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Sonntagsfreude: Kein Streik

Seit Wochen fällt es mir nicht leicht, mich nicht zu äußern. Ich tue es trotzdem nicht, weil es, und das zeigen die unzähligen Äußerungen der letzten beiden Wochen mehr als überdeutlich, nicht das Geringste ändert. Wenn mir aktuell jemand schockiert von seiner Überraschung über steigende Zahlen erzählen möchte oder dass „das“ doch schon vorbei war oder dass er ja gesund sei und ihn „das“ deshalb nicht betreffe … lächle ich höflich – dreh mich um und gehe.

Was mir aber auf der Seele liegt: dass da immer noch Menschen sind, die sich kümmern. Die als Arzt, Pfleger, Sanitäter, Krankenschwester, Reinigungskraft usw. weitermachen. Sich trotz so vieler besserwisserischer Worte einfach um die viel zu vielen Kranken kümmern. Ich weiß nicht, wie lange die noch durchhalten. In anderen Bereichen? Gäbe es angesichts der Unzumutbarkeit sicher längst einen Streik … Aber ich bin dankbar dafür. Einfach nur dankbar.

#allesindenarm

Ein Rückblick auf die weihnachtlichen Familientage

Die wichtigste Erkenntnis aus den vergangenen Tagen lautet: zwei Nichten bedeuten doppelt viele Momente, die aufgeschrieben werden sollten, um sich an sie zu erinnern. Tanten müssen allerdings auch deutlich Abstriche der verbleibenden Zeitfenster für eigene Erlebnisse einplanen. Wenn dann auch noch die ganze Familie ankündigt, den Oma Pflegefall mitzuversorgen … ja, dann gibt’s richtig „ruhige“ Weihnachten.

Gut, Sarkasmusmodus aus. Es war nicht ganz so schlimm. Aber man merkt doch, dass unterschiedliche Familienmitglieder unterschiedliche Vorstellungen von vorsorglichen und spontanen Hilfestellungen für eine frisch operierte Oma haben. Und man muss verdammt schnell sein, sonst macht sie alles selbst 😉😊

Was in Erinnerung bleiben sollte:

  • Wir hatten definitiv mehr als genug zu futtern, keiner musste Hunger leiden, obwohl ich maximal die Hälfte von dem eingekauft habe, was meine Mutter für das Nötigste hielt.
  • Nicht mal die Plätzchen sind ausgegangen?!?
  • Ich hab’s irgendwie geschafft, das ganze Haus zu putzen und alles zu waschen, wie sich meine Mama das gewünscht hat.
  • Der heilige Abend war richtig schön ruhig.
  • Am ersten Weihnachtsfeiertag bis zum Nachmittag ebenfalls, erst als die Nichten samt Eltern zum Abendessen erschienen kam Leben in die Bude.
  • Alle haben super Geschenke bekommen, die bezaubernde Nichte einen tollen Sitzsack, Nichte 2.0 eine eigene Schaukel – und viel, viel mehr (wo wir uns doch alle gar nix schenken?), darunter viele selbstgebastelte Überraschungen. Und endlich ein Fotoalbum von der Hochzeit unseres kleinen Bruders für meine Eltern.
  • Ich hab einen Herzgutschein für einen Mädelsabend von der bezaubernden Nichte bekommen, ich würd mal sagen: ALLES richtig gemacht.
  • Den neuen Sitzsack haben wir zu dritt beim Sissi-Schauen eingeweiht – und Nichte 2.0 winkt mindestens so huldvoll wie die junge Kaiserin, jawoll!
  • Das Familienessen war ein weiteres Kochexperiment auf dem Holzofen, beschreibe ich noch mal separat – kein Nachtisch war eine super Idee, es sind immer noch Plätzchen übrig …
  • Nachdem die Eltern und die kleine Schwester etwas tränenreich abgereist waren begannen die „tiefenentspannten“ Mädelstage. Theoretisch, weil die ein oder andere Befindlichkeit, die muss dann doch noch motzig angebracht werden. Und Böcken und sich im Bad einsperren und so. Wie immer, dazwischen sind die schönen Momente, die müssen wir in der Erinnerung behalten, über den Rest lassen wir die Schleier des Vergessens wehen?
  • Ein lästiger Wackelzahn weniger – und endlich war die Tante beim tapferen Entfernen des Störenfrieds live und in Farbe dabei, nicht nur in Form von WhatsApp-Berichterstattung 😉
  • Wir haben ein nicht mal 24 Stunden altes Kälbchen besucht und es gab einen Abstecher zum Italiener mit Pizza. Leibgerichte: ✅
  • Die Reste waren der ideale Snack nach dem Reitausflug bei der immer noch lädierten Ponydame – brrr, bitterkalt, aber wunderschön war’s, und zum Glück klappte mit Unterstützung der Pferdefreundin, die echt eine grandiose Reitlehrerin für Reitermädels ist, sogar ein bisserl Traben: ✅
  • Am Reiterhof war zwar kein Parcours aufgebaut, aber der neue Schleich-Turnierplatz wurde mehrfach aufgebaut und ist schon jetzt heißgeliebt.
  • Da die Oma seit Freitag Vormittag in der Reha ist haben wir sie auf dem Heimweg besucht, uns überzeugt, dass sie ein schönes Zimmer für die kommenden drei Wochen hat (und ihren Koffer ausgepackt, sonst macht sie es doch glatt statt striktem Verbot selber) – als Dankeschön hat sie uns zu einer heißen Schokolade eingeladen, hm, lecker.
  • Gut gestärkt machten wir uns dann auf die Fahrt ins neue Zuhause – und wie so oft konnten wir unser Glück gar nicht fassen: unseren Weg Richtung Nordwest begleitete ein traumhafter Sonnenuntergang, das Abendrot leuchtete uns „ewig“, das half die erste Hälfte der Fahrt sogar gegen die dumme Reiseübelkeit … (zum Glück gibt’s Kügelchen, die helfen, kein Wunder, steckt ja quasi mein Spitzname Coco in Cocculus, wie ich gestern feststellt, was mir ein verschmitztes „Coco, du bist manchmal soooo kindisch“ von der bezaubernden Nichte einbrachte, jaaaa, und wie gerne 😉)
  • Zum krönenden Abschluss gabs den Fernsehfilm vom doppelten Lottchen in der modernen Version, das war tatsächlich was für uns Mädels!!!
  • Und jetzt vermissen mich die beiden Nichten, aber ich mein trotzdem, dass ich mich auch etwas kurieren muss, der Schleim sitzt fest und der Hals kratzt, ich werd mich mal aufs Gesundwerden fokussieren, das klappt bei Erwachsenen doch besser, wenn man nicht immer spielen muss 😉

