Es lohnt sich, in diesen Tagen sowohl nach oben, wie auch in alle Richtungen zu blicken. Auf meinem Feierabend-Heimweg von West nach Ost habe ich die letzten Tage immer warmes Licht im Rückspiegel gesehen, jeder Abendhimmel war anders. Und vor mir flogen Vogelschwärme in den Sonnenuntergang hinein … So schön. Heute morgen hatte ich das besondere Vergnügen, 4 Reiher zu beobachten, die in einer Wiese vor einem Waldstück im Morgennebel stocherten, auf der Suche nach herbstlichen Delikatessen. Sie standen wie im Quadrat, hielten alle den gleichen Abstand zueinander. Bestimmt, damit jeder in seinem Revier auf seine Kosten kommt? 😉
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Erzieher im Straßenverkehr
Ich begegne Ihnen immer wieder, den Erziehern im Straßenverkehr. Meist sind es ältere Herren, häufig fahren sie Automodelle aus deutscher Herstellung, bevorzugt aus bayerischen Landen, manchmal auch aus der Landeshauptstadt Baden-Württembergs. Auffällig ist, dass sie durch einen in ihren Augen begangenen Fahrfehler auf andere Autofahrer aufmerksam werden und sich anschicken, diesen durch eine regelrecht aggressive, manchmal äußerst fahrlässige Fahrweise zu einem besseren Fahrverhalten zu erziehen. So geschehen heute morgen: ich hatte einen älteren Herrn vor mir, der mir mit erhobenem Zeigefinger durch den Rückspiegel etwas zugefuchtelt hat. Und geschimpft, gezetert, gewettert … Kennengelernt haben wir uns, weil er an einer Supermarktsausfahrt einfach in den fließenden Vorfahrtsverkehr eingefädelt ist. Ohne sich um andere Autofahrer auf der vorfahrtsberechtigten Straße zu kümmern, zum Beispiel um mich, die angesichts seiner flotten Fahrweise doch sehr abbremsen musste. Ich bin noch nicht dahinter gekommen, worauf er mich im späteren Verlauf unseres Kontakts aufmerksam machen wollte. Diese Aktion war es offensichtlich nicht, denn da hat er mich weder direkt neben sich noch im Rückspiegel wahrgenommen … Wahrscheinlich bin ich ihm beim Verlassen der Ortschaft zu dicht aufgefahren, ist auch wirklich unverschämt von mir, da Gas zu geben. Ich bin ihm auch nicht wirklich aufgefahren, habe lediglich Gas gegeben und musste diese Aktion dann abbrechen – weil er noch nicht bemerkt hatte, dass die Ortschaft vorüber ist und stur mit knapp unter 50 Stundenkilometer weitergefahren ist. Danach hat er mit seinem erhobenen Zeigefinfer einige wirklich gefährliche Fahrmanöver vor mit vollzogen, mehrfach auf der falschen Fahrbahn … ich fühlte mich bedroht und habe einen enormen Sicherheitsabstand eingehalten. Was ihn nicht davon abgehalten hat, bei freier Straße auf einer Verbindung, auf der man auch mal die 100 erlaubten Stundenkilometer fahren könnte, teilweise auf den Stand herunterzubremsen. Nicht nur auf unserer Fahrbahn. Auch die Fahrer auf der anderen Straßenseite fühlten sich mitunter stark verunsichert, sind weit ausgewichen und haben auch mal mit Lichthupe oder Hupe auf sein Verhalten reagiert. Und trotz gründlichem Nachdenken: ich hab immer noch nicht verstanden, was er mir mit seinem deutenden Zeigefinger beibringen wollte. Ich hoffe doch nicht, dass er will, dass ich seine Fahrweise nachmache?
