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Jahresrückblick 2016

Es ist mir eine liebgewordene Tradition, einen kleinen Rückblick zu werfen, vielleicht auch zu vergleichen. 

Was waren meine Themen 2016?
Neubeginn und zu Ende bringen. Aber auch sehr viel Weiterentwicklung.

Was habe ich in diesem Jahr erreicht?
Beruflich habe ich mir im bestehenden Job eine neue Herausforderung geschaffen. Damit habe ich mir viel Arbeit aufgeladen, die mich wieder mehr erfüllt. Privat habe ich die Hausrenovierung konsequent weiterverfolgt, mein Fokus war klar. Das hat mich beides zufrieden gemacht.

Was waren meine Highlights?
Da kann ich mich nur wiederholen: Immer wieder jeder einzelne Moment mit meinen liebsten Menschen. Meine Freundschaften und meine Familie lassen jeden Augenblick mit ihnen zu einem Highlight werden.

Wann habe ich mich so richtig lebendig gefühlt?
Immer. Aber es gibt tatsächlich unregelmäßig regelmäßig besonders intensive Stunden. Durch meine Arbeitskollegin hat sich beispielsweise ein alter neuer Freundeskreis gebildet. Wir verbringen unkomplizierte Abende oder besser Nächte miteinander. Und lachen, lachen, lachen. Das ist, wie 13 sein, aber ohne die Teenagerprobleme. Herrlich, diese lockere Stimmung. Macht glücklich und fühlt sich so losgelöst an .. 

Tun mir die Menschen in meinem Leben gut?
Die meisten, ja. Für diejenigen, die mir, zeitweise oder permanent nicht guttun, habe ich gut funktionierende Routinen entwickelt.

Welches ungewöhnliche Kompliment habe ich erhalten?
„Ich hätte dir vorher einfach nicht zugetraut, dass du alles anpackst – also jeden Dreck und überhaupt.“ (Meine Mutter)

Wofür bin ich besonders dankbar?
Für gefühlt mehr Zeit. Mir kam das letzte Jahr irgendwie länger vor, als die Jahre davor. Auch, wenn die Tage, Wochen und Monate nur so vorbeigerauscht sind, irgendwie hab ich geschafft, mir Zeitfenster für mich freizuschaufeln. Das war sehr wichtig. Und nicht zu vergessen: ich bin dankbar für jede einzelne Sonnenstunde, so wertvoll.

Was kam im Jahr 2016 dazwischen?
Die Erschöpfung. Auch wenn ich voll Energie gestartet bin, irgendwann geht der Akku unter Dauerbelastung aus. Irgendwann war der meditative Aspekt der körperlichen Arbeit nicht mehr ausreichend, um das viel zu hohe Job-Arbeitspensum zu kompensieren …. ich bin immer noch am Aufladen der Batterien. 

Über was habe ich mich geärgert?
Hätte mir jemand vor einem Jahr vorausgesagt, dass 2016 mit so vielen „Hasskommentaren“ endet, hätte ich es nicht geglaubt. Gefühlt noch nie haben so viele Menschen ein Jahr aufgefordert, zu vergehen, seit Monaten. Wie oft ich gelesen habe „Fuck off 2016“, „Wie viele sterben noch in 2016?“, „Können wir endlich einen Schlussstrich unter 2016 ziehen“ … hat für mich einen sehr faden Beigeschmack.

Das Beste, was ich für jemand anders gemacht habe?
Zugehört und da gewesen.

Das Beste, was ich für mich selbst gemacht habe?
In mich hineingehorcht und für mich dagewesen.

Aus welchem Erlebnis des letzten Jahres kann ich am meisten lernen?
Ich habe meine Höhenangst – zumindest für die kurze Zeit, in der es notwendig war – überwunden. Saß und lag vollkommen ungesichert auf dem Dach, konzentriert auf das Wesentliche. Und bin überzeugt, dass ich das auf andere Lebenssituationen übertragen kann.

Habe ich genug von dem gemacht, was mich wirklich glücklich macht?
Ja, auch wenn es mir nicht in jeder Sekunde bewusst ist. Aber ich nehme mir – zum Glück – immer wieder die Zeit, um zu reflektieren.

Wem ich schon lange Danke sagen wollte?
Auch in diesem Jahr möchte ich mich bei allen Mitlesern bedanken: den Stillen ebenso wie den Aktiven. Unfassbar, dass ich meine Gedanken und Erlebnisse jetzt bereits im 4. Jahr hier festhalte. Ihr fast täglich kommentiert, wir uns austauschen, all unsere kleinen Dialoge, die meine Sicht der Welt bereichern. Ein Dankeschön aus ganzem Herzen dafür.

