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Sonntagsfreude: Taufe 3.0

Sonnenaufgang in der Hallertau

Mein Start in den Urlaub war gleichzeitig der Auftakt für das Wochenende der Taufe von Nichte 3.0. Also weniger faule Ferienstimmung als vielmehr fleißige Arbeitsmotivation. Am bislang heißesten Tag des Jahres 2020 bin ich früh aus den Federn, um alle Einkäufe vor den angekündigten 36 Grad zu erledigen.

Dann erst mal suchen, suchen, suchen – wir sind ja durchaus ausgestattet für Feiern, aber IMMER ist nix zu finden, wenn man es braucht.

Auf in den letzten heißen Sommertag vor Altweiber

Jetzt aber nix wie los zum Putzen in die kleine Kapelle in der Nähe von unserem Dorf – da wars dann schon richtig richtig heiß. Und schaut mal, ich hab auch ein paar neugierige „Besucher“ bekommen – dann kamen die Nichten, haben kontrolliert, ob die Tante alles ordentlich sauber gemacht hat. Und ab da war gemeinsames Vorbereiten angesagt … bei gefühlt 40 Grad im Schatten. Puh. Zum Glück hatte uns der Opa zwei Planschbecken befüllt …

Besucher beim Kapelle putzen

Früh am Tauftag gabs beim Sonnenblumen sammeln ein paar kurze Momente der Ruhe – und diesen Blick …

So sche scho, dahoam in der Holledau

Die haben wir 3 dann in die Kapelle gebracht – VOR dem Frühstück. War eigentlich eine gute Idee – das Haus war ja doch voll mit Familie. Wenigstens ein paar aus dem Weg. Aber mit Hunger unterwegs – ach Tante, lernst auch nie was dazu 😉

Sonnenblumen zum Kennzeichnen der Bankreihen

Die Taufe war eine Wiederholung, Nichte 2.0 und 3.0 teilen sich den Pfarrer. Er war damals ganz neu, hat mit vielen Gästen seine erste Taufe in der Pfarrei gefeiert. Und war ganz begeistert, weil damals so viele Gäste da waren und vor allem so viele Kinder. Jetzt war es seine letzte Taufe, ehe er in seine neue Pfarrgemeinde geht – dieses Mal im sehr kleinen familiären Rahmen. Aber er war mit ganzem Herzen dabei – und hat unser jüngstes Familienmitglied sogar zwischendurch mal zum ihn anhimmeln gebracht …

Das Wetter hat dann nicht mehr gehalten – aber wir haben ja schon im Vorjahr festgestellt, dass der Zwischenraum zwischen den beiden alten Ställen recht gut passt. Es gab für die wenigen Mitfeiernden mehr als genug Gegrilltes, Nichte 2.0 hat alle emsig aus den großen Wasserbehältern mit Flüssigkeit versorgt – und etwas Süßes und Eis gabs natürlich auch.

Dass es nicht so heiß wie am Vortag war und sogar ein paar mal erfrischend geregnet hat? Fand glaub ich keiner schlimm – heute ist ein Erholungstag, auch mit wechselhaftem Wetter. Und da darf ich mich dann auch mal über solche Momentaufnahmen freuen.

Oldtimer im Regen

Morgen gehts in den Urlaub – also so lautet der Plan. Mal sehen – so oder so: ich werd mal schauen, wie viel Zeit bleibt. Vielleicht gibts was zu berichten, vielleicht auch nicht. Euch allen eine gute Zeit – bis bald

Sonntagsfreude: Nicht der Osterhase

Ich wünsch euch allen ein frohes Osterfest – eigentlich dachte ich, dass mir sehr früh an diesem Morgen vielleicht noch ein paar fleißige Osterhasen begegnen. Dann war es aber ein Eichhörnchen, das ich geweckt habe und das mit mir Verstecken gespielt hat …

Das war heute ein mehr als perfekter Start in den Tag, ich bin aus tiefstem Herzen dankbar, dass ich mich gerade an so vielen kleinen Dingen freuen darf.

Eines möchte ich nicht versäumen zu erzählen: ich bin kein Fan der Kirche. Auch nicht von Pfarrern. Aber was sich mancher Seelsorger einfallen lässt in diesen Zeiten finde ich durchaus kreativ. Und wenns dann noch der Pfarrer meiner Heimatgemeinde ist. Und er es damit dazu ins Fernsehen schafft? Dann darf man ihn dafür auch mal lobend erwähnen

Ostersegen im Drive-Through –

Und das war vorhin schon der Knaller, als knapp 100 Autos einen Korso durchs Dorf gefahren sind um sich den Ostersegen im Drive-Through abzuholen 🙏

Danke für das Bild an die Kindergartenfreundin, die im Korso unterwegs war – hinter ihr ging’s noch gefühlt Kilometer weiter … irre!

Frohe Ostern 🥚🐣🐥🐇🐰😇

Sonntagsfreude: Verlässlichkeit

Es gibt da noch eine kleine Geschichte nachzuliefern, die sich um den Gesang bzw. die Musik dreht. Das ist über vielen Vorbereitungen fast etwas in den Hintergrund getreten. Die Tage vorher war weder Raum noch Zeit für Stimmübungen … am Vortag war ich mit der bezaubernden Nichte in der Kirche, um die Buchskranzerl aufzuhängen, da hab ich etwas „geträllert“. „Coco, das hört sich voll komisch an …“

Naja. Am Hochzeitsmorgen gabs so viel zu tun, da war nicht eine Sekunde, in der ich nervös werden konnte. Wobei es dann noch richtig turbulent wurde, denn die Fotografin hat mich kurzerhand für ein Shooting der Accessoires aus meinem Zimmer ausquartiert. Doof, denn ich musste meine 7-Sachen zusammensuchen, die Strumpfhose ist und bleibt seitdem spurlos verschwunden und für ohne war’s definitiv zu kühl…

Durch die ungeplante Veränderung und die Suche kam mein Zeitplan durcheinander, ich kam ungekämmt und ungeschminkt 10 Minuten zu spät, aber – anders als in meinem Traum – mit allen Noten in der Kirche an. Ein paar Rescue-Tropfen später war ich so weit. Und nach einem erstmaligen Durchspielen mit der Querflötistin später haben wir schon den Pfarrer vor uns stehen, noch mal kurz Durchsprechen – und los geht’s.

