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Eine kleine Geschichte

So süß, was meine Arbeitskollegin mit ihrer – wenn ich mich recht erinnere – 7jährigen Nachbarin erlebt, deshalb wird das hier mal festgehalten:

meine Kollegin hat immer schon ein Herz für und deshalb eine Menge Katzen. Eine davon ist aus Stoff, heißt Trudy und darf eigentlich ein äußerst geruhsames Leben auf der Couch verbringen. Seitdem das quirlige Nachbarsmädchen sie dort entdeckt hat darf das Sofatier aber auch öfter mal raus, mit in die Nachbarschaft und dort kleine Abenteuer erleben. Jedes Mal sehr spannend, was der Stofftiger dort erlebt, das muss sie ihrem Frauchen dann jedes Mal ins Ohr flüstern – was beim Nachbarsmädchen für große staunende Augen sorgt.

Kürzlich durfte Trudy sogar bei ihrer kleinen Freundin über Nacht bleiben. Weil die nämlich zwei Wochen in den Urlaub fährt und „wir uns dann ja richtig lang nicht sehen.“ Beim Zurückbringen hat Trudy ihrem Frauchen aber ins Ohr geflüstert, dass sie zu gerne mit in den Urlaub kommen würde. Und wisst ihr was, da ist sie jetzt. Natürlich schicken die zwei Reisenden dem Frauchen täglich ein Foto, auf dem Trudy richtig dolle Abenteuer erlebt. Also am Strand, bei den Surfern. Und so.

Zu süß. Bin schon gespannt, ob sie jemals wieder auf ihr langweiliges Sofaplätzchen ziehen mag, oder ob sie jetzt die kommenden wilden Jahre mit dem demnächst Nachbars-Teenager verbringen wird? 😉

Der 11. Monat

Die letzten 4 Wochen sind verflogen, das jüngste Familienmitglied ist „kurz“ vor allem:

  • Die Zähne drücken, bislang ist aber noch keiner wirklich hilfreich beim Knabbern. Für ohne Zähne funktioniert das Zerkleinern von Nahrung aber zum Glück zufriedenstellend.
  • Stehen klappt, theoretisch, wahrscheinlich würde auch laufen, rennen, sausen gehen – nur die Koordination klappt noch nicht. Deshalb gibt’s viele kleine Unfälle, die mit lautem Gebrüll kommentiert werden. Hoffentlich geht das bald vorbei, um die Nerven aller Beteiligten zu schonen.
  • Ungeduld ist generell bei allem hinderlich, das gilt für Hunger (der geschwind und in Eile gestillt werden muss, gefälligst) wie für alles, was sie haben will: jetzt heißt sofort, nicht „gleich“ 😉
  • Gegessen wird alles, was sie erwischt, bedeutet erhöhte Aufmerksamkeit für die Umgebung – und sie ist viel schneller als man denkt 🤗
  • Im Stuhl sitzen und selber essen ist der Hit, allerdings nur, wenn der Fütterer gut funktioniert, vor lauter Ungeduld landet das meiste, was sie sich selbst in den Mund steckt, irgendwo rundrum, nur nicht im Magen …
  • Ansonsten ist das Leben bei Sonnenschein ziemlich prima, man kann Garten rumalbern, Hasen, Vögel und die Nachbarn beim Garteln beobachten – und mit der Mama in der Trage arbeiten, Rasen mähen oder Unkraut jäten
  • Toll ist es, durch die große Fensterscheibe im Wohnzimmer das Treiben im Garten zu beobachten, wenn dann noch einer hochwinkt wird mit mindestens einem Arm reagiert
  • Schlafen ist noch nicht das Lieblingshobby der kleinen Nichte, klappt oft nicht, aber manchmal doch besser als befürchtet
  • Singen ist super, aber lieber ohne Anleitung und Freestyle
  • Tanzen ist toll, auf Mamas Arm oder zwischenzeitlich auch mit der Tante, dem Träger muss nur klar sein, dass sie nicht ruhig sitzen bleibt, sondern mit vollem Körpereinsatz mitmacht
  • Das Krabbeln gleicht mehr einem Sprint, obwohl immer nur ein Fuß zum Einsatz kommt, saust sie mittlerweile sooooo schnell, dass man kaum mit Schauen hinterher kommt
  • Wäre ohne die Mama noch vor kurzem unmöglich gewesen hat es diesen Monat mehrfach gut funktioniert – was meiner Schwester doch etwas Freiraum verschafft
  • Der Schelm sitzt wie auch schon bei der großen Schwester fest verankert, insofern kann sie über ihre kleinen gelungenen Streiche soooo herzerfrischend lachen, hach
  • „Ma-Ma“ kann man zu allem sagen, zum Papa, zu Oma, Opa, Schwester, Hasen, Essen … praktisch
  • Es gibt keine „sicheren“ Plätze mehr, das muss vor allem die große Schwester lernen, die das manchmal unterschätzt 😊

Ihr seht: Es bleibt spannend – heute fährt die ganze Mädelstruppe den Papa zum Vatertag besuchen. Hoffentlich klappts bei dem schönen Wetter mit einer lustigen Autofahrt für alle 3 Mitreisenden 🙈🙉🙊

Das mit der Umgebung

Als Patenkinder und Eltern vor ein paar Jahren aus der Schweiz zurückgekommen sind hatten sie Glück: sie haben ein Haus im Münchner Osten zur Miete bekommen. In der gewünschten Umgebung, eine ruhige Seitenstraße, ein kleiner Garten, gute Lage zu Kindergarten und Schule, Einkaufen geht zu Fuß, nur 100 Meter zur Bushaltestelle … das alles in einer guten Größe und bezahlbar. Klar, dass sie schnell wieder zu Hause waren. Und sich in ihrer Umgebung einfach nur wohlgefühlt haben.

