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Paula und das große Plätzchenbacken – Vorlesegeschichten aus der Nachbarschaft

Hab ich euch schon mal erzählt, dass Paulas Herrchen und Frauchen regelmäßig Besuch von „den Zwillingen“, also den Enkelkindern bekommen? Und dass vor allem das mittlere Nachbarsmädels mit denen richtig dick befreundet ist? Nein, dann ist es heute soweit, denn für die Adventszeit haben sich die Kleinen gemeinsam vorgenommen, Plätzchen zu backen. Nicht im Sandkasten, sondern ganz in echt, also in der großen Küche.

Frauchen Karin und die Mama der Nachbarsmädels haben eine Wunschliste bekommen und beim Einkaufen geholfen. Damit auch ja nix fehlt. Paula hat genau aufgepasst, es sind ausreichend Eier, Zucker und Mehl gekauft worden. Dazu hat Frauchen in einer Kiste alle möglichen geheimnisvollen Tüten – „das sind weihnachtliche Gewürze, Paula“, erklärt sie ihrem neugierigen Hundefräulein.

Die Zwillinge sind schon da und warten nervös, da, endlich klingelt es. Herein kommen die Nachbarsmädels, Schuhe, Mützen, Jacken türmen sich im Gang. Alle bekommen einen Platz um den großen Küchentisch, zugeteilt vom mittleren Nachbarsmädel. Und jetzt hat jeder eine Aufgabe: Eier aufschlagen, Zutaten abwiegen, in die Schüssel geben, Teig kneten – später ausrollen und mit allen möglichen Formen ausstechen. Ganz schön viel Trubel … und laut ist es.

Paula trollt sich und sucht sich ein ruhiges Fleckchen für ein Nickerchen. So viel Anstrengung. Als sie später erholt schaut, was los ist, stehen viele Bleche gebackene Plätzchen herum und es riecht wie in einer Konditorei. Das ein oder andere Plätzchen verschwindet „haps“ im Mund der Belegschaft. Und alle sind mit Feuereifer am Verzieren, die Älteste malt mit Schokolade und Zuckerguss, die 4 Kleinen haben ganz viele farbige Streusel. Hübsch sieht das aus.

Paula kann sogar ein paar Plätzchen in Hundeform entdecken, ob die wohl für sie sind? Schwanzwedelnd kläfft sie „darf ich auch verkosten?“ Frauchen schüttelt entschieden den Kopf und bremst die eifrigen Kinder aus, die Paula alle gern ein Plätzchen zustecken wollen. „Nix da Paula, das ist nichts für dich.“

Später bekommen aber alle ein Leckerli, das sie an Paula füttern dürfen – und ratet mal: Frauchen hat Leckerlis gekauft, die wie Weihnachtsplätzchen aussehen. Paula zeigt ein paar ihrer besten Kunststücke, so sehr freut sie sich.

Sonntagsfreude: Festhalten

Was in der großen Welt gerade so unmöglich scheint überträgt sich dummerweise auch ins ganz kleine Private, familiärer Friede ist – sagen wir mal – nicht easy-peasy. Und wenn sich dann nicht jeder ein bisschen solidarisch zeigt …

Dennoch gabs in den 24 Stunden Familienzeit die kleinen Momente zum Festhalten für die Ewigkeit:

    Wenn sich Traditionen auch bei 3.0 wiederholen und die einfach die Hand der Tante schnappt, um gemeinsam Eroberungszüge zu starten
    Wenn Nichte 2.0 gar kein Marzipan mag und sich dann so freut, weil die gemeinsam gebackenen Plätzchen saulecker geworden sind
    Wenn der bezaubernden Nichte mit der Oma ein perfekter Stollenteig gelingt und der dann auch noch so was von gut schmeckt
    Wenn schon fast alle Plätzchen vernascht worden sind …
    Wenn die bezaubernde Nichte mal für ein paar Sekunden das Pubertier abstreift und der großartige Mensch, aktuell von Ängsten und Stress vollkommen unter Strom und unterdrückt, zum Vorschein kommt
    Wenn alle 3 Nichten bei Oma und Tante bleiben – und die Mama tatsächlich einen Termin ganz allein machen kann
    Wenn eine Maus durchs vollbesetzte WG-Wohnzimmer rennt und nur meine Schwester, Mutter der bei Spinnen und ähnlichem Getier schon eher iiiiihhhh-Nichtenbande, am liebsten kreischend auf den Tisch hüpfen würde
    Wenn Nichte 2.0 endlich wieder bei der Tante geschlafen hat – hat die letzten Male warum auch immer gar nicht geklappt, obwohl ich gar nicht so zum Fürchten bin – und wir den Sonntag ganz entspannt noch etwas vom Bett aus der Welt beim Schneien zuschauen und darüber diskutieren, dass wir alle Jahreszeiten so was von gerne mögen
    Wenn Nichte 3.0 eine Ecke zum Verstecken entdeckt, wo eigentlich gar keine ist
    Wenn Nichte 2.0 sich die Oma zum Ruhen schnappt und die tatsächlich nicht zum Kochen kommt (hinter den To Dos „versteckt sie sich zu oft, das war echt herrlich ….)

