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Men in Trees

„Die Stadt ist voll mit Männern. Sogar in den Bäumen hocken sie …“ Nach 36 Episoden leider abgesetzt und im deutschen TV vielleicht sogar nicht mal alle ausgestrahlt? Ich fands hinreißend komisch: Men in Trees.

Eine nicht nur erfolgreiche, sondern sogar richtig prominente New Yorker Ratgeberautorin, Beziehungscoach in Designer-Klamotte, glücklich verliebt, verlobt und bald verheiratet, fliegt kurz vor dem Hochzeitstermin in ein Kaff in Alaska. Um aus ihrem aktuellen Buch, einem Ratgeber für Liebesangelegenheiten, zu lesen. Pikant: ihr Verlobter hat Fotos von sich und einer anderen Frau auf dem Notebook gespeichert. Sie beschließt, sich zu trennen. Und in Elmo, dem Kaff in Alaska, zu bleiben. Nicht ganz ohne, denn die überwiegend männliche Bevölkerung des Ortes ist eigen, beratungsresistent – nicht nur in Liebensangelegenheiten … Die Handlung ist sehr skurril, die wenigen weiblichen Protagonistinnen neurotisch überzogen. Marin, dargestellt von Anne Heche, bleibt nicht nur, sie arbeitet fürs Radio, gibt Ratschläge, schreibt ein Buch, verliebt sich … Neben den Baummännern (ich nenn sie ja seit dem sympathischen Teilnehmer von The Voice of Germany Baumkletterer) begegnet sie auch mal wilden Tieren. Wunderbare Szene: Marin will Fahrrad fahren und bekommt es mit Bärenspray geliefert. Sie nutzt es wie Parfüm …. „Eigentlich sprüht man die ja auf den Bären. Aber so gehts auch …“ Szene ist auch im Video, schaut euch an, was dann passiert – ein atemberaubender Augenblick!

Viel zu lachen, ein bisschen Ally McBeal, etwas Waltons, manchmal Sex and the City. Einfach schön. Danke an Petra für die Idee, mal wieder etwas über Lieblingsserien zu schreiben – sie sammelt übrigens viele viele Ideen zu Serien, wer Lust hat, schaut am besten bei ihr vorbei.

[kinderkram] 1 – Familie

kinderkramKindersicht zu Familie? Hat doch jeder, also Mama(s), Papa(s), Großeltern, vielleicht Tanten, Onkel, Geschwister. Manchmal wünscht  sich Junior einen Verwandten (meist ein Geschwisterchen) mehr (oder weniger), aber insgesamt akzeptiert die Kinderwelt, wie es ist. Erwachsene dagegen definieren: Familie, Zugehörigkeit, Rollen, Verhaltensmuster, lesen sogar x Ratgeber dazu. Warum? Familie ist die erste Gemeinschaft, die ein Kind erlebt – die meisten empfinden sie als prägend, positiv wie negativ. Beispielsweise beobachten Kinder, wie sich andere, vor allem Erwachsene verhalten. Und machen das nach. Was kann man da nicht alles richtig oder falsch machen? Schön, wenn alle Familienmitglieder als gute Vorbilder liebevoll miteinander umgehen und die „Besonderheiten“ des jeweiligen Alters toleriert werden. Aber wie schnell sind Fehler gemacht – oder es mangelt ganz prinzipiell, an Liebe, Respekt, Verständnis, Interesse … Eine glückliche Familie haben ist keineswegs selbstverständlich. Und doch ein großer Herzenswunsch, dem Erwachsene näherzukommen versuchen, indem sie sich damit beschäftigen – und immer wieder Ratgeber lesen.

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Kurz und knapp  ein Auszug meiner Gedanken rund um das Thema Familie. Der Blickwinkel einer Erwachsenen. An Kinder. Für später. Wer Lust und Zeit hat, ist hiermit herzlich zum Gedankenaustausch eingeladen: Was bedeutet Familie? Wer gehört dazu? Wie wichtig sind Verhaltensmuster oder familiäre Prägung? Welchen Stellenwert hat Familie? Was können Ratgeber? …

Erfolgsrezept

„Rituale für glückliche Beziehungen“, dazu werden ganze Ratgeberserien oder Buchreihen veröffentlicht. Eine liebe Freundin hat am Wochenende das Lieblings-Ritual ihrer Eltern verraten: jedes Jahr feiern sie den Abend ihrer ersten Verabredung, ihres ersten Dates – wie man heute sagen würde. Und zwar genau wie damals: sie verabreden sich zu einem Abendessen zu zweit. Ohne Familie, ohne Freunde. Genießen die Zweisamkeit, die Erinnerung an den Zauber der ersten Verliebtheit, diesen Moment das Ja-zueinander-sagens. Daran halten sie mittlerweile seit 50 Jahren fest. Und sind glücklich. Der Hochzeitstag? Ist ihnen nicht so wichtig. Das war einer von vielen Schritten auf dem gemeinsamen Weg. Was für ein wunderschönes Erfolgsrezept für eine zufriedene Beziehung / Ehe?

Das mit dem Traummann

Ich komme von meinem Thema der letzten Tage nicht so ganz los: heute stolpere ich über diese Partnerschafts-Tipps der Welt – was für eine verallgemeinernde Art der Fragestellung:

„Vor allem Frauen um die 40 sehnen sich vergeblich. Sind sie einfach nicht mehr attraktiv genug?“ „Warum fällt es gerade den intelligenten und erfolgreichen Frauen so schwer, einen Partner zu finden?“ „Was können Frauen ganz konkret ändern, damit die Chancen auf ein echtes Liebesglück steigen?“

Dass die Expertin darauf sehr generische Antworten gibt ist mehr als vorhersehbar. Am Ende ein Backrezept – für das Optimum, von dem frau/man(n) dann Abstriche machen kann, ganz nach gusto. Eine Erinnerung: Vor Jahren hat mir die beste Freundin eine Plätzchenform für den „Traummann zum Backen“ geschenkt. Ohne Hintergedanken, einfach nur lieb gemeint. Mich hat das damals verletzt. Ich habe es so aufgefasst, dass sie mich gerne in einer Beziehung sehen würde, dass sie denkt, dass mir etwas fehlt. Und war unendlich unglücklich, nachdenklich und traurig. Dabei hat sie mir genau das gewünscht, was Ilona Bürgel in den Tipps vorschlägt: den perfekten Mann, der mir guttut, ein optimales Optimum.

Nur: Ich bin keine Traumfrau, habe ganz schön Ecken und Kanten, Eigenheiten, (Stur-)Kopf,  Gedanken, Träume und Ideale. Meinen immensen Freiheitsdrang, meine Vorstellung von Unabhängigkeit. Und mein eigenes Leben. Will ich einen Traummann? Nicht wirklich, trotzdem hab ich genau diesen „meinen“ Typus Mann. An dem ich nicht vorbeikomme. Den gibts, muss ich mir also nicht backen … Vielleicht sollte ich es mal mit einem ganz anderen Typus versuchen? Auch schon versucht, hat mich – und ihn – nicht glücklich gemacht.