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Sonntagsfreude: Aprilwetter im März

Ich schaue dem Wetter heute „ganz gechillt“ durchs Fenster zu – auch von der Couch kann ich klar erkennen, dass das ein turbulentes Sammelsurium ist. Von blauem Himmel, ein paar Wölkchen bis hin zu Wolkengebirgen war da schon alles dabei. Von einem lauen Lüftchen bis zum stürmischen Sturm. Dazwischen war es mal trocken, sogar mit Sonne, dann hatten wir Regenschauer und ein paar mal große tanzende Schneeflocken …

Für mich grad nicht so gut, die Nichten haben das ganz gut zusammengefasst: bei so einem Wetter muss man immer eine Mütze aufsetzen, Tante Coco. Sonst bekommt man eine Ohrenentzündung. Ich meine, dass ich meistens eine aufhatte, hab dummerweise doppelseitig trotzdem wohl Zug und vor allem zu viel davon erwischt?

In jedem Fall hab ich mir die letzten Tage zweimal viel Heilsalbe ins Ohr streichen lassen und viel geruht. Mittlerweile bin ich nach so viel nichts tun unruhig – aber vernünftig. Man verpasst grad nicht so viel – und mit meinen Ohren ist nicht zu spaßen, die merken sich jedes zu früh. Da halte ich gerne noch etwas durch …

Das mit Mozart

Als der Chor, in dem ich jetzt seit einem Jahr wieder öfter mitsingen darf, anfragte, ob ich auch dieses Jahr könne und Lust auf Mozart habe, sagte ich mit Freuden zu. Und studierte eifrig meine Duettpassage im „Suub tuum praesidium“ (KV 198 158b) ein – den Tenor. Gar nicht so leicht, wenn man vor Jahren den Sopran sang und immer eher noch die Läufe meiner Duettpartnerin im Ohr hat?

Sicher dagegen war ich mir, dass ich die Missa brevis in welcher Tonart auch immer „drauf habe“. Hab ich, aber die Loretomesse (in B, KV 275) mit der Spatzenmesse (in C-Dur, KV 220) verwechselt hab ich zudem. So kams, dass ich nach der Generalprobe Freitag doch noch unter Druck kam und mir in ein paar Stunden unzählige Passagen eintrichtern musste, denn so sicher war ich dann doch nicht an ganz schön vielen Stellen … so ein bisschen Druck schadet aber nicht und alles war theoretisch gut machbar.

Dass mich das Sommerohr dieses Jahr schon im Mai ereilt war dann aber praktisch hinderlich, war Samstag sogar beim hausärztlichen Notdienst (den zum Glück neuerdings auch in den umliegenden Landkrankenhäusern zu finden ist), um mir die Heilsalbe mit Breitbandantibiotikum verschreiben zu lassen. Ist ja nicht mein erstes Mal Ohrenentzündung, da brauchts keine Experimente. So hab ich immerhin auf dem linken Ohr gehört (beim Singen ist das Hören ja nicht ganz unerheblich), rechts hat während der Aufführung immer wieder geploppt, dafür war’s ganz ok.

Unerwartet für mich war, dass bei den Namen der Verstorbenen, für die im Gottesdienst besonders gebetet wurde, unsere kürzlich verstorbene Chorfreundin an letzter Stelle kam, nach dem Duett flossen die Tränen – Musik setzt Emotionen frei, die man längst „unter Kontrolle“ wähnte …

Der Herr Mozart wär mir sicher mit seinem „Schneizhadern“ zu Hilfe geeilt und hätte mich galant getröstet? Ist ihm auch so durch seine Musik gelungen …