Euch allen wünsche ich einen guten Jahresabschluss, ein Silvester nach euren Vorstellungen und einen schönen Jahresbeginn – rutsch gut und sicher rüber 💫✨💫

Danke 2015

Es ist der letzte Tag des Jahres, Zeit, Danke zu sagen – an alle, die mich begleiten, als stille Leser, mit Kommentaren, Anregungen und Gedanken durch das Jahr. Ich wünsche euch einen sicheren Rutsch und einen guten Start für 2016. Und kann nur wiederholen, was ich schon letztes Jahr geschrieben habe: „Rückblickend habt ihr mit mir so oft herzlich gelacht, vielleicht auch mal geweint. Ihr habt durch das Lesen zugehört und mit mir geredet, nachgefragt oder einen Rat gegeben. Manchmal war es wie eine Party, aber es waren auch viele ernste Momente dabei. Manchmal habt ihr mit mir geträumt, vielleicht auch mal gesungen und getanzt … Schön, dass es euch gibt.“  Ich freue mich, wenn ihr mich auch 2016 begleitet, sehr sogar.
Für meinen kleinen persönlichen Jahresrückblick habe ich mir Fragen von der Brigitte ausgeliehen, auf die ich – hoffentlich – kurz und knapp Antworten kann:

1) Habe ich mich weiterentwickelt? Wenn ja – in die richtige Richtung?
Das kann ich guten Gewissens mit ja beantworten, ich habe viel dazugelernt und hab weit mehr geschafft, als ich mir selbst zugetraut hätte.

2) Habe ich mir meine Träume bewahrt oder sie aus dem Blick verloren?
Trotz viel zu viel Drecksarbeit war ich im Leben selten näher dran an einem erfüllten Traum.

3) Tun mir die Menschen in meinem Leben gut?
Mein engster Kreis tut mir sehr gut, von allen, die mehr Energie fressen, als sie spenden, hab ich mich in den letzten Monaten bewusst distanziert, um mir meine kostbare Balance zu bewahren.

4) Was war mein schönstes Erlebnis im letzten Jahr?
Da waren so viele Glücksmomente, dass es mir schwerfällt, einen einzelnen herauszugreifen – aber ein schönes Gefühl war es definitiv jedes Mal, wenn ich strotzend vor Schmutz in die Dusche steigen konnte, mich waschen. Und fast jedes Mal hatte ich dieses Dankeschön im Kopf: wie gut, dass ich in unserer modernen Zeit leben darf, den Luxus von fließendem, sogar warmem Wasser genießen darf …

5) Was hat mich wütend gemacht – und welche Konsequenzen habe ich daraus gezogen?
Anders als früher wandle ich Wut schnell in konstruktives Tun um. Statt mich viel und lang über etwas zu ärgern? Gibts etwas zu tun, Hände zu beschäftigen, Gedanken zu ordnen, Nachdenken. Falls es dann noch etwas zu sagen gibt, dieses ruhig und überlegt tun. Ansonsten keine unnötige Zeit in das unschöne Gefühl der Wut investieren …

6) Welche neuen Leute habe ich kennengelernt?
Ich habe kaum neue Leute kennengelernt, aber Menschen in entsprechenden Situationen neu kennenlernen dürfen. Zum Beispiel das hilfreiche Nachbarschafts-Netzwerk, das sich um die Familie meiner Schwester gekümmert hat, als sie krank aus dem Urlaub nach Hause kamen.

7) Aus welchem Erlebnis des letzten Jahres kann ich am meisten lernen?
Ich funktioniere für andere, das wird auch dann (aus)genutzt, wenn meine eigene Balance schwieriger zu halten ist, weil ich durch eine Baustelle doppelt gefordert bin, wenig Zeit und Raum für mich bleibt. Was alles ich aus dieser Erkenntnis gelernt habe wird sich zeigen. Für den Moment distanziere ich mich bewusst von Menschen, die mich Energie kosten.

8) Habe ich meine Ziele zu hoch gesteckt – oder zu niedrig?
Genau richtig, die Renovierung ist ein großes, ehrgeiziges Ziel, das ich neben Job und sonstigen Verpflichtungen gut hinbekommen habe. Was mir im Vorfeld nicht bewusst war, ist, dass die Konsequenz so eines zusätzlichen Projektes eine durchlaufende 7-Tage-Woche ist. Denn auf einer Baustelle ist immer etwas zu tun. Und das endet auch noch nicht, es sind immer noch viele viele Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen. Und irgendwann 2016 beginnt dann noch mal der Außenputz …

9) Habe ich den Menschen, die mir wichtig sind, dies oft genug gezeigt?
Aus meiner Perspektive habe ich das.

10) Welches Ereignis hat meinem Leben eine neue Richtung gegeben?
Es ist kein Ereignis, eher ein Prozess, der mich seit Jahren begleitet: das Leben ist so getaktet, Tage in Termine und To-Dos aufgeteilt. Ich nutze die Pausen dazwischen, auch wenn es gar keine echten Pausen sind. Autofahrten zur Arbeit, ein kleiner Umweg auf dem Heimweg, ein Spaziergang, ein gutes Buch. Ich lerne den Augenblick von Jahr zu Jahr mehr schätzen. Merke, wie gut es tut, einmal tief und bewusst ein-und auszuatmen.