Autobahnerlebnis
Gestern auf der Autobahn hatten wir ein Naturerlebnis: auf der Fahrt Richtung Heimat waren wir erst von Ost nach West unterwegs, hinter uns eine schwarze Wolkenwand, vor uns blauer Himmel. Nicht ganz blau, sondern ein Blau mit rosa Schimmer. Mein Blick nach vorne in Kombination mit den Rückspiegeln fast unwirklich. Dann haben wir die Autobahn in Richtung Süden gewechselt, hinter uns blauer Himmel, durchzogen von ein paar Wölkchen. Über und rechts von uns strahlender Sonnenschein. Scharf Links von uns die schwarzen Wolkenberge. Fast unwirklich die regennasse Fahrbahn, nicht nur etwas nass, sondern so viel Wasser, dass es wie Gischt hochgespritzt ist, aufgewirbelt von den Fahrzeugen. In Fahrtrichtung ein gleißend heller, fast nicht zu durchschauender Wassernebel. Irisierend im Gegenlicht der herbstlich tiefstehenden Sonne, im Seitenspiegel hatte ich immer wieder kleine Regenbogen. Schön, auf besondere Art und Weise zauberhaft. Aber auch gefährlich, denn es gibt Autofahrer, die lichtlos durch diese ohnehin schon schwer einsehbare Fahrtsituation geistern. Und die Blinker und ohne Blick in Rückspiegel oder Schulterblick Spur wechseln.
Wir sind sicher durch dieses Autobahnerlebnis gefahren und Heil zu Hause angekommen. Und ich hab immer noch diese wirklich seltenen Bilder im Kopf.
Lieber BMW-Fahrer, der gerade in die Münchner Innenstadt fährt:
Der morgendliche Weg in die Arbeit. Kein Zuckerschlecken, vor allem, wenn wir Autofahren. Ich habe also durchaus Verständnis für die ein oder andere Eigenart im Fahrstil jedes einzelnen mich umgebenden Autofahrers.
Ich kann akzeptieren, dass Sie weder einen Rück- noch Seitenspiegel nutzen, dass Sie so vom Verkehr neben und hinter sich nichts ahnen – auch wenn ich es nicht besonders gut finde, dafür bin ich umso aufmerksamer. Ja, ich und die meisten anderen Fahrer nehmen Rücksicht, auch oder vor allem auf Autofahrer wie Sie. Ich kann akzeptieren, dass Sie einen Sicherheitsabstand zum Fahrzeug vor Ihnen halten, auch wenn das an der stehenden Ampel zwei Autolängen sind. Das mag für Sie der angebrachte Abstand sein. Vielleicht ist es tatsächlich sicherer, wenn Sie nicht näher auffahren? Für das vor Ihnen stehende/fahrende Auto? Hm. Was ich gerade noch verstehe, ist, dass Sie mit Ihrem Fahrzeug größerer Bauart auf einer zweispurigen Straße stadteinwärts gut über der Linie zur nächsten Spur fahren, ist halt etwas breiter? Und wahrscheinlich fühlen Sie sich so sicherer, mit viel notwendigem Abstand zur bedrohlichen Bordsteinkante. Gut: neben der Spur des neben Ihnen fahrenden Autos sind geparkte Fahrzeuge. Aber klar, Sie wissen ja auch gar nicht, dass neben Ihnen kein Auto fährt, weil Sie ja nur noch vorne blicken. Alles klar!
Aber: dass Sie im fließenden Verkehr freihändig fahren, um sich mit Blick in den Rückspiegel zu kämmen und mit der anderen Hand noch mal drüberzustreichen? Nein, das akzeptiere ich nicht. Es kann sein, dass, als Sie ihren Führerschein gemacht haben, weniger Verkehr war, dass Sie sich als sicherer Fahrer fühlen, vielleicht fallen Ihnen noch viele andere Begründungen ein? Die akzeptiere ich alle nicht, denn ich muss mit Ihnen auf denselben Straßen unterwegs sein. Und fühle mich nicht sicher, im Gegenteil: ich fühle mich durch Sie massiv gefährdet. Sie haben eben nicht mal wahrgenommen, dass ich da war, neben Ihnen, versucht habe, Sie auf mich aufmerksam zu machen …
Ich wünsche Ihnen gute und sichere Fahrt – und hoffe, dass ich mir Ihr Kennzeichen merke, denn ich werde Ihnen in Zukunft weiträumig ausweichen