Wenn alle 3 die Heimfahrt verschlafen, weil so ein Besuch aktuell einfach alle Beteiligten mit Vorfreude und vor Ort und so … viiiiiel Energie kostet. Und trotzdem so wertvoll, dass wir uns gesund sehen durften.

Vanillekipferl

Seit einem Backevent meiner früheren Agentur backe ich jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit Vanillekipferl. Ganz traditionell, ohne Schnickschnack, aber „sauguad“. Dieses Jahr hab ich DAS Rezept nicht mehr gefunden. Muss wohl vom seit dem Umbau bekannten Hauskobold verschlampert worden sein. Aber ich hab nach viel Suchen eines gefunden, das schon sehr nah an dem ist, wie ich es schon die Jahre vorher gebacken hab. Und damit ich es wiederfinde poste ich es – auch als Beitrag zu Annas Adventszeit-Aktion – als Blogbeitrag:

  • 130 g Puderzucker mit 250 g Mehl in eine Schüssel fein sieben (wichtig!),
  • dazu 130 g feingemahlene Mandeln oder Nüsse,
  • 25 g Vanillezucker,
  • 1 Msp Backpulver,
  • 3 Eidotter und
  • 200 g weiche Butter in kleinen Stücken.

Am besten mit den Händen alles gut zu einem glatten Teig verkneten. Diesen in gleichmäßig dicke Rollen formen und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag gleichmäßige Stücke von der Rolle abschneiden, erst zu Kugeln, dann in Kipferl-Form rollen. Mit ausreichend Abstand auf einem Backblech auslegen und bei 180 Grad Ober-/Unterhitze für 10 Minuten in den Backofen.

Nur ganz kurz abkühlen lassen, damit die noch weichen Kipferl nicht auseinander brechen. Dann direkt in einer Mischung aus reichlich Puderzucker, braunem Rohrzucker und Vanillezucker „baden“, ich ertränke sie und klopfe zu viel einfach ab.

Den Vanillezucker mach ich übrigens meist selbst: eine Vanilleschote gründlich auskratzen und mit Zucker mischen. Die ausgekratzte Schale geb ich mit ins Zuckerglas  und entferne es vor dem Verwenden, gibt noch viel Aroma ab.

Ja ich weiß, meine haben nicht die typische Form – aber ich mag sie so, wie ich sie hinbekomme. Dem Geschmack ist es nämlich eigentlich total egal, wie die Kipferl ausschauen … oder?

Plätzchenreste-Verwertungs-Rezept

Warum ich dieses Jahr keine Plätzchen backe? Es ist recht einfach: ich selbst mag ja keine Plätzchen. Trotzdem hab ich in den vergangenen Jahren immer wieder mit sogar wachsender Begeisterung gebacken. Plätzchen, Stollen, süße Spielereien …

In diesem Jahr? Hab ich wenig Zeit. Noch weniger Lust. Also gibt’s einfach keine selbstgebackenen Plätzchen. Punkt.

Dafür werd ich an einem der Weihnachtstage ein vor Jahren getestetes und für gut befundenes Plätzchen-Resteverwertungs-Dessert zubereiten, ein Tiramisu mit Vanillekipferl:

Mengenangaben für ca. sechs großzügige Portionen Nachtisch:

  • 100 ml Kaffee mit 50 ml Amaretto und 2 TL braunem Zucker verrühren
  • Eine Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark auskratzen
  • Das ausgekratzte Vanille-Mark mit 40 g Puderzucker unter 500 g Mascarpone rühren
  • 200 g Schlagsahne steif schlagen und unter die Creme heben
  • eine kleine Auflaufform mit ca. 350 g Vanillekipferl auslegen, 7 Kekse für die Deko zur Seite legen
  • ausgelegte Vanillekipferl mit der Kaffeemischung beträufeln und mit Creme bestreichen
  • Eine weitere Schicht Kipferl und Creme darüber schichten
  • 2 Stunden kalt stellen
  • mit Kakaopulver bestäuben
  • 50 g weiße Schokolade raspeln
  • Portionen mit den beiseitegelegten Vanillekipferln dekorieren und servieren

Guten Appetit 😋

PS: klappt auch mit anderen Plätzchen oder Spekulatius oder so …