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„Tolle“ Tipps – alles selbst getestet, helfen nicht

Liebes Redaktionsteam der Huffingtonpost,

Schöner Artikel, gut geschrieben, schlaue Gedanken. Aber: es funktioniert nicht? Das mag in der Theorie alles helfen, nur hinterher schläft man erst recht nicht. Wenn ich um 4 wach werde und mein Bett verlasse, um den Abwasch zu erledigen, werde ich WACH. Ungewollt, denn ich will schlafen. Wenn ich nicht liegenbleibe, dann kann ich tatsächlich aufstehen und alles mögliche machen. Was mein Problem verschiebt. Ich hab dann irgendwann Energie, tue etwas. Und spätestens ab 10 Uhr vormittags fehlt sie mir. Ich bin müde, unproduktiv. Natürlich versuche ich dennoch einen „normalen“ Rhythmus. Gehe mittags nicht schlafen. Bin aber dauermüde. Artikel wie diesen finde ich nett, bezweifle aber, dass der Schreiber selbst oder die Ratgeber an Schlafstörungen leiden. Die Praxis sieht anders aus. Ist individuell. Im Austausch mit anderen Betroffenen höre ich immer öfter, dass es bei ihnen ähnlich ist. Ihnen fehlt außer Schlaf nichts. Keine gesundheitlichen Themen. Möglicherweise rumort das Unterbewusstsein, aber Probleme? Unruhe? Ja, klar, denn sie schlafen nicht gut.

Es muss irgendwas mit dem Älterwerden zu tun haben, also in meinem Fall zumindest. Denn die ersten 35 Jahre meines Lebens kannte ich keine Schlafprobleme. Im Gegenteil, ich konnte jederzeit überall und egal vor welchem Hintergrund wie Lärm oder viele Menschen um mich herum schlafen. Jetzt ist das anders. Und da meine Oma anscheinend keine Nacht mehr als 4 Stunden geschlafen hat stelle ich mich einfach mal innerlich drauf ein, dass das möglicherweise auch mich trifft. Und mach keine Pläne, den Abwasch auf die nichtschlafende Zeit zu legen. Im Gegenteil. Heute guck ich mir den Sternenhimmel an. Und tagträume bzw. wachträume etwas vor mich hin. Im Alltag bleibt doch meist viel zu wenig Zeit für die Phantasie. Ich akzeptiere es – und freu mich auf die nächste Nacht mit 8 Stunden Schlaf.

Viele Grüße
Ihre Schlaflose Leserin