Schlagwort-Archive: nein

Nein [*.txt]

Später wird alles besser. Wenn ich mal in Rente bin … Jetzt ist die Zeit, etwas zu tun, damit es gut ist.

Viel Geld macht zufrieden. Hm, Reichtum kann weder heilen noch das ewige Leben kaufen …

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Lieber mit Spaß an die Aufgaben herangehen. Immer etwas haben, das begeistert.

Kopf vs. Bauchgefühl. Der Verstand darf nicht die Übermacht über Herzensangelegenheiten bekommen.

Leistung und Fleiß sind nicht das Maß aller Dinge, Herzenswärme, Aufmerksamkeit und Lachen, Freude, Freundschaft und Miteinander zum Beispiel, das sind lebenswerte Werte.

Stress ist sexy? Wir führen alle einen Kampf ums Überleben, mehr Stress ist nicht notwendig.

Wir wollen glücklich sein. Wir glauben, zu wissen, was uns glücklich machen würde – und verpassen dabei, glücklich zu sein.

Nein. Der Lebensweg mit all seinen Stationen führt zu keinem Glückszustandsziel, vom später etwas zu erwarten, heißt: sein Leben verpassen … Wenn ich nur noch ein Jahr zu leben hätte – dann möchte ich weiterleben wie bisher, nichts verändern. Im Hier und Jetzt sein. Denn darum geht es. Sein.


Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 11. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt für 2018 lautet: Nein.

Das mit den sprachlichen Mischungen

Der Bayer sagt kein „ne“, weder als Vereinung, noch als spielerische Version von „oder“, noch als Abkürzung von eine, noch als „nicht wahr“ … Und trotzdem habe ich Freitag abend aufmerksam hingehört, wie ein Bayer in meinem Alter, geboren und aufgewachsen in der Hallertau, studiert in Berlin, heute auf der ganzen Welt daheim, viele seiner Sätze mit einem durchaus bairisch eingefärbten „ne“ beendet hat. Und das ganz sicher als Teil der bairischen Sprache empfindet. Schon komisch, wie sich Sprache manchmal entwickelt, ne?

Bin übrigens Wiederholungstäter gewesen, habe einen Konzert-Kabarettabend zum zweiten Mal erlebt – dieses Mal etwas mehr auf Sprache und Inhalt fokussiert. Ist schließlich eine musikalische Lesung – die fast ohne Lyrik auskommt, einfach weil die Gedichte selbst den Verfasser nicht so richtig überzeugen konnten. Und hab den Abend erneut sehr genossen, was für wunderbare Musiker, dieser Andreas Martin Hofmeir und Guto Brihnoli. Und die ein oder andere Geschichte macht auch beim zweiten Zuhören einfach nur „keinen Aufwand“. Hat mir wieder sehr gut gefallen.