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Sonntagsfreude: Das Beste draus machen

Die vergangene Woche war durchwachsen, wechselnde Gefühle, quasi ans launische Wetter angepasst. Vieles nicht wert, sich Gedanken zu machen (bin aber nun mal ein Nachdenker), vieles nicht zu ändern (wenn ein Konzert wegen Krankheit ausfällt, dann ist das so, auch wenn man sich darauf gefreut hat). Und weil Frau von Lebensjahren ja erfahren im Umgang mit Situationen ist, kann ich durchaus das Beste draus machen.

So wie heute: hab den sturmfreien Tag genutzt, um Bilder an die Wände im renovierten Zuhause zu bringen. Bewaffnet mit einer Wasserwaage und jeder Menge Aufbauten, um die perfekte Höhe hinzubekommen. Die Tests, die meine Brüder für mich mit unterschiedlichen Tapes vor einigen Wochen perfekt „montiert“ hatten, haben zu etwa 90 Prozent gehalten. Insofern hoffe ich das Beste. Wobei die Eltern ja gesegnete Schläfer sind, die haben die zu Boden krachenden Kunstwerke meist erst Tage später überrascht wahrgenommen. Ich hoffe einfach mal, 99,9 Prozent hält, was das Werbeversprechen auf den speziellen Klebebändern verspricht … Aussehen tut’s vielversprechend 😉

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Später

Kennt ihr auch so unendlich viele Situationen, in denen ihr Wünsche, Pläne, Ideen usw. auf „später“ verschiebt? Mir ist in den vergangenen Jahren aufgefallen, dass mir durch das hohe Arbeitspensum, das ich hatte, immer mehr die Kraft für das Jetzt gefehlt hat. Und passend zu meinen Gedanken sind mir diese Worte begegnet – hört es euch an. Da steckt viel Stoff zum Nachdenken drin:

Freunde bleiben

Gar nicht so einfach grad, mein Freund zu sein – denn ich konzentriere mich auf mich. Hab ich so „extrem“ noch nie, ist also bestimmt für alle Beteiligten neu. Manchmal fühl ich mich noch so ein klein wenig unruhig dabei – jetzt gerade zum Beispiel. Wär an diesem traumhaften Sommerabend gerne mit Freundin und Hundefreund durch die Holledauer Wälder gestreift. Bin aber erst vor 10 Minuten vom Baugerüst gestiegen. Jetzt muss ich mich erst mal auslüften, denn hoch oben ist es sehr heiß gewesen, netter Nebeneffekt: ich Erde mich. Dann geh ich duschen, essen, trinken – und dann komm ich zur Ruhe. Nach einem arbeitsintensiven Tag. Spazierengehen wär schon schön, machen wir bestimmt auch wieder. Irgendwann. Aber gerade ist meine Zeit zu kostbar, als dass ich mich durch verpasste Gelegenheiten stresse …

Dabei leitet mich ein Bauchgefühl, das mir auch sagt: es werden die Freundschaften bei mir bleiben, die sich mit mir entwickeln. Das war schon immer so, und wird auch immer so bleiben …

Ein paar Gedanken zum heutigen Tag der Freundschaft – und ein kleines großes Dankeschön an alle, die sich angesprochen fühlen: es ist schön, begleitet zu werden.

Das mit dem Nachdenken

Ich hab was gewonnen. Und mich sehr gefreut. Also sogar sehr sehr. Nicht enthusiastisch, sondern einfach aus dem Herzen heraus. Sicher stiller, als andere, nicht nervös oder aufgeregt. Dafür keinesfalls weniger intensiv. Jetzt war das kein „materieller“ Gewinn, sondern Zeit. Mit einem von mir sehr geschätzten Menschen. Also mein liebstes Geschenk für die von mir geliebten Menschen. Ein Tag, ein paar Stunden. Was eben möglich ist. Wertvoller als alles, was man mit Geld kaufen kann. Im Vorfeld hab ich viel nachgedacht, denn – in Zeiten von www und Social Media und so – war mein Gewinn so aufbereitet, dass wir zwar „zu zweit“ waren, uns sehr nett unterhalten haben, viel gelacht haben. Aber eben von Kameras umgeben, Selfies gemacht wurden. Und alles aufgezeichnet. Schon ist das alles gar nicht so für mich, sondern öffentlich … Und es war gut, dass ich das vorher mit mir abgemacht hatte. Mich bewusst dafür entschieden habe. Meins draus gemacht habe. Und meinen Gewinn für mich genossen habe. Was danach kommt ist nicht wichtig. Gestern war ein sehr intensiver Tag, ein glücklicher Tag.
Was ich wieder mal gelernt habe: Wir sollten manchmal einfach das tun, was uns glücklich macht, und nicht das, was am besten ist… Egal, ob es nur eine Minute, eine Stunde oder einen Tag dauert. Der Augenblick zählt und wird in Erinnerung bleiben. Und es schadet keinesfalls, nachzudenken. Realistisch und ohne rosaroten Erwartungsplüsch zu bleiben schützt das kleine große Glücksgefühl.