
„Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt …“ (gefunden ohne Urheber im www)
Ist euch auch schon mal aufgefallen, dass es Musik gibt, die ihr nicht beim ersten oder zweiten hören mögt, auch nicht wenn ein Stück viel rauf und runter läuft. Irgendwie ist der Text zu weit weg, die Melodie, nicht so das, was euch ins Ohr geht. Und dann begegnet sie euch wieder, später, ihr hört, nehmt wahr, und irgendwie passt es. Zum Moment. Zur Stimmung. Zu eurem Leben. Geht mir grad mit diese19m Song so und ich mag es, in meinem Leben:
„… Manchmal ist Leben schwer und meistens finde ich es leicht. … Und ich hab meine Kräfte komplett aufgebraucht. Und wenn ich wieder auf die Beine komme ist immer wieder Leben, ist immer wieder Sonne. …Ich liebe manche Menschen, und manche lieben mich. Und die, die mich nicht lieben, die vermisse ich nicht. … Freiheit tut mir gut. Ich tu mir manchmal weh, Ich fühl mich stark, auch wenn ich gerade nicht so gerade steh. Meine Angst vorm Sterben verwandelt sich in Luft, löst sich langsam auf, weil mich das Leben ruft …“ (Nena, In meinem Leben)
Diese Woche hat mir eine liebe Freundin diesen Text als kleines Dankeschön fürs Zuhören geschickt. Ich freu mich so, dass ich das hier teilen muss – und es erinnert mich immer wieder daran, wie glücklich es mich macht, wenn ich auf einen Menschen treffe, der mir zuhört, mich raushört und spürt, offen für alles ist, was zwischen den Worten steckt, mir hilft, meine Gedanken und Gefühle zu strukturieren. Schön, wenn ich das auch für andere sein kann, eine gute Zuhörerin.
„Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war das Zuhören. Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur recht wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte – nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an, und der Betreffende fühlte, wie in ihm plötzlich Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten. Sie konnte so zuhören, dass ratlose, unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf denen es überhaupt nicht ankommt, und er ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte das alles der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war. “ (Michael Ende / Momo)
Ich wünsch mir was, einen ruhigen Tag. Ohne Lärm, ohne Stress oder Aufregung. Ohne Angst oder Unsicherheit. An einem kleinen, unscheinbaren Ort, eine stille Umgebung. Wo es gelingen kann, innerlich zur Ruhe zu kommen.
Ich wünsch mir was, eine ruhige Zeit. Ohne Aufgaben, ohne Erledigungen. Ohne Termindruck, ohne schlechte Gefühle. Wie lange? Wenns nach mir geht: für immer.
Ich wünsch mir was, einen ruhigen Geist. Nicht nur für mich, sondern für alle Menschen. Zufriedenheit im Herzen, Frieden in der Seele – und in der Welt.
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Ein Beitrag zu Dominiks [*.txt]-Projekt, das 17. Wort lautet “Ruhig”