Im Unterschied zum Leben auf dem Land haben die wenigsten Stadtmenschen einen eigenen Nutzgarten. Nach vielen erfolglosen Versuchen auf dem Balkon hab ich aufgegeben und bin von Herzen dankbar für den Wochenendlandsitz. Schon vor Jahren hab ich auf dem elterlichen Bauernhof ein Kräuterbeet angelegt und freue mich den Sommer über jedes Wochenende über die gesunden „Einkaufstouren“ in Mutterns Beeten.Die Montags-Sportfreundin hat sich 2017 dagegen einen der begehrten Münchner Krautgärten gesichert – und pflanzt dort mit Leidenschaft und Energie. Salat, Kohlrabi, Radieserl, Erbsen, Bohnen, …
Da ich ja aktuell Bänderriss-bedingt nicht so „richtig“ Nordic Walken kann haben wir einen unserer Sportmontage kürzlich im Krautgarten im Münchner Südwesten verbracht.
Das war vor allem einmalig schön – so in der Abendstimmung durchzulaufen. Es duftet himmlisch, viele haben nicht nur Gemüse und Salat angebaut sondern zwischendrin findet sich auch das ein oder andere Blümchen. Da „muss“ man Bilder machen, auch wenn sie den Geruch nicht einfangen können …
Die Arbeit im Krautgarten ist hart, aber auch meditativ. Organisiert wird, dass der Bauer das Feld einmal im Frühjahr für alle Parzellen herrichtet. Danach darf jeder sein Land selbst bearbeiten, bepflanzen, Unkraut jäten, Schädlinge wie den Kartoffelkäfer bekämpfen.
Erlaubt sind nur einjährige Saaten, aber das lässt schon eine recht große Auswahl zu.
Die beiden Mädels, die wir dort getroffen haben, unterstrichen einstimmig die tiefenwirksam-meditative Arbeit im Krautgarten – und alle waren sich einig, dass sie es als Kind nicht „so gern“ mochten, diese Gartenarbeit. Aber jetzt ist es ein willkommener Ausgleich. Und es schmeckt auch einfach so viel besser, wenn man es selbst gezogen, gepflanzt und umsorgt hat …?!
So kams, dass ich also an einem schwülen Montag abend reife Erbsen vom Strauch gepflückt habe. Gar nicht mal so wenig. Die wurden seitdem sicher schon verkocht. Aber wer weiß: vielleicht darf ich ja heute Abend auch wieder mit? Irgendwas gibt’s in so einem Garten ja immer zu tun? Und wie hat sie so schön geschrieben: „Radieserl Samen: 60 Cent, Jahresmiete Krautgarten: 60 Euro, Erntehelfer: unbezahlbar.“
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Alte Tankstelle
Jeden Morgen fällt mein Blick auf dem Weg in die Arbeit auf eine alte Diessener Tankstelle. Im früheren Verkaufsraum befindet sich heute eine Art Wintergarten. Und jeden Morgen sitzt da wahrscheinlich der ehemalige Tankstellenbesitzer mit seinem Morgenkaffee. Am Tisch. Ganz gemütlich. Manchmal leistet ihm seine Frau Gesellschaft, aber meist sitzt er da und studiert in aller Seelenruhe die Zeitung. Für den vorbeifließenden Verkehr hat er kein Auge, er ist vollkommen konzentriert auf seinen Lesestoff. Gemütlich ist er, der so einfach geschaffene Wintergarten, Sitzgelegenheiten und ein rustikaler Küchenschrank, ein paar Pflanzen. Auch die alte Zapfsäule ist mit viel Grün verziert. In der Werkstatt werden Reifen gewechselt, da war jetzt ein paar Wochen viel los, aber mittlerweile ist es wieder ruhig, beschaulich. Schön, dass die alte Tankstelle noch so lebendig ist.
Eisheilige
In diesem Jahr machen die Eisheiligen ihrem Namen alle Ehre – heute noch kalte Sophie, dann ist aber auch echt mal gut, oder? Da war die letzten Tagen von Sonne, Sturm, Wind, Regen, Platzregen, kalten Böen, Hagel wirklich alles dabei. Heute solls in Österreich sogar schneien, brrrr … Gut, wie war das jetzt genau: nach den Eisheiligen ist es vorbei mit Nachtfrost und man kann beruhigt alle Pflanzen ins Freie bringen? Bedeutet das dann auch, dass ab morgen schönes Wetter ist? Die bezaubernde Nichte feiert nämlich im Kindergarten ein Maifest. Im matschigen Garten. Da sollten die hübschen Sommerkleidchen mal besser im Schrank hängen bleiben. Sie hat ja zum Glück Gummistiefel. Natürlich in der Lieblingsfarbe PINK.