11) Habe ich genug von dem gemacht, was mich wirklich glücklich macht?
Ja, definitiv, mehr als genug. Und ich bin sicher, dass das nicht lange anhält, aber in den letzten zwei Wochen hat mich sogar Putzen glücklich gemacht. Sollte ich festhalten, weil es sicher Momente gibt, wo ich das äußerst ungläubig lesen werde 😉

Für das neue Jahr habe ich diesen Spruch gefunden, der perfekt zu meiner Erwartung passt: „Glück ist, mit den richtigen Menschen die richtigen Momente zu erleben.“ (Herzmomente)

Schreibzeit #3 – Blog als Tagebuch?

Zu Beginn dieses Projektes waren ein paar Gedanken, ob ich öffentlich schreiben will. Vieles ist schließlich sehr persönlich. Wichtigstes Ziel: es darf nie peinlich werden, meine Patenkinder sollen später nicht nachlesen müssen, dass sie „mal“ gepupst haben. Dann startete das kleine Experiment, öffentlich, weil ich gar nicht wusste, ob überhaupt jemals jemand vorbeikommen würde. Dann waren da erste Rückmeldungen, Kommentare, Gedankenaustausch. Vieles, worüber ich schreibe, mag für den zufälligen Leser belanglos sein, das ist ok so. Mein Blog ist kein Tagebuch. Nicht der Ort für alle Gedanken oder auch Ängste. Nicht der Ort für wissenschaftliche Abhandlungen, nicht professionell, ohne Redaktionsplan oder begleitende Marketingmaßnahmen. Aber ein Ort für Beobachtungen, für Erinnerungen, für Momente. Ja, es ist und bleibt persönlich, es sind immer meine Gedanken, die notiert werden. Aber: Ich MUSS nicht alles, was in meinem Kosmos oder in der Welt passiert, hier kommentieren. Im Gegenteil: Ich kann, wenn ich mag und Zeit dafür finde. Manchmal komme ich einfach nicht dazu – und dann ist ein Gedanke wieder verflogen. Wenn er wichtig war kommt er wieder. Andere Gedanken notier ich mir sogar, um sie unbedingt aufzuschreiben. Meist dann, wenn ich finde, dass es ein Thema bleiben wird. Also für später, wenn meine Patenkinder sich mit dem Blog und seinen Themen beschäftigen werden. Es wird übrigens auch niemals ein Tagebuch der Kindheit der 3 sein, die erleben sie nämlich sehr aktiv selbst. Ich halte ein paar Szenen daraus fest, die sie möglicherweise vergessen werden. Mir sind sie wertvoll, aber wer weiß, ob ich mich später erinnern kann, um sie ihnen persönlich zu erzählen?

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Bine fragt für die aktuelle Schreibzeit: Was bedeutet für Euch Euer Blog? Ist er tatsächlich ein privates Tagebuch? Schreibt Ihr wirklich nur für Euch? Ganz ehrlich? Oder möchtet Ihr vielleicht doch, dass Eure Stimme da draussen gehört und wahrgenommen wird? Ist da vielleicht diese kleine Stimme im Ohr, die einem sagt: Mal sehen, wieviele meinen Post lesen werden und wieviele ihren Senf dazugeben? Und seid Ihr dann eventuell enttäuscht, wenn es weniger als erhofft sind?“

Spruch zum Wochenende

Und plötzlich ist das Jahr rum, vor uns liegt das letzte Wochenende 2013, von Dienstag auf Mittwoch ist Jahreswechsel. Gefühlt müsste dieses Jahr doch noch soooo lang sein? Wie jedes Jahr, plötzlich sind nur noch 4 Tage und ein paar Stunden übrig. Was ist geworden, aus den guten Vorsätzen, aus den Plänen, aus Situationen? Aus dem wichtigsten Plan: mehr Zeit für Privates, fürs Leben?

Ich hab mir vorgenommen, dass es in diesen verbliebenen Tagen noch eine Zeit für meinen persönlichen Jahresrückblick geben soll – für heute widme ich dem Phänomen, dass die Zeit rum ist, ehe man es gemerkt hat, meinen Spruch zum Wochenende: „Warum uns das Plötzliche oft überrascht? Weil uns das Allmähliche entging“ (Otto Weiss)

Vielen Dank an die beste Freundin, die mir so viele Impulse mit auf meinen Weg gegeben hat. Keine Sorge: ich passe auf mich auf und werde der Aufmerksamkeit für mich selbst den Raum geben, den sie braucht. Und ein Dankeschön an all die Menschen, die ich Freunde nennen darf: ihr seid sehr wertvoll, das ist für mich kostbarer als alles, was man für alles Geld der Welt kaufen könnte.