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Geburtstagspläne

Die Vorstellungen von Pubertier (Monsieur) und seiner Frau Mama liegen mindestens ein Planetensystem voneinander entfernt. Er würde gerne einen Filmeabend mt anschließendem Übernachten machen. 6 Gäste sollen kommen, essen, Film glotzen, alle in seinem Zimmer übernachten – und dann, was Jungs halt so machen, um möglichst wenig zu schlafen … und nach dem Frühstück gehen alle vollkommen übermüdet heim.

Findet seine Mama erstens ätzend langweilig, darüber hinaus passen nicht alle in sein Zimmer, maximal 4 … dann hat er auch noch seine Schwester NICHT gefragt, ob dann evtl. der Rest in ihr Zimmer ausweichen könnte; der gewünschte Film ist auch noch ab 12, die Gäste sind aber alle zu jung dafür … kurz: das wird so nix.

Die Frau Mama hätte eine andere Idee: eine altersgerechte Stadtführung. Frische Luft, unterwegs sein, etwas lernen, ein paar Aufgaben lösen, ein bisschen Wettbewerb vielleicht – danach in die Pizzeria, danach gehen alle heim und schlafen im eigenen Bett. DAS findet Junior öde …

Hm, ja, ich bin mal neugierig, was das für eine Das-Gegenteil-von-Öde-Geburtstagsparty anlässlich des 12. Geburtstags werden wird? 😉

#Heimatverliebt: Ein Travelguide für die Hallertau

Es ist nicht gar so einfach, in meiner Heimatregion Urlaub zu machen. Das liegt einmal daran, dass die Gegend nach wie vor stark landwirtschaftlich geprägt ist. Und sich schon sehr viel um den Hopfen und vor allem seine Ernte dreht. Es gibt unzählige Gastwirtschaften und durchaus auch Beherbergungsbetriebe. Aber zum Glück nicht in der Masse. So kann man bestimmt guten Gewissens von einem Geheimtipp sprechen. Und ich wage zu sagen: die Hallertau ist die Toskana des Nordens. Die Hügellandschaft ist ähnlich bezaubernd, statt Olivenhainen die Hopfengärten, statt Mohn- und Lavendel- sind es Raps- und Senffelder, und das Gefühl von Weite. Ich habe nach vorgegebenen Roadtrip-Strecken gesucht, wenig bis gar nichts gefunden. Für Radfahrer und Motorradreisende gibt es über die Tourismus-Behörde spezielles Kartenmaterial. Ich versuche ein eigenes System, so wie ich mir meine eigene Heimat gerne mal mit ein paar Tagen Zeit selbst anschauen würde:

Rahmenbedingungen: „Die Hallertau erstreckt sich über die bayerischen Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern auf Teile der Landkreise Pfaffenhofen, Freising, Kelheim, Landshut und Eichstätt. Da die Region keine administrative Einheit ist, sondern lediglich durch den gemeinsamen Hopfenanbau definiert wird, ist eine exakte Eingrenzung nicht möglich. Einen groben Rahmen bilden die Städte Ingolstadt, Kelheim, Landshut, Moosburg, Freising und Schrobenhausen. Damit entspricht sie administrativ am ehesten ungefähr dem Altlandkreis Mainburg. Die Gesamtfläche der Hallertau beträgt circa 2.400 km², sie erstreckt sich in Ost-West-Richtung maximal 65 km und ist in Nord-Süd-Richtung bis zu 50 km breit.“ (Quelle: Wikipedia)

Von den groben Strecken könnte man das alles an einem Tag abfahren. Um sich einen echten Eindruck zu verschaffen und Zeit zu haben, empfehle ich mindestens 3 Tage einzuplanen – ideal sind bestimmt 5+, mehr, wenn man wirklich eintauchen möchte. Von der Reiseplanung her habe ich jetzt ganz grob Ortschaften angegeben, ich persönlich halte mich weniger an Hauptstrecken, sondern nehme gern die kleineren Straßen. Mein Erfahrungswert ist, dass man da immer noch mal einen extra Blick bekommt. Mittlerweile sind wir ja alle in der Lage, uns anhand der Google Bildersuche vorab ganz gut zu orientieren, so kann sich jeder die Orte aussuchen, die er gerne sehen möchte – und durch die anderen eben schneller durchzufahren.