Seit Monaten ist es aber alles andere als gut. Im Nachbarhaus geht es im wahrsten Sinn des Worts drunter und drüber. Statt einer netten Nachbarschaft ist die Wohnsituation eine sehr belastende Angelegenheit geworden. „Regulär“ scheinen nach einem Eigentümerwechsel ein paar Damen im Haus zu „wohnen“, mit oft wechselnden männlichen Besuchern. Vor allem in den Abend- und Nachtstunden ist es laut, so laut, dass an Schlaf nicht zu denken ist. 

Eltern und Patenkinder leiden unter der Situation, unter dem anhaltenden Schlafmangel – unter der mittlerweile oft auch bedrohlichen Situation. Denn die neuen Nachbarn reagieren auf die wegen nächtlicher Ruhestörung immer wieder gerufene Polizei mit Aggression. Trommeln gegen die angrenzenden Wände, drehen die Musik hoch, schreien, fluchen, pöbeln, Rüpeln. Fährt die Polizei vor ist es dann plötzlich stumm …

In einer Siedlung ist man nicht allein, alle anderen Anwohner fühlen sich gestört. Ja, man kann sich seine Nachbarn nicht aussuchen. Aber wie lang kann man so eine Wohnsituation ertragen? Vor allem als Familie mit zwei Kindern, die ganz genau hinsehen, nicht alles verstehen, aber von der Situation voll mit betroffen sind. Natürlich sind längst Prozesse angelaufen, Anwälte eingeschaltet – bleibt zu hoffen und wünschen, dass die Mühlen der Justiz in diesem Fall ganz besonders schnell mahlen!

Glückspilz-Momente (11): Mädels-Wiesn

Wenn zwei doch noch ein bisschen wach bleiben und ratschen, obwohl beide hundemüde sind.

Wenn beim Aufstehen die Sonne vom Himmel lacht, der Spaziergang durch den Park von Sonne und Farbenpracht begleitet wird.

Wenn es Spaß macht, diesen Altweibersommer mit allen Sinnen förmlich in sich aufzusaugen.

Wenn aus einem „die Tür ist auf, wollen wir schnell einen Blick reinwerfen“ ein so nettes Gespräch über den Erhalt der Baudenkmäler im Nymphenburger Schlosspark und darüber hinaus wird.

Wenn wir auf dem Kanal die Nymphenburger Gondel sehen und uns ein kleines bisschen wie an einem Traumtag in Venedig fühlen.

Wenn wir in der Sonne frühstücken und einfach alles passt. Sogar das bayerische Lebensgfui.

Wenn wir noch eine Pause machen können, weil es im Palmenhaus-Café doch auch so nett ist.

Wenn zwei sich neu kennenlernen und alles einfach passt. Wir in der Sonne auf meinem Balkon sitzen und mein süßester Nachbar, das kleine Eichhörnchen, den Damen „Servus“ sagt.

Wenn wir auf die Wiesn gehen und es einfach nur nett ist.

Wenn es wie aus Kübeln schüttet, wir richtig nass werden und trotzdem alle lächeln und es miteinander fein haben.

Wenn wir einen Tisch auf der Oidn Wiesn randvoll mit netten Menschen haben und sogar eine Tanzfläche zu Pam Pam Ida.

Wenn wir im Teufelsrad alle so herzlich lachen müssen.

Wenn keiner trinken muss, aber der Willi am Schnapsstand genau richtig kommt.

Wenn drei Mädels dann zu Hause im Schlafanzug noch einen Tee trinken dürfen.

Wenn am Morgen der Regen eine Planänderung empfiehlt – und das Spontanfrühstück genau zu unserer Stimmung passt, „inhaltlich & räumlich“.

Wenn es viel zu früh Abschied nehmen heißt, weil längst noch nicht alle Gedanken ausgetauscht worden sind.

Dann waren das schon ganz schön wundervolle Wiesn-Mädels-Tage! Und im wahrsten Sinn des Wortes waren das mehr als 24 Stunden randvoll mit Glücksmomenten, die ich als Bilder mit mir tragen darf.

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Ein Beitrag zu den Glückspilz-Momenten im Oktober 2017. Danke an die Initiatorinnen Petra, Maire und Mel für den schönen Impuls, Glückspilz-Momente in dieser so treffenden Rubrik festhalten zu dürfen.