Schlagwort-Archive: nase

Das mit dem Nachmachen

Kinder imitieren gern, was sie sehen. Oder hören. Aktuell hat die bezaubernde Nichte eine Kindergartenfreundin, die lispelt. Nicht, weil sie das cool findet, sondern weil ihre Zunge beim s anschlägt. Die Nichte ist ganz gut mit Dialekten und Einfärbungen, sie hört ziemlich viel und findet schnell raus, wie sie das genauso hinbekommt. Deshalb lispelt sie hin und wieder ganz zauberhaft, wechselt aber ebenso schnell wieder zur normalen Aussprache.
Cool findet sie auch, dass Erwachsene beim Spazierengehen die Hand ausstrecken, um zum Beispiel durch hohes Gras zu streichen. Ganz sacht mit der Hand Natur spüren. Nicht so ganz bewusst war ihr beim letzten Spaziergang, was sie da, wie eine Große, gestreichelt hat: eine bitterbös brennende Brennessel. Die Tante war leider zu langsam, deshalb musste sie das leider „erspüren“. Hat sie aber tapfer ertragen – und nur in der nahegelegenen Kapelle ausprobiert, ob das Weihwasser aus dem Kessel eine lindernde Wirkung hat …

Hoffentlich nicht Nachmachen werden die Kinder im Kindergarten, dass ein kleiner Rabauke die Nichte kürzlich in die Nase gebissen hat. Ja, richtig gelesen – und auch ziemlich heftig. Die Nase war ein paar Tage geschwollen, links und rechts sieht man immer noch, dass seine Beisserchen ein ordentliches Aua hinterlassen haben. Warum, wieso, weshalb? Weiß niemand, war kein Erwachsener dabei – und die Kinder erzählen immer andere Variationen. Ist auch egal, das finde ich jetzt mal ein Beispiel, das keiner Imitation bedarf. Und Punkt.

#Sonntagsfreude

So, heute musste ich mich mal gründlich an der eigenen Nase fassen: man sollte Kinder IMMER ernst nehmen. Auch wenn es noch so schwer fällt.
Meine bezaubernde Nichte hatte zu Jahresbeginn einen kleinen Unfall. Sie ist gestolpert, hatte dabei dummerweise den Stab einer Silvesterrakete in der Hand, hat aufgeräumt, was andere liegenlassen haben. Beim Hinfallen war ihr das Holz irgendwie in die Nase gestoßen, Nasenbluten, Aua, Notaufnahme, nix gefunden. Eigentlich alles gut. Nur hatte sie seitdem immer wieder Nasenbluten. Und eigentlich permanent einen Finger in der Nase, auf der Suche nach dem ominösen störenden Popel. Immer wieder hat sie erzählt, dass es noch wehtut. Gestern am Telefon war sie wieder etwas jammernd, die Nase sei immer noch hart. Ich muss gestehen, ich habe gelächelt. Dachte, sie wolle sich wichtig machen. Über ihre Auas spricht sie wochenlang, auch wenn blaue Flecken oder kleine Verletzungen längst verheilt sind. Und dann bekomme ich heute dieses Bild, der Holzsplitter kam beim Niesen endlich raus. Größenangaben kann sich jetzt jeder selber vorstellen. Kein Wunder, dass sie die letzten Wochen immer versucht hat, diesen Störenfried zu entfernen?
Und meine Wirklich große Sonntagsfreude: der Nichte geht’s gut und wir sind alle beruhigt. Und Punkt.

20140119-173415.jpg

Mehr Sonntagsfreuden bitte anklicken.