibbelig sein und mit Vollgas die restlichen viel zu kurzen Stunden durchjagen. Um schließlich auf der Heimfahrt direkt nach der ersten Kurve einzuschlafen. Und daheim noch auf dem Sofa weiterzuschlafen … Und dann irgendwie traurig sein, weil das alles ganz schön anstrengend ist. So.

PS: Ist ja nicht so, dass man ihr das nicht vorher, währenddessen und danach erklären würde und ich von 4 bis halb 7 alles versucht habe, damit sie (und ich) noch etwas schlafen könnten … Die alte Tante hat dann ausprobiert, sich irgendwie bis zum Abend zu schleppen und versucht seitdem, wieder in den Rhythmus zu kommen. Wie eingangs geschrieben: ein bisschen lustig ist es schon 😉

Sonntagsfreude: „Messe-Chefin“

Das war eine gute Messe-Woche – ich bin meinen Prinzipien zumindest versuchsweise treu geblieben –

  • Trinken – ausreichend bis viel Wasser, keinen Alkohol
  • Schlafen – so viel wie möglich
  • Frühstücken – reichlich und ausgewogen
  • Bewegen – ausreichend und in bequemen Schuhen
  • Atmen – bewusst, und wann immer es geht keine Messeluft

Es war trotzdem wie immer fordernd, anstrengend und viel zu viel für die kurze Zeit. Interessanterweise ging es mir trotz komischem Schlafrhythmus von Tag zu Tag besser. Wie immer: ich mag das. Viele Menschen, viele Eindrücke, viel Austausch, viel Lächeln und so weiter …

Nur die Frischluft und „richtige“ Bewegung, das hat mir echt gefehlt. Hab ich die letzten zwei Tage gründlich nachgeholt – knapp 40.000 Schritte und viiiiiel atmen. Jetzt fühl ich mich erholt und sehr lebendig. Deshalb wird heute pünktlich zu Lichtmess der langsam schwächelnde Christbaum abgeleert. Und dann geh ich tatsächlich etwas erholt in die neue Arbeitswoche.

PS: da werde ich auch wieder „normal“ laufen, auf dem Stand hab ich mich – auch mal wieder – um alles gekümmert. Und ein paar Spitznamen abbekommen, der netteste war „Gerne, Chefin“, ich hab aber auch mal „Jawoll, Diktator“ und „Zu Diensten, meine Herrin und Gebieterin“ gehört …. ähem, hüstel 🙂