Oft passieren die kleinen Unfälle auf der Baustelle ja den Bauherren, vor allem mir: ich bleibe am Gerüst hängen, das T-Shirt zerreißt; ich spritze grünen Lack statt auf den zu streichenden Balken auf die bereits fertig gestrichene weiße Wand (und auf mich, aber das ist ja nicht sooo wichtig); der Farbeimer kippt durch schwungvolle Bewegungen um – zum Glück hat mir einer den Malertrick verraten, kleinere Farbdosen in größere Eimer zu stellen, damit nicht alles vollgekleckert wird!). Aber zwischenzeitlich hat es auch mindestens zwei Passanten erwischt – ein kleiner Radfahrer fuhr auf dem Bürgersteig, mit Blick auf die Baustelle, geradewegs in den Zaun. Zum Glück hat er sich nur erschrocken und einen kleinen Kratzer abbekommen. Nummer zwei war ebenfalls auf dem Fahrrad unterwegs, den Blick statt auf die Straße auf die Baustelle gerichtet. Dabei hat er leider den Randstein erwischt und ist doof gestürzt. Zum Glück hatte er einen Helm auf und scheint nicht zimperlich zu sein. Wir haben ihm seine Schürfwunden verarztet, nach einem Glas Wasser ist er weitergefahren. Nicht ohne die anderen Häuser des Dorfes gründlich zu studieren – statt auf seinen Weg zu achten …
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Acht [*txt.]
Gib auf dich acht, in meinem bairischen Umfeld wird das meist abgekürzt mit Obacht, ob das jetzt Nomen, Verb oder Adjektiv ist? Ich würde es meist als bittenden Befehl verstehen, quasi „Gib gefälligst Obacht!“. Sei vorsichtig, pass auf. Obacht wird auch laut gerufen, um einen anderen Menschen zu warnen – also einen Oberbayern, der das entsprechend verstehen kann.
Ich selbst verwende das Wort auch, witzigerweise , wenn ich mit meiner Nichte unterwegs bin. Meist eher innerlich, da hör ich quasi die Stimme meiner Mutter. Und manchmal sprech ich das Wort auch laut aus, oder rufe es sogar – zum Beispiel wenn wir fangen spielen, sie vor lauter Rennen und Lachen ein Hindernis übersieht – und dann kommt es, hoffentlich rechtzeitig. Obacht! Gib auf dich acht ….
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Dieser Text ist Beitrag zum [*txt.]-Projekt.