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Spruch zum Wochenende: Drei Sorten von Menschen

„Es gibt drei Sorten von Menschen: Die Guten, die Bösen und die Verrückten, die entweder gutböse oder umgekehrt sind.“ (Meat Loaf)

RIP – auch wenn du mal gesagt hast, dass du nie verstanden hast, wie das technisch mit der Singerei funktioniert, dafür war das ganz schön gut und erfolgreich … Danke für die Musik, die bleibt.

Musik am Mittwoch: I know

Bei allen Diskussionen über das Format: ich lerne durch The Voice of Germany seit Jahren wunderbare Musiker kennen. Wie diesen hier, Joshua Harfst. Hoffe sehr, dass man ihn weiter hören darf, zum Beispiel mit diesem Cover

Passt sp perfekt zu meinem Tag – hatte ich die ganze Zeit im Ohr. Und jetzt schau ich die letzten Minuten Pretty Woman und träum dann später selig so vor mich hin, von Gentlemen und wunderschönen Stimmen 🙂

Lebenslinien

1995 und 1999, zwei Sommer meines Lebens. Zweimal zum Teil eines großen Ganzen werden, eines Theaterstücks, das als Nationalepos der Hallertau gilt. Menschen und ihre Eigenheiten kennenlernen, bekannt miteinander werden, sich vertraut machen. 

1995 meinte Franziska, lebenserfahren und weise, in unzähligen schönen, anregenden Gesprächen, dass der Mann, mit dem ich die letzten 7 Jahre verbracht hatte, sich bestimmt für mich freue, mir den Spaß und den Erfolg von ganzem Herzen gönne. Ich hab ihn gefragt – was das Ende unserer Beziehung eingeläutet hat. Sie war es auch, die mich immer wieder um Verständnis für die Extravaganz meines männlichen Gesangspartners gebeten hat, mich auf seine Unsicherheit im Umgang mit mir hingewiesen hat. Die ich immer noch für Arroganz halte, aber ich hab geschafft, durchzuhalten. Das und vieles mehr hab ich ihr zu verdanken, sie war mir über Jahre eine unaufdringliche, liebevolle Ratgeberin. Beeindruckt hat mich stets ihre Lebenslust, ihre gnadenlose Ehrlichkeit, sich selbst und anderen gegenüber. Die erste Krebsdiagnose hat sie, Kettenraucherin und Genusstrinkerin, angenommen und gesiegt. Die Folgediagnose hat sie erst optimistisch begonnen, sich aber schließlich gegen die Begleiterscheinungen der Chemotherapie entschieden. Für ein paar gute Wochen voll Leben. Dann leider …

Stefan, der begnadete Tenor, war 1999 einer von wenigen, die mich auf den Tod meiner Schwester angesprochen hat. Der sich getraut hat, mit viel Verständnis, wie ein väterlicher Freund. Wie oft hat er selbst sich vor dem Auftritt hinter der Bühne verkrochen, wollte allein mit seiner Nervosität sein. Wahrscheinlich hatte er gerade deshalb ein so feines Gespür für mein Verlangen nach Mittendrin sein? Das Leben spüren, er war selber keiner, der gerne im Mittelpunkt stehen wollte. Sein großes Solo im Stück täglich mit Zittern und Schwitzen verbunden. Wie oft könnte er nicht mal den aufmunternden Händedruck annehmen, es war ihm alles zu viel, sogar der Applaus. Über unseren Zusammenhalt als 4er-Gespann hat er immer wieder höchst anerkennend gesprochen, sich über unsere Freundschaft und Verbundenheit mitgefreut. Auch nach dem Fidel hat er immer gestrahlt, wenn wir aufgetaucht sind. Unvergessen die Kinder-Weihnachtsfeier 1999, wo er als Opa mit seinen Enkelkindern um die Wette gestrahlt hat. Und uns mit den speziellen geriffelten Pommes belohnt hat, die es nur bei ihm gab. Über die Jahre ist er nicht nur älter, sondern auch kränker geworden, hatte durch Diabetes starke Einschränkungen, konnte das Haus immer weniger verlassen. Wollte nicht mehr Leben.

Beide sind am selben Tag gestorben, zwei Beerdigungen in einer Woche, die ehemaligen Weggefährten kommen nicht nicht nur zur Chorprobe zusammen. Liebevolle Worte der Erinnerung an zwei besondere Menschen. Die beide zu früh gehen mussten. 

Musik am Mittwoch: Schönste Zeit

Manchmal begegnet mir Musik, die mich wie ein Flügelschlag ganz sachte berührt – ich vergess sie wieder. Beim nächsten Mal zuhören und beim übernächsten Mal bleibt sie mehr in Erinnerung. Und irgendwann bleibt sie im Kopf, wird abgespeichert, gemerkt. Mir gefällt, wie ein Musiker Text und Melodie so einfach und schön miteinander verwoben hat. Kein Wunder, dass Bosse längst kein Geheimtipp mehr ist? Und live „unglaublich“ sein soll? Heute höre ich seine „Schönste Zeit“ in dieser Akkustik-Version. Und träum mich gerade ins Jahr 1994: „Es gab nur dich und mich da draußen, große Felder und Seen doch vielmehr nicht. Es war 1994 und wir wussten nicht wohin. Also gingen wir in dein Bett. Und wir teilten uns unseren Walkman,
das erste Bier, mein Mofa und den Frust. Im Nachtbusfenster der Mond; der erste Kuss war Erdbeerbowle und Spucke,
wie ein Polaroid im Regen: leicht verschwommen….“ Das war wirklich eine schöne Zeit 🙂