Schlagwort-Archive: öffentlich

Das mit den Bildrechten

Bald könnte ein EU-weites Gesetz die „Panoramafreiheit“ regeln. Es wäre möglich, dass ich ein Bild in einer öffentlichen Umgebung aufnehme, das dann nicht mein Bild sein darf. Ich dürfte es nicht zeigen, eigentlich dürfte ich es nicht mal machen. Oder irgendwann mal gemacht haben … Oder ich müsste umständlich eine Erlaubnis einholen bzw. bezahlen. Das alles ist eine mögliche Folge eines möglichen Beschlusses, aber ich möchte gerne, dass der Fall nicht eintritt! Deshalb habe ich diese Petition unterzeichnet. Da gibt es auch weitere Infos, wer möchte.

Schreibzeit #3 – Blog als Tagebuch?

Zu Beginn dieses Projektes waren ein paar Gedanken, ob ich öffentlich schreiben will. Vieles ist schließlich sehr persönlich. Wichtigstes Ziel: es darf nie peinlich werden, meine Patenkinder sollen später nicht nachlesen müssen, dass sie „mal“ gepupst haben. Dann startete das kleine Experiment, öffentlich, weil ich gar nicht wusste, ob überhaupt jemals jemand vorbeikommen würde. Dann waren da erste Rückmeldungen, Kommentare, Gedankenaustausch. Vieles, worüber ich schreibe, mag für den zufälligen Leser belanglos sein, das ist ok so. Mein Blog ist kein Tagebuch. Nicht der Ort für alle Gedanken oder auch Ängste. Nicht der Ort für wissenschaftliche Abhandlungen, nicht professionell, ohne Redaktionsplan oder begleitende Marketingmaßnahmen. Aber ein Ort für Beobachtungen, für Erinnerungen, für Momente. Ja, es ist und bleibt persönlich, es sind immer meine Gedanken, die notiert werden. Aber: Ich MUSS nicht alles, was in meinem Kosmos oder in der Welt passiert, hier kommentieren. Im Gegenteil: Ich kann, wenn ich mag und Zeit dafür finde. Manchmal komme ich einfach nicht dazu – und dann ist ein Gedanke wieder verflogen. Wenn er wichtig war kommt er wieder. Andere Gedanken notier ich mir sogar, um sie unbedingt aufzuschreiben. Meist dann, wenn ich finde, dass es ein Thema bleiben wird. Also für später, wenn meine Patenkinder sich mit dem Blog und seinen Themen beschäftigen werden. Es wird übrigens auch niemals ein Tagebuch der Kindheit der 3 sein, die erleben sie nämlich sehr aktiv selbst. Ich halte ein paar Szenen daraus fest, die sie möglicherweise vergessen werden. Mir sind sie wertvoll, aber wer weiß, ob ich mich später erinnern kann, um sie ihnen persönlich zu erzählen?

——————————————-

Bine fragt für die aktuelle Schreibzeit: Was bedeutet für Euch Euer Blog? Ist er tatsächlich ein privates Tagebuch? Schreibt Ihr wirklich nur für Euch? Ganz ehrlich? Oder möchtet Ihr vielleicht doch, dass Eure Stimme da draussen gehört und wahrgenommen wird? Ist da vielleicht diese kleine Stimme im Ohr, die einem sagt: Mal sehen, wieviele meinen Post lesen werden und wieviele ihren Senf dazugeben? Und seid Ihr dann eventuell enttäuscht, wenn es weniger als erhofft sind?“

Geplant sterben

Bildquelle: Pixabay
Bildquelle: Pixabay

Ich möchte nicht spekulieren, was Brittany Maynard mit ihrem  öffentlichkeitswirksamen Sterben bezweckt. Das weiß nur sie. Auch möchte ich nicht in die Diskussion über Sterbehilfe einsteigen. Ob  Selbstmord oder Folgen einer Erkrankung: der Tod ist unausweichlich. Aber einen Gedanken möchte ich notieren:

Als meine Schwester damals schwerstkrank im Koma lag, wollte unsere Familie, dass sie überlebt. Nur unsere Mutter hat an das, was ihr später bevorstünde, gedacht. An das, was nach der Krankheit gekommen wäre – und gezweifelt, ob ihr Kind, das so voll von Zukunftsplänen und Visionen war, verstümmelt und schwerstbehindert hätte weiterleben wollen. Auch meine Schwester hat irgendwann das Leben losgelassen. Bewusst oder unbewusst entschieden, nicht für die anderen weiterzuleben, die zurückbleiben. Ich glaube, dass auch sie erst bereit war, zu gehen, als der Weg zu schwer geworden ist.

Ich für meinen Teil bewundere den Mut dieser todkranken jungen Frau, die sich in nicht mal einem Jahr seit der Diagnose selbstbestimmt so viele Wünsche erfüllt hat – und jetzt friedlich für immer eingeschlafen ist, umgeben von ihren liebsten Menschen …

Spruch zum Wochenende: Kindheit

Kürzlich habe ich eine Dokumentation über Romy Schneider gesehen. Als sie mit ihrer unsterblichen Rolle der Sisi ein Kinderstar wurde hat ihr Vater Wolf Albach-Retty ihr in einem Brief geschrieben: „Steck Deine Kindheit in die Tasche und renne davon, denn das ist alles, was du hast!“

Da hat er ihr in der entscheidenden Phase ihres Lebens einen Rat mit auf den Weg gegeben, den sie in dem Alter wohl nicht verstehen konnte … Ob ehrgeizige Eltern, die ihre Kinder gern ins Rampenlicht bringen möchten, auch mal an die Schattenseiten einer Karriere denken? An den Verlust von Kindheit, Unbeschwertheit, Unbekümmertheit? An das, was es wirklich bedeutet, prominent zu sein, nichts tun zu können, ohne dass es öffentlich wird? Immer von Paparazzi gejagt, von einer lüsternen Gesellschaft eingeordnet, verurteilt, beurteilt zu werden …? Mal ein Gedanke fürs Wochenende, über den ich zumindest immer mal wieder grüble …