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Wertschätzung

Wer selbst keine Kinder hat gilt in Sachen Erziehung und Familiendinge ja oft als Außenseiter. Dabei sind „Nicht-Beteiligte“ manchmal auch gar nicht so schlecht, um die Situation von außen klarer und mit Abstand zu sehen. Und eben nicht aus einer dauerhaft angespannten Gesamtsituation heraus kleiner oder größer zu machen, als sie eigentlich ist?

Eines kann ich – auch aus meiner selbsterlebten Kindheit heraus – klar sagen: ein Kind muss spüren, dass die Eltern es kompromisslos gern haben. Egal, was passiert. Immer. Und auch dann hinter mir stehen, wenn ich nicht dem entspreche, was von mir erwartet wird. Mich begleiten, an meiner Seite, vor oder hinter mir. Aber auf alle Fälle bei mir – mit mir.

Ich mag es, wenn alle Familienmitglieder einander wertschätzen. Auch oder eigentlich sogar gerade, wenn Anspannung da ist. Wenn etwas nicht so gut klappt. Wenn das Miteinander schwierig wird. Genau dann darf groß und klein auch mal sagen: „Ich mag nicht oder finde nicht ok, wie das war. Beim nächsten Mal würde ich mir wünschen, dass es anders/besser/ … wird.“ Öfter mal Danke sagen und nichts als selbstverständlich nehmen find ich auch wichtig, Ebenso wie ich glaube, dass Kinder und Eltern sich immer wieder sagen sollten, wie gern sie sich haben.

Du bist mir wichtig. Ich bin stolz auf dich. Du bist Besonders. Für mich.  Ich bin froh, dich zu haben. Ich hab dich gerne um mich und mag unser Leben als Familie.

Ich finde nichts schlimmer, als von einem Kind die Vermutung zu hören, dass die Eltern es nicht oder nicht mehr lieb haben. Vor allem, weil es ja niemals nicht stimmt.  Im Gegenteil. Aber die, die wir am meisten lieben, können wir auch am meisten verletzen …

„Tolle“ Tipps – alles selbst getestet, helfen nicht

Liebes Redaktionsteam der Huffingtonpost,

Schöner Artikel, gut geschrieben, schlaue Gedanken. Aber: es funktioniert nicht? Das mag in der Theorie alles helfen, nur hinterher schläft man erst recht nicht. Wenn ich um 4 wach werde und mein Bett verlasse, um den Abwasch zu erledigen, werde ich WACH. Ungewollt, denn ich will schlafen. Wenn ich nicht liegenbleibe, dann kann ich tatsächlich aufstehen und alles mögliche machen. Was mein Problem verschiebt. Ich hab dann irgendwann Energie, tue etwas. Und spätestens ab 10 Uhr vormittags fehlt sie mir. Ich bin müde, unproduktiv. Natürlich versuche ich dennoch einen „normalen“ Rhythmus. Gehe mittags nicht schlafen. Bin aber dauermüde. Artikel wie diesen finde ich nett, bezweifle aber, dass der Schreiber selbst oder die Ratgeber an Schlafstörungen leiden. Die Praxis sieht anders aus. Ist individuell. Im Austausch mit anderen Betroffenen höre ich immer öfter, dass es bei ihnen ähnlich ist. Ihnen fehlt außer Schlaf nichts. Keine gesundheitlichen Themen. Möglicherweise rumort das Unterbewusstsein, aber Probleme? Unruhe? Ja, klar, denn sie schlafen nicht gut.

Es muss irgendwas mit dem Älterwerden zu tun haben, also in meinem Fall zumindest. Denn die ersten 35 Jahre meines Lebens kannte ich keine Schlafprobleme. Im Gegenteil, ich konnte jederzeit überall und egal vor welchem Hintergrund wie Lärm oder viele Menschen um mich herum schlafen. Jetzt ist das anders. Und da meine Oma anscheinend keine Nacht mehr als 4 Stunden geschlafen hat stelle ich mich einfach mal innerlich drauf ein, dass das möglicherweise auch mich trifft. Und mach keine Pläne, den Abwasch auf die nichtschlafende Zeit zu legen. Im Gegenteil. Heute guck ich mir den Sternenhimmel an. Und tagträume bzw. wachträume etwas vor mich hin. Im Alltag bleibt doch meist viel zu wenig Zeit für die Phantasie. Ich akzeptiere es – und freu mich auf die nächste Nacht mit 8 Stunden Schlaf.

Viele Grüße
Ihre Schlaflose Leserin