Für meinen Roadtrip würde ich die Hallertau in 5 Strecken aufteilen, die man flexibel variieren kann – ich habe ein paar Übernachtungstipps eingefügt (die ich kenne und deshalb empfehlen kann), ist aber aufgrund der insgesamt nicht so weiten Entfernungen auch gar nicht notwendig, man kann auch sternförmig Tagesausflüge machen:

1. Der Westen

Kennt so gut wie jeder, der schon mal die A9 befahren hat, das Hinweisschild auf die Hallertau an der Autobahn-Ausfahrt Schweitenkirchen. Von da aus bietet sich eine schöne Rundtour durch den Hallertauer Westen an. Eine empfehlenswerte Route könnte sein:

  • Schweitenkirchen – Paunzhausen – Reichertshausen – Ilmmünster – Scheyern – Abstecher nach Jetzendorf – über Alberzell nach Gerolsbach – Schrobenhausen – an der Paar entlang nach Hohenwart – Pörnbach – Reichertshofen – Baar-Ebenhausen – St. Kastl – Langenbruck – je nach Zeit über Gambach, Rohrbach und Lohwinden gemütlich bis Pfaffenhofen.

Ca. 110 km – Reine Fahrtzeit in etwa 2 Stunden
Übernachtungstipp bei Pfaffenhofen: Hotel Strasshof

2. Unterwegs im Herzen der Hallertau

Die zweite Route startet wieder von Schweitenkirchen – mein Tipp ist: unbedingt weg von den großen Strecken. Hier kann man ebenfalls Lohwinden und Rohrbach unterbringen. 

  • Sonst seitlich der Autobahn über Sünzhausen, Dürnzhausen und Geroldshausen nach Wolnzach – Oberlauterbach, Niederlauterbach und Rottenegg nach Geisenfeld – Nötting – Unterpindhart – Aiglsbach – Sankt Anton/Ratzenhofen – Mainburg – jetzt ein Stück der deutschen Hopfenstraße folgen – Steinbach – Obderhinzing – Hüll – Osterwaal – Au – Sillertshausen – Reichertshausen – Attenkirchen.

Ca. 110 km – Reine Fahrtzeit etwa 2 Stunden
Übernachtungstipp bei Attenkirchen: Landgasthof Ostermeier Gütlsdorf.

3. Richtung Süd-Osten

Die dritte Tour führt östlich: 

  • Von Attenkirchen nach Gründl, der Ort ist der älteste beurkundete Ort im Hopfengebiet – jetzt über kleine Straßen Richtung Haag und Bergen – nehmt ruhig ein paar Umwege über die Hügel in die Auen der Amper Richtung Moosburg, grade Oberambach und Umgebung sind einen Blick wert. Dann „ganz grob“ nach Schweinersdorf, plant Zeit ein, um den Ausblick zu genießen, gen Süden schaut man geradeaus auf die die Alpen. Jetzt geht’s nach Mauern, über kleine Straßen (Schwarzersdorf oder Priel) nach Gammelsdorf. Weiter in den Norden-Osten über Attenhausen nach Furth – Stollnried – Egg – Pfeffenhausen – über Tabakried nach Attenhofen – Leibersdorf – Volkenschwand – Hebrontshausen – Tegernbach – Haslach – Nandlstadt.

Ca. 130 km – Reine Fahrtzeit etwas über  2 Stunden
Übernachtungstipp: Huberhof Airischwand

4. Im Nordwesten

  • Über Sielstetten nach Großgundertshausen, Oberempfenbach – Gaden – nach Ernsgaden und Münchsmünster – über Bad Gögging zum Limes – Altmannstein mit Tettenwang – ein Abstecher nach Riedenburg mit einem kurzen Fußmarsch zur Rosenburg, Blick übers Altmühltal, anschließend im Kloster Weltenburg einkehren – Eining – Sandhalanden – Abensberg – Biburg – Dürnbucher Forst – Siegenburg

Ca. 180 km – Reine Fahrtzeit etwa 3,5 Stunden (ihr müsst über die Donau, deshalb sind evtl. kleine Umwege notwendig)
Übernachtungstipp: möglicherweise gibt es auch was direkt in Siegenburg, da habe ich aber keine aktuellen Infos gefunden, deshalb ein paar Kilometer entfernt, mit tollem (selbst getestetem) Frühstück der Stadler Hof