Ich habe mir das schwerste Stück an den Anfang gelegt, das Kyrie aus der Schubert Missa in G. Solistisch. Es fehlen Facetten, die in anderen Stimmen oder der Instrumentierung liegen, aber mir gefällt es auch für Solo-Sopran sehr gut. Lief gut, am besten kam wie erwartet das selbstkomponierte Stück einer Freundin an, der Text stammt aus dem 1. Brief an die Korinther. Wir haben „Das Hohe Lied der Liebe“ im Wechsel aufgeführt: Singstimme und Querflöte übernehmen abwechselnd das Motiv. Hat gut geklappt. Während der Kommunion dann das Pater Noster von Mensing – eine sehr eingängige Singstimme, die Begleitung ist an einigen Stellen na ja, da hatten wir bei der letzten Probe schon etwas variiert. Und zum Schluss abwechselnd solistisch und Volksgesang „Segne du Maria“.

Ich war mit mir und meiner Stimme zufrieden. Das Feedback hab ich auch fast durchwegs aus der Hochzeitsgesellschaft bekommen. Auf jeden Musiker wartet natürlich auch Kritik, die kam dankenswerterweise von Mutter und Schwester. Denen das anspruchsvollste Stück, das Kyrie, nicht gefallen hat. Hab ich technisch am besten gesungen … insofern lass ich es einfach mal so stehen. Und ich bin von Herzen froh über mein fehlendes Diven-Gen. Das wird Sängerinnen ja zu gerne angelastet. Für die nicht stattgefunden Ruhe vor dem Auftritt plus mangelnde Routine hab ich schon ziemlich gut abgeliefert. Und Punkt.

Ob ich, wie vom kleinen Bruder schmunzelnd bemerkt, die doch recht stressige Karriere der Hochzeitssängerin wieder aufnehmen werde? Kommt in der Tat auf Faktoren wie Zeit und Lust an. Wir werden sehen. Aber ich bin und bleibe ein kleines bisschen stolz, die musikalische Umrahmung einer Trauung ist ein sehr persönliches Geschenk, sehr einmalig und besonders.–

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„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Das mit dem 1. Schultag

p1100686So ein erster Schultag ist wirklich aufregend, schon die ganzen Vorbereitungen und die kleinen Unsicherheiten: wie ist mein Lehrer? Wo sitze ich? Neben wem? Wer ist in meiner Klasse? Was ist anders an der Schule? … Und ganz wichtig: was ist in meiner Schultüte? Heute waren drei kleine Damen unter den bayerischen Erstklässlern, die mir besonders am Herzen liegen. Die Tochter meines Cousins, Mademoiselle und die bezaubernde Nichte. Und da muss ich einfach über Outfits sprechen: die Cousintochter trug natürlich ihr schönstes Prinzessinnenkleid, Mademoiselle einen auffallenden Hut, die Nichte etwas ungeplant ihr Dirndl. Alle 3 hatten Schultüten in ihren Lieblingsfarben, einmal mit Schmetterling, einmal mit einem Einhorn und vielen Blumen und Sternen, einmal so komplett rundrum mit Einhörnern beklebt – selbstgebastelt, aber klar. Und: alle drei fanden Schule so gut, dass sie morgen wieder hingehen werden.

Als Patentante war ich zur Einschulung der bezaubernden Nichte eingeladen, durfte mit in die Kirche, wo Pfarrer und Lehrkörper die Erstklässler begrüßt und den anderen Grundschülern vorgestellt haben. Nicht kapiert haben alle Anwesenden eine prinzipiell nette Geschichte, vom kleinen, wasserscheuen „Krokodil„, das sich als Drache entpuppt, eben anders als seine scheinbaren Artgenossen ist. Das Willkommensgeschenk, ein Kompass, das für den eigenen Weg eines jeden Schülers steht, ist zu Hause direkt ins Schatzkästchen gewandert. Alles nett gedacht, wenngleich ich vermute, die symbolische Bedeutung des in der Schule groß aufgezogenen Leitspruchs „Es gibt nicht den einen richtigen Weg, es gibt nur deinen richtigen Weg.“ könnte in seiner Bedeutung möglicherweise erst in späteren Jahren wachsen …

Anschließend durften die Schulanfänger auch schon wieder nach Hause gehen, die schweren Schulränzen erst mal in die Ecke stellen und die berstend gefüllten Schultüten auspacken. Sich an den Geschenken freuen, ein bisschen im Kreis der Familie den neuen Lebensabschnitt feiern. Und nachmittags war dann die erste Hausaufgabe dran: jedes Kind hat einen DIN A5 Zettel mitbekommen, auf dem sie ihre Schultüte zeichnen sollten. Mit Unterstützung der künstlerisch nicht wirklich begabten Tante und einer Bleistiftskizze super bewerkstelligt. Danach noch mal lümmeln, spielen, sich freuen. Und irgendwann in den nächsten Tagen, nach dem Fotografentermin, nach dem Wandertag, nach den ganzen Vorbereitungen, nach der Buchausgabe, da geht’s dann los, mit dem Lernen, mit dem Plan, mit dem Ernst des Lebens.