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Na gut

Ich habe bestimmt schon mal irgendwo erwähnt, dass Nichte 3.0 mich sehr stark an ein Buch meiner Jugend namens „Trotzkopf“ erinnert? Also so in einer Mischung mit dem „Nesthäkchen“? Beides kennen wahrscheinlich nur die Mitleser, die schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben, entweder aus den Büchern der Schriftstellerinnen Emmy von Rhoden und Else Ury, oder aus den Verfilmungen, die liefen beispielsweise als ZDF-Weihnachtsserie im Jahr 1983 😉

Warum ich so oft an die beiden Begriffe denken muss, wenn ich mit ihr zusammen bin? Liegt vielleicht an ganz schön vielen Parallelen im Verhalten … so flucht die junge Dame oft ganz schön eloquent für ihre nicht mal 3 Jahre. Ihr Verhalten ist so oft so gar nicht damenhaft, die rausgestreckte Zunge kommt sehr häufig zum Vorschein. Und sie setzt bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihren Kopf durch. Ganz schön schwer für anwesende Erwachsende, denn auch die beiden großen Schwestern sind in solchen Momenten keine wirkliche Hilfe …

Der kleine Trotzkopf sitzt dann bockig, zum Beispiel auf einer Treppenstufe, während alle anderen fertig angezogen sind und raus wollen. Alles positiv Motivieren, alles Betteln, alles Schimpfen – verhallt wie ungehört. Schafft man es dann doch irgendwann nach langem Zureden, sie zum Mitmachen zu animieren, hört man ein äußerst gnädiges, gaaaaanz langgezogenes „Naaaaa guuuut“ – und muss sich das erleichterte Auflachen verkneifen, denn sonst kann die Stimmung auch direkt mit einem missbilligenden Blick und erneutem Bocken enden. Puh, manchmal gar nicht so einfach, wenn die trotzköpfige Persönlichkeit unseres sonst oft so zuckersüßen Nesthäkchens rausblitzt? … 😉

Das erste Quartal

Auch für Nichte 3.0 möchte ich kleine Beobachtungen festhalten, dummerweise sehen wir uns durch die besonderen Umstände ihres Zur-Welt-Kommens nicht so häufig, deshalb wird das nicht ganz so ausführlich, aber eben meine Beobachtungen:

  • in den ersten Lebenswochen war die Geräuschkulisse daheim mit allen permanent daheim immer extrem laut – sie ist mittendrin erstaunlich ruhig geblieben und wirkt insgesamt sehr unaufgeregt, nur wenn sie Hunger hat meldet sie sich, vehement und wie sie es gelernt hat: laut und ausdauernd 😇
  • das strahlendste Lächeln bekommt die Mama, der Rest wird viel und gern an Papa und die Schwestern verteilt
  • manchmal fällt sie auf ähnliche Stimmlagen rein, dann wird auch die Tante bezaubernd angestrahlt, aber wehe, wenn sie den Schwindel merkt, dann bekomme ich aber auch ein empörtes Protestschreien ab
  • beim Stillen wird sie manchmal nicht so recht satt, weil es sie nämlich so beruhigt, dass sie dabei fast immer einschläft – danach muss sie dann über die Hungergefühle sehr weinen, bislang konnte aber immer geholfen werden
  • tagsüber darf sie viel an sonnigen Plätzchen schlummern, mittlerweile liegt sie aber am liebsten in der Wiege und „spielt“ begeistert glucksend mit dem Mobile
  • anders als ihre Schwestern gabs noch keine großen Events wie Hochzeiten oder Urlaube – Besuche bei der Familie oder die Ausflüge zum Kinderarzt und zur Osteopatin steckt sie gut weg, selbst bei großer Hitze ist sie bislang ausgeglichen
  • morgens kommt die große Schwester gerne mit einem Buch ins Bett gekrabbelt, das ist dann Schwesternzeit de Luxe: die Jüngste schlummert, die Größte liest – eine glückselige Symbiose
  • die mittlere Schwester will ihre kleine Schwester auch immer gerne halten, das klappt mit Stillkissen-Unterstützung ziemlich gut – nur wird 2.0 recht schnell unruhig (und mit ihr die Kindsmutter)
  • aktuell sind nicht mehr alle 5 Familienmitglieder „immer“ daheim – der Papa ist zwar noch im Homeoffice, die bezaubernde Nichte geht jede 2. Woche „ganz normal“ in die Schule, 2.0 ist wieder in der Kita – Nichte 3.0 genießt die ruhigen Vormittage so sehr, der Unterschied fällt ihr also offensichtlich auf 😊
  • Wie schon bei den beiden Großen „unterhält“ sich meine Schwester in gutturalen Lauten mit ihrem Nesthäkchen – die versteht anscheinend alles und reagiert mit viiiiiiel aufgeregter Begeisterung