5. Der Nordosten

Heute gehts durch das Storchenland, das haben die Nichte und ich in diesem Sommer vielfach „ausgetestet“ und bis zu 6 zum selben Zeitpunkt beim Futter sammeln erspäht – also Augen auf: 

  • über Wildenberg nach Rottenburg – Schmatzhausen – Hohenthann – Mallersdorf – zwischen Kleiner Laaber und Laber nach Schierling – Hellring – Langquaid – Rohr – Bachl – Herrnwalthann – Hausen – Teugn – Bad Abbach

Ca. 150 km – Reine Fahrtzeit etwa 2,5 Stunden

Die Streckenangaben sind sehr ungefähr, wer auf großen Straßen fährt wird etwa so hinkommen, wer wie ich immer mal wieder die kleineren Alternativen wählt kann auch locker mal 50-100 Kilometer mehr machen.

Reisezeit: ich mag meine Heimat immer, allerdings ist sicherlich DIE zu empfehlende Reisezeit im Juli-August, wenn die Hopfengärten schön grün leuchten. Außer für Feinschmecker, denn dann wäre eher die Spargelzeit im Mai anzuraten (es gibt in der Hallertau mit Abensberg und Schrobenhausen zwei Spargelgebiete). Und ganz ehrlich finde ich ja auch Tage wie heute, ob man sie nun Goldener Oktober, Altweibersommer, Indian Summer oder kunterbunter Herbst nennt, das perfekte Timing für eine Rundtour durch meine Heimat.

Empfehlungen, wo man unterwegs essen gehen kann und was man unterwegs anschauen kann habe ich bereits in der Rubrik „Heimatverliebt“ gepostet, ich spar mir die Wiederholungen. Natürlich lassen sich die umliegenden Städte „ergänzen“, Ingolstadt, Kelheim, Regensburg, Landshut, Moosburg, Freising, alle einen Besuch wert.

Meine ganz persönliche Empfehlung ist aber tatsächlich, in den kleinen Dörfern anzuhalten, und dann auf einem Spaziergang zum Beispiel einen Blick in Kirche und auf den Friedhof zu werfen. Auch mal um die Ecke schauen, denn im Hopfenland gibts oft einen sehenswerten Stadel oder ähnliches. Und es ist ja eine Fahrt durchs Landleben, insofern bietet sich immer an, Picknick einzupacken und da anhalten, wo sich ein schöner Ausblick bietet. Für eine Pause zwischendurch kann man das Auto stehenlassen und ein paar Kilometer über Feldwege zu wandern.

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Jule lädt zum Schreibprojekt „Heimatverliebt“, ich habe mich etwas von den Monatsthemen gelöst und widme mich einer Idee rund um „Travelguide für deine Heimat“. Und habe mich etwas von meinen bereits befahrenen Routen und von Ideen inspirieren lassen, was ich gerne sehen würde. Ich betone, dass es Empfehlungen sind, ich kann nicht für alles einschätzen, ob es die beste Route ist. Aber ich selbst hab mir fest vorgenommen, meinen Tourenvorschlag mal nachzufahren … Mehr Heimatliebe aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.

Das mit der Aufregung

Heute verrate ich euch was: ich werde (zum zweiten Mal) Schwägerin. Mein kleiner Bruder ist nicht nur verlobt, sondern hat ganz konkrete Hochzeitspläne.

Nur das mit dem Datum, das könnte sich noch ändern. Also wahrscheinlich nicht. Aber vielleicht doch, denn dummerweise heiratet am geplanten Tag im Herbst auch sein früherer bester Spezl, quasi der Sandkastenfreund. Bei dem ist schon alles fix. Bei meinem Bruder wahrscheinlich auch, denn so viele Überschneidungen werden es im Freundeskreis gar nicht mal sein. Und die beiden Brautpaare können ja auch mal ganz gemütlich gemeinsam feiern gehen.

Eigentlich. Mal sehen. Für unsere Familie wirds schon komisch, wenn der bei uns schon immer Kevin getaufte Freund nicht dabei sein wird. Nein, so heißt er nicht wirklich, aber er hatte damals eine sehr große Ähnlichkeit mit Kevin allein zu Haus, vor allem in seiner Art – schwupps, haben ihn meine Schwestern und ich umbenannt. Scheint auch heute noch manchmal sein Spitzname zu sein 😉

So oder so, also wann immer der Termin sein wird: wir feiern Hochzeit. Und damit ein neues Familienmitglied. Eine sehr schöne Vorfreude ist das. Und ich hab mir vorgenommen, meine alte Karriere als Hochzeitssängerin neu zu beleben. Das bedeutet: ich sitze an den Wochenenden über Noten, mache Stimmbildung und trainiere Atemtechnik. Ich übe. So richtig. Wie ganz ganz früher mal.

