Schlagwort-Archive: obst

Obst aus dem Schlossgarten

Beim Ausflug letzte Woche sind meine ehemalige Kollegin und ich nicht nur durch die spätsommerlichen Gärten der Schlösser Dachau und Schleißheim gelustwandelt, sondern wir haben auch tatsächlich etwas vom Bio-Obst mit nach Hause genommen.

Das wächst nicht nur in Hülle und Fülle in allen möglichen, teils alten Sorten. Sondern es wird auch zum Verkauf angeboten.

Und uns wurde auch von einem Obstbrand vorgeschwärmt, der wohl seit einigen Jahren produziert wird.

Ich für meinen Teil hab mich sehr gefreut, denn der heimische Apfelbaum hat leider keine einzige Frucht mehr – ist eine späte Sorte, die in den letzten Jahren immer sehr ertragreich war. Dieses Jahr wirds keine Apfelernte aus Eigenanbau geben – wirklich ungewöhnlich, angesichts der Massen an Zwetschgen, Nüssen, Birnen, Kirschen usw., über die wir uns freuen dürfen …

Und nicht zu vergessen: der Ausblick vom Schloss Dachau aus dem Garten, bei klarem Wetter mit Blick auf die komplette Alpenlette, einfach nur wow! (Für Unwissende wie mich gibts eine Erklär/Panoramakarte, ich erkenn ja nur die Zugspitze 🤫)

Das mit dem Geschmack

Da ich immer noch nicht wirklich alles essen kann, was ich möchte – ob es Jetlag oder was anderes ist finde ich langsam eher nebensächlich, habe Hunger 😉 – erzähle ich euch mal vom brasilianischen Essen. Das ich geschmacksneutral fand. Gut, in meiner Vorstellung gabs wohl überall in Lateinamerika feurig-scharfe karibisch-mexikanische Küche.

Dabei trifft scharf wenn überhaupt nur im Norden Brasiliens, überall sonst liebt man schwach gewürztes Frittiertes. Und schwarze Bohnen. Und Reis. Oder Quinoa. Mit Maismehl. Das wird beim Nationalgericht, einer Art Eintopf vom Schwein, wie Parmesan über Bohnen und Reis gestreut.

Beilagen gibts immer reichlich, eigentlich immer Reis UND Kartoffeln. Und Schmelzkäse. Passt auch zu allem. Den mag ich leider nicht so gerne, deshalb konnte in den kross frittierten Teigtaschen weder Shrimps noch Gemüse den mäßigen Geschmack überdecken … und er wird auch zu Brot gegessen.

Weißbrot, Brötchen oder Baguette, kaum Geschmack. Wird übrigens getoastet, klar, mit Schmelzkäse. Passt, keine Frage, aber ich liebe Vollkorn, Sauerteig, Roggen, Dinkel & Co. und geschmacksintensive Hartkäse.

Ich habe alles gekostet, überzeugt hat mich fangfrischer Tiefseefisch mit verschiedenen Beilagen, Sushi in allen Varianten, dazu gibts Gemüse und Obst in Hülle und Fülle. Vieles, das ich in Europa aus nachhaltigem Bewusstsein nicht mehr esse, weil Flug-Ananas, -Mango, -Papaya, -Avocado … hab ich im Überfluss genossen. Und ja, ich habe Unmengen frisches Obst gegessen, weil es so lecker war. Und mir aufgeschnitten vorgesetzt wurde.