Die doppelt runde 8

Die meisten von uns verknüpfen mit der Feier von runden Geburtstagen, wenn eine 0 im neuen Lebensalter enthalten ist, also 10 – 20 – 30 – 40 – 50 … und so weiter. Beim Nachdenken über das kommende Jahr der beiden Patenmädels ist mir aufgefallen, dass die erste 8 ja quasi 2 mal die 0 hat, also ist das doch eigentlich ein sehr, um nicht zu sagen doppelt feiernswerter Geburtstag?
Finde nicht nur ich, auch Mademoiselle hat ihren doppelt Runden gestern gebührend zelebriert. Schon bei den Vorbereitungen, es gab eine ausgiebige Dusche mit Pflege- und Verwöhneinheiten, damit Haut und Haare am Ehrentag strahlen konnten. Auch die neuerdings liebgewordene Tagescreme hat sie reichlich benutzt, um ihre Haut weich und jung zu erhalten.
Wie immer waren die Festivitäten im kleinen erweiterten Familienkreis genau richtig, die Geschenke wurden huldvollst in Empfang genommen. Und als die Erwachsenen dann zu viel gequatscht haben zog sich das Geburtstagskind du jour mit ihrem großen Bruder auf einen Film mit Drachen zurück …
Danach war die Müdigkeit groß, wobei, nicht groß genug, um bei einem Kontrollstreicheln der Stirn des großen Bruders zu bemerken, dass er mal wieder seine Teenager-Waschlotion verwenden solle und etwas Creme danach könne auch nicht schaden. Gut, der war ein paar Tage im Zeltlager und kam vergleichsweise ungeduscht und ungepflegt zurück, sieht aber mittlerweile wieder wie ein ganz normaler Pubertier aus 😉

Ein Wermutstropfen bleibt freilich: zum ersten Mal konnte der kranke Opa, der ja den Geburtstag mit seiner Enkeltochter teilt, nicht mit dabei sein. Der Tumor wächst, die Krankheit schreitet voran. Die niederschmetternde Prognose von wenigen verbleibenden Wochen vor 2 Jahren hat er um ebendiese überlebt, aber nichts ist für die Ewigkeit …

Sonntagsfreude: Körperpflege

img_4490Die letzten Tage hatte ich Kreislauf – oder besser: keinen. Montag Abend gabs sogar einen echten kleinen Kollaps, hatte ich lange nicht. Zum Glück hat eine Kollegin in der Apotheke noch jemanden erwischt und die hatte gute Tropfen und sogar Zuckerstückchen, mit denen das Gebräu doch ein kleines bisschen besser schmeckt. Gestern und vorgestern war ich schlicht unfit. Ich denke, es hat was mit den bänderrissbedingten Nicht-Durchschlafnächten und den leider anhaltenden Schmerzen im Arm, dem permanenten Wetterwechsel, Stress, sonstigen Kleinigkeiten und last but not least dem weiblichen Zyklus zu tun.

Umso mehr freu ich mich, dass ich heute morgen erholt aufgewacht bin. Und den Sonntag vormittag nutze, um mir gut zu tun. Ich sitze frischgeduscht in der Sonne, habe eine Pflegemaske im Gesicht und freu mich wie ein Schneekönig, dass es mir gut geht. Wenns mir nicht gut geht fühl ich mich in meiner Haut nämlich sehr unwohl, und so mag ich mich nicht sehr gern.

Herrlich, so ein freier Sonntag. Sonnenschein, Vögelgezwitscher, um mich herum hör ich Bienen summen und so einiges brummeln – heute mittag wird gegrillt. So darf Wochenende sein.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.