Bin gespannt. Und aufgeregt. Die Nervosität wird schlimm sein, aber irgendwie werd ich auch das überstehen. Denn ich habe mir vorgenommen, bei der Hochzeit zu singen. Ich sag noch nicht, was, wie viel, und halte mir alle Türchen offen. Mal sehen. Ich werde berichten – egal, wie schlimm es wird, versprochen 🙂

Gespenster-Schnitzeljagd

Die bezaubernde Nichte hat ja im Winter Geburtstag. Da fällt leider aus, so ein unkompliziertes Sommer-Party-Gartending zu feiern. Aber das hält sie und ihre Frau Mama, meine Schwester, nicht davon ab, das Fest zu zelebrieren, wie es eben fällt. In diesem Jahr wurden 8 Gäste geladen, 3 Jungs, der Rest Mädels. Puh. Ein wildes Fest, weil vor allem zwei Kerle eher zum Raufen und Mit-Schimpfwörtern-um-sich-schmeißen, denn zum Miteinander-Spielen aufgelegt waren.

Nach einem Schokobrunnen-Massaker, über das sich alle Mamas angesichts der Schokoverschmierten Klamotten freuen werden, brauchte es 3 Erwachsene und irgendwann „Montagsmaler“, um die wilden Kerle davon abzuhalten, sich gegenseitig zu demolieren. Und irgendwann wurde ich als „Schnitzel“ in die Dämmerung vorausgeschickt, eine Knicklichterfährte zu legen. Die grölende Kinderhorde war mir knapp auf den Fersen. 

Das war dann allerdings für die gesamte 9köpfige Gang ein echter Spaß, in Schneeanzüge eingemummelt freuten sie sich an allen vier Stationen diebisch, mich entdeckt zu haben. Überall hab ich ein paar Seiten aus einem Buch vorgelesen, dabei drehte sich alles um Grundschüler, die an der Tafel einen Brief vom Schulgespenst finden und es suchen. Die Party-Kids bekamen entsprechend Aufgaben rund um Gespenster zu lösen. Direkt zu Beginn mussten sie mit einer Tüte ein fliegendes Gespenst fangen, danach Puzzle legen, Gespenster auf einem Arbeitsblatt zählen und vor allem die Knicklichter und ein paar Süßigkeiten in ihren Tüten sammeln.

Gegen den Hunger gabs lecker Pommes rot-weiß mit Würstl – und schon bald waren die ersten Mamas zum Abholen da. War auch gut so, denn die großen Organisatoren und Aufpasser sind nach nur 3 Stunden Kindergeburtstag fix und alle 🙂

Und noch ein kleiner Reminder an mich: wenn meine Schwester mir in Zukunft ein paar Wochen vor der geplanten Feier ein „Wir machen zum Geburtstag XYZ“ zuruft, verstehe ich in Zukunft die dahinterliegende Bitte oder besser Arbeitsanweisung, das zu Planen. War halt ihre Übersetzung für „sag mal, würde dir doch bestimmt Spaß machen, dir eine Idee für eine Schnitzeljagd in der Dämmerung auszudenken? Machst du das, weil ich hab da keine Zeit oder Lust für“. … wie sagt sie immer: schwer, gutes Personal zu finden. Hm, klare Ansagen würden das definitiv erleichtern 😉

Nett wäre übrigens, wenn die Kinder im kommenden Jahr auch mal die Nichte zum Feiern einladen. Bislang hat sie schon x mal gefeiert und immer lädt sie großzügig ein. Bislang war sie aber erst auf zwei Geburtstagsfeiern geladen. Da wünsch ich ihr für die kommenden Monate doch ein paar Einladungen zu den Parties der Freunde, „aber echt“. 

PS: die Geschichte stammt aus dem Buch „Pfeffer, Minze und das Schulgespenst„, das sich gut vorlesen lässt und die Kids wunderbar gedanklich mitgenommen hat, weshalb ich es hiermit gerne weiterempfehle.