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Sommerleicht

Manchmal reicht es aus, stundenlang dem Himmel zuzusehen, die Wolken beim Wandern zu beobachten, den Wind zu spüren, der sacht die Blätter bewegt. Und den Sonnenschein ganz tief in sich aufzusagen. Manchmal sind ein paar Stunden aufmerksames Nichtstun zu Hause erholsamer als 2 Wochen Pauschalurlaub irgendwo in der Welt, ohne Bezug zum Ich. Ruhe, lediglich gestört vom Vogelgezwitscher und den Geräuschen der Weide. Traktoren und Mähdrescher eilen emsig über die Felder, fleißig wird Korn und Getreide geerntet. Mein Fazit von diesen so unendlich wirkenden 4 Tagen Wochenende: Sommerleicht ist das Landleben in diesen Tagen, tut mir sehr, sehr gut.

Die Obstpflückerin

Kürzlich hab ich mich mittags 20 Minuten in den schönen Obstgarten, ab von der Straße, weitab von der Strandpromenade gesetzt. Und einer Frau zugeschaut, wie sie Obst vom Baum geholt hat. Sie hatte dazu eine eigene Technik und das perfekte Outfit: eine grüne Latzkose, dazu hohe Gummistiefel, eine langärmlige Bluse und ein Kopftuch. Hält Wespen, den Dreck vom Baum und matschiges Obst fern. Unter dem Baum hatte sie weitflächig eine Plane ausgelegt. Mit einem langen Stiehl mit Griff fasste sie die Äste und schüttelte. Sacht, damit nur das reife Obst runterfällt. Dann fasste sie die Enden der Plane zusammen. Ich wollte ihr zum Umfüllen in die beiden Eimer zur Hand gehen – aber „Nein, das ist lieb, vielen Dank. Ich muss jetzt erst mal alles rausfischen, was matschig ist, das dauert – und keine Sorge: ich hab da meine Technik, mache das seit Jahren alleine …“. Süß, die Frau Obstpflückerin, wie sie da ihren ganz eigenen Stil entwickelt hat? Da kommt nur handverlesene Qualität ins Glas, die Marmelade würd ich sofort kaufen.