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Sonntagsfreude: Achtsamkeit

Wann immer ich in den letzten Monaten gefragt wurde, wie ich die Doppelbelastung eines Mehr-als-Fulltime-Jobs mit Pendelei plus Baustelle hinbekomme habe ich über die meditativen Aspekte einer Renovierung sinniert. Und im wahrsten Sinn des Wortes hatte ich unzählige Erlebnisse, die mir immer wieder positive Energie geschenkt haben, mitten im Dreck, inmitten von harter Arbeit hatte ich positive Impulse, war ganz bei mir, im hier und Jetzt.

Heute habe ich einen ganz ganz ganz anders meditativen Tag verbringen dürfen: meine so viel mehr als Konzert-Freundin Claudi hat mir einen Workahop der von mir seit Jahren hochgeschätzten Anna Trökes geschenkt. Heute morgen um 9 haben wir uns nach einer Fahrt durchs morgendliche München auf Yogamatten gesetzt und ihr gelauscht, mit ihr nachgedacht, kleine Übungen gemacht, meditiert, in uns hineingehorcht, jeder für sich, aber auch alle gemeinsam. Vor allem die ersten Stunden in dem von Sonnenlicht durchfluteten Raum waren besonders?

Es ging um Achtsamkeit, ein Thema, das mich seit vielen Jahren begleitet und begeistert. Und es war im wahrsten Sinn des Wortes spürbar, wie viel Energie und Erkenntnis freigesetzt worden ist. Danke Claudi, danke Anna. Bin zwar eher müde, aber innerlich doch auch irgendwie wach und werde den Sonntag Abend jetzt gemütlichst auf der Couch ausklingen lassen …

Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita.

Das mit den verschwindenden Kommentaren

Zum Start in die Woche eine Praxis-Frage: in den letzten Wochen erlebe ich ziemlich oft ein Phänomen. Ich sehe einen Kommentar, dann ist er weg – Tage später erscheint er wieder in den „offenen Kommentaren“. Dann kann ich ihn auch meistens bearbeiten. Passiert sowohl bei Menschen, die erstmalig einen Kommentar hinterlassen wie auch bei Mitlesern, die sich regelmäig mit mir austauschen. Hat WordPress etwas umgestellt? Im www habe ich auch Hinweise gefunden, dass es am „Theme“ liegen könnte? Allerdings update ich regelmäßig, bin also auf der aktuellen Version. Falls es daran liegt müsste es eigentlich schon längst behoben sein? Hm. Finde das äußerst irritierend … Falls jemand eine Idee hat, ob ich aktiv etwas tun kann freue ich mich sehr 🙂

Von Kindern lernen: Unbefangenheit

Sonntag war ich zum Ballet – bei Rekordhitze. Da waren Kinder von ganz klein bis groß. Und mir ist mal wieder aufgefallen, dass die Kleinen, also ich schätze mal so bis 7 oder 8 Jahre, so herrlich unbefangen sind. Die stellen sich einfach vor ein anderes Kind, um es anzuschauen, zu beobachten. Meistens, ohne zu reden. Ob das Kind eine andere Haut- oder Haarfarbe hat, größer oder kleiner ist, eine andere Sprache spricht, ob es eine auffällige Wunde oder ein Mal hat, ob es anders ist – alles, also einfach das ganze Kind, wird erst mal aus der Nähe angeschaut. Wo wir Erwachsenen manchmal nicht genau wissen, wie reagieren, tun Kinder einfach. So hat sich die bezaubernde Nichte einfach vor ein größeres Mädchen, das mit ihr in der gleichen Gruppe tanzt, gestellt und sie einfach nur angeschaut. Und die Große schaut einfach zurück. Erstkontakt ohne Reden quasi. Kein Interesse von der anderen Seite? Na und. Schau ich eben den Nächsten an. Später gab es ein Gruppenfoto nach dem Auftritt, die Fotografin sagt den Kindern, wie sie sich aufstellen sollen, die Große steht falsch, die Nichte erklärt es ihr, nimmt sie ganz unbefangen an der Hand.Sie lächeln sich an. Verabschieden sich mit „Tschüss, bis zum nächsten Mal.“

Kinder denken nicht so viel nach, sondern tun einfach. Sie nehmen ihr Gegenüber erst mal wahr, könnte ein potentieller Freund/Spielgefährte sein. Macht der das nicht mit ist das ok, ohne dass das Kind hinterfragt, warum das so ist. Durch diese Unbefangenheit steht man sich nicht so sehr selbst im Weg? Find ich jemand anderen. Unbefangenheit tut gut, mal raus aus den Denkmustern. Mehr erleben, was sich ergibt, statt theoretisch drüber nachzudenken, warum jemand so oder nicht oder was auch immer reagiert. Weniger Kopfkino, ich probiers gleich mal aus.

Kommunikationspraxis

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das mir sehr am Herzen liegt – es geht um Kommunikation. Und warum eine Botschaft ein kurzes Nachdenken erfordert, um vom Empfänger richtig verstanden zu werden.

Zur Veranschaulichung wähle ich ein – selbsterlebtes – Praxisbeispiel: Im Lauf des Vormittags klingelt das Telefon, Kollegin G. geht ran. Danach spricht sie mit Kollegin J., es wird hektisch, laut und aufgeregt. Dann der Ruf: „Komm mal, schnell! Wie war das mit dem Unfall am Donnerstag?“ Ich schildere mein Erleben: Unfallstelle an der Ortsausfahrt, Feuerwehr, Notarzt, Krankenwagen, 3 ineinander verkeilte Kleinwagen. Viel Blaulicht … „Das war Kollegin D.“ Pause, ich schnappe nach Luft, mein Kopf schwirbelt von Gedanken, mir wird im wahrsten Sinn des Wortes flau im Magen. Denn die Bilder in meinem Kopf sprechen eine deutliche Sprache. „Sie ist doch nicht ..“ Eine Minute herrscht betroffenes Schweigen. Dann erlösende Worte: sie ist verletzt, war im Krankenhaus, ist krankgeschrieben. Aber mit Geduld und etwas Schonung wirds wieder.

Mein flaues Gefühl ist geblieben. Wie man das anders lösen hätte können? Die positive Message vorausschicken: Kollegin D. gehts den Umständen entsprechend gut, zum Glück, aber sie war in den Unfall verwickelt. Und dann mal schön auf meine Fragen antworten …

An dieser Stelle gute Besserung an die liebe Kollegin, ich hab ihr Auto, das vollkommen demoliert war, nicht erkannt. Sonst hätte ich die „Botschaft“ schon Donnerstag abend klar und deutlich kapiert. Ob ich sie besser weitertransportiert hätte? Ich hoffe es.