Und ja, es macht einen Unterschied, zu wissen, dass die Trend-Avocado zwar hip und gesund, aber durch den Transport Gift für unsere Umwelt ist. Wer sich selbst belügt und denkt, Avocados wachsen auch in unseren Breitengraden, nein, das tun sie nicht. Und kuckt mal, DAS sind nicht transportierte Früchte aus dem Produktionsland, das verändert auch die Portionsgröße der Guacamole 😉

Und selber kochen ist definitiv ein großer Spaß, frisch am Markt einkaufen und aus probieren, hier ein Experiment mit Blättern, die in der veganen Küche als Fleischersatz dienen, und Kochbananen, MIT Gewürzen, lecker 😋

Hab Sommer-Cocktail-Ideen mitgebracht

Wenn’s mal Alkohol sein soll bestell ich gerne einen Gin Tonic, mag ich, schmeckt immer. In Spanien durfte ich feststellen, dass ich damit ein echter Trendsetter bin? Allerdings wird der Cocktail für eine frische, sommerliche Note mit frischen Früchten aufgepeppt. Ich nenne diese Komposition mal „Beeriger“ Gin Tonic:

  • 1/2 Zitrone oder Limone auspressen, den Saft mit
  • 1 Messerspitze braunem Zucker
  • 4cl Gin
  • 16cl Tonic
  • mit crushed Eis im Shaker mindestens eine halbe Minute mixen. In ein gut vorgekühltes Glas, am besten einen großen, runden Kelch, füllen.
  • 1 Handvoll frische oder gefrorene Beeren (ich hatte Erdbeeren oder Himbeeren, gehen aber bestimmt auch Blaubeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, …) ins Glas geben und mit Strohhalm servieren.

Erfrischend!

Und dann hab ich vom bezaubernden Cocktail-Experten Emmanuel eine Sangria-Variante kennengelernt, die ebenfalls zum Sommer passt – und schmeckt:

  • 1 Handvoll frisches Obst (wie oben Beeren, aber auch Orangen, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Melonen, Mango, Papaya, Ananas, Kirschen, … am besten, was es frisch vom Feld, Baum, Strauch oder am Markt gibt) mundgerecht geschnitten ins Glas geben.
  • Mit etwas flüssiger Süße, Zucker oder Agavendicksaft, begießen.
  • Je einen Spritzer Cointreau, Wodka und Brandy dazu (max. halbes Schnapsglas pro Sorte)
  • Jetzt das Glas (am besten ein hohes Saftglas) zur Hälfte mit Orangensaft füllen, dann mit Eis und Cava vollmachen (geht auch mit Rotwein, aber ich finde die Variante mit Cava frischer, leichter und schlicht  sehr lecker!). Mit einem Strohhalm gut durchrühren und mit einer Orangenscheibe garnieren. Saludos 🍹🍸

Noch ein Tipp meiner Frau Nachbarin aus dieser Woche: Lillet Wild Berry

  • Frische Wald-Erdbeeren oder Himbeeren in eine frostfeste Form geben, mit Wasser aufgießen und einfrieren.
  • Eiswürfel in ein gut gekühltes Weinglas geben,
  • 5 cl Lillet Blanc
  • mit Limonade namens „Russian Wild Berry“ auffüllen
  • mit frischen Erdbeeren oder Himbeeren und nach Geschmack etwas Minze dekorieren. Santé!

Das mit der Landpomeranze

Kürzlich hat mich jemand als Landpomeranze bezeichnet. Das war in dem Moment weder charmant, keinesfalls nett und bestenfalls hat er schneller gesprochen als gedacht. Ehrlich gesagt hat mich sehr amüsiert, dass ein Herr mittleren Alters heute ein doch eher veraltetes Wort gebraucht. Aber einen Gedanken hab ich noch: woher kommt es, dass ein Mädchen vom Land weniger wert sein sollte? Bei der Recherche bin auf eine früher sogenannte Frucht, ein Obst gestoßen, das wohl einer Grapefruit ähnelte oder zumindest eine Art bittere Orange war.  Im süddeutschen Raum galt die Landpomeranze als Schönheit vom Lande, der es an Bildung, Benehmen, Anstand bzw. Weisheit fehlt. Unbeholfene Möchtegernschönheit hab ich auch irgendwo gefunden … Hm, nett? Naja, ich versuche dem Komplimenteverteiler gerade zu verzeihen – und verweise in dem Kontext auf meinen eigentlich immer frischen Teint, könnte ja durchaus sein, dass er meine roten Backen als Farbe der Pomeranze identifiziert hat?