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Spruch zum Wochenende: Natürlich

„Kein Schnupfen ist so schlimm wie der eigene.“ (Sprichwort)

Meine natürliche Medizin schmeckt gruslig, hat aber bislang so einigermaßen gewirkt. Ich trinke tapfer weiter, denn: auch wenn der Hals noch krächzt und schmerzt, die Nase immer noch nicht läuft, ich öfter mal kräftig niese und auch der Kopf schon mal schmerzt, es wird trotz der vielen Erreger rundrum nicht schlimmer. Deshalb empfehl ich heute mal meine natürlichen Medikamente weiter – mit denen ich mich intensiv auskuriere.

Ich habe mir einen natürlichen Erkältungssirup gebraut aus

  • 1 Ingwerknolle und 2 Zitronen (in Scheiben geschnitten)
  • je 1/2 Teelöffel ganz fein gemahlene Fenchelsamen und getrocknete Pfefferminze
  • Mark einer Vanilleschote
  • 150 Gramm Zucker
  • alles in einem Topf mit einem halben Liter Wasser aufkochen.

Doppelt abseihen und die Flüssigkeit in sterilen Gäsern fest verschließen. Auf dem Kopf auskühlen lassen. Kühl lagern – ist auch über die Erkältung hinaus haltbar.

Dazu setze ich auf natürliches Antibiotikum aus:

  • 700 ml Apfelessig
  • 2 große Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 2 Zwiebeln, fein gehackt
  • 1 mittelgroßes Stück Ingwer, gerieben
  • 1 fingerdickes Stück Meerrettich, gerieben
  • 2 Chilies, fein gehackt
  • 2 EL Kurkum

Alle Zutaten in ein gut verschließbares Glas geben, gut schütteln und für 2 Wochen an einem kühlen Ort lagern. Danach gründlich abseihen und in sterile Gläser abfüllen.

Vorbeugend täglich einen Schluck trinken, bei Erkältung dürfen es über den Tag verteilt 5 Schlucke sein. Schmeckt und riecht grausam, aber ich meine, es hilft.  Dazu setze ich natürlich jeden der vielen guten Ratschläge der Umgebung (mit Salzwasser gurgeln, Umschläge, weiter heißen Ingwer und viel Salbei- und Thymian-Tee) um.

Und irgendwann hilfts dann bestimmt auch mal 😉

Integrations-Bau

406Heute war in der Dorfkirche eine „einheimische“ Hochzeit, da musste ich dran denken, dass mir vor ein paar Wochen etwas Unerwartetes und Besonderes passiert ist – und den Gedanken daran festhalten. Eine nicht ganz gleichaltrige „Einheimische“ hat mich nämlich beim Einkaufen angesprochen, da sie als Tante für die Taufe ihres Neffen in der Stube des Feuerwehrhauses dekorieren sollte. Und da wurde ihr von den Damen des Dorfes tatsächlich empfohlen, bei mir nachzufragen, „das soll damals bei der Taufe deiner Nichte so schön gewesen sein.“

Ich halte das aus zwei Gründen fest: Zum einen war die Deko damals alles andere als ausgefallen. „Meine“ Deko ist immer sehr natürlich, jahreszeitlich. Die bezaubernde Nichte wurde im Oktober getauft, also gab es eine späte Sonnenblume, Kastanien, dazu grüne und orange Physalis. Und wir hatten rosa-weiß-karierte Servietten. Das wars. Sah aber wirklich schön aus, zum dunklen Holz der Tische.

Zum anderen aber bin ich in meinem Heimatort eigentlich nicht sehr integriert. Das liegt zugegebenermaßen nicht an mir, aber ich wohne einfach nicht da, war auf einer höheren Schule, habe studiert. Selbst in meinen Chorzeiten war ich, ohne es zu wollen, anders als die anderen. Hatte und hat nichts mit meiner Einstellung zu tun, ich grüße jeden, ratsche, bin sehr offen. Aber das kommt nicht automatisch zurück. Umso mehr gefreut habe ich mich, sowohl über die Frage, als auch über die Empfehlung der Landfrauen.

Meine Mutter hat es mir so erklärt: das Dorf hat durch die Renovierung gesehen, dass ich mich, obwohl ich hier nur die Wochenenden verbringe, ins Dorfleben einbringe. Das wird anerkannt. Und so kommt eine Referenz zu mir, die ich gar nicht bei mir ansiedeln würde … Muss ich mir merken 🙂

Ganz natürlich

Nach fast 10 Urlaubstagen mit meiner Nichte stelle ich eine etwas provokante Frage: Habt ihr schon mal drüber nachgedacht, wann in unserer Entwicklung uns der natürliche bzw. selbstverständliche Umgang mit unserer Verdauung abhanden kommt? Betrachtet man Kinder, dann gehen die vollkommen ungezwungen mit dem Thema Pups und Stinker machen um. Ist halt so, gehört dazu: Jeder muss. Die meisten Kids haben auch überhaupt kein Problem, dabei nicht allein zu sein. Aber so ab einem gewissen Alter – da verlieren wir dieses Unbedarfte. Und finden es einfach nur peinlich: drüber zu sprechen, uns darüber Gedanken zu machen. Und überhaupt.

Egal, wo wir aufwachsen, wie wir geprägt werden, die Verdauung des Menschen läuft überall gleich ab. Die Aktivitäten und Bewegungen des Darms nehmen wir die meiste Zeit als ganz selbstverständlich, nur, wenns Probleme gibt … Dann ist uns das unter Umständen ganz schön unangenehm? Also, wenn da so ein Pups im Raum stehen bleibt? Ich bin ganz bestimmt froh, wenn der nicht von mir kommt. Und tue mich meist schwer, die Ausdünstungen eines anderen zu riechen. Oder wenn die Verdauung nicht funktioniert, der Darm krank ist, nicht das tut, was er sollte. Mal ganz ehrlich: wer spricht da jetzt gerne drüber? Wenns Probleme gibt? Und wie viele hoffen, dass Probleme von selber vergehen. Ich hab mal gelesen, dass man den Arztbesuch sehr lange rauszögert, wenns um Probleme mit dem Stuhlgang geht …

Gerade erscheint ein neues Buch, das sich „Darm hat Charme“ nennt. Die Autorin ist Medizinstudentin und gerade in fast jeder Talkshow zu sehen. Beim Zuhören bekommt man schnell so das Gefühl, dass die junge Dame damit so natürlich und unbedarft umgeht, wie ich das ansonsten nur im Umfeld mit Kindern erlebe. Ob ich das gut finde? Ich akzeptiere ganz einfach, dass mal jemand ein gefühltes Tabu-Thema in die Öffentlichkeit bringt, denn jeder muss. Und manchmal wünsch ich mir schon etwas weniger „da sprechen wir jetzt mal nicht drüber“ und peinlich berührt sein. Gibt genug andere Scheiße, die rauf und runter thematisiert wird. … Aber dazu hat wohl jeder seine eigene Meinung und seine Sicht der Dinge?