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Multitasking und so

Letzte Woche ist mir was Komisches passiert: ich hab einen Flirtversuch ziemlich harsch im Keim erstickt … zu meiner Verteidugung möchte ich gerne sagen, dass ich erst im Nachhinein verstanden habe, dass es war, was es war. Alle sagen zwar immer, dass Frauen Multitasking können, ich kann aber offensichtlich nicht gleichzeitig eine ärztliche Diagnose verarbeiten – und dann kapieren, dass die „Einladung zu einem weiteren Gespräch bei einem Abendessen“ nicht so ganz unmittelbar was damit zu tun hatte. Insofern hab ich den durchaus schüchternen Vorschlag mit einem gar nicht netten Statement vernichtet. 

Die Situation ist ok, so wie sie ist. Aber etwas höflicher wär ich dann doch gerne gewesen …

Von Kindern lernen: Die Zeit vergessen

Vom Spruch „Kinder kennen keine Zeit“ gibt es zwei Sichtweisen. Die eine ist ganz schön schön, denn beim Spielen versinken die Kleinen vollkommen in ihrer Welt, vergessen  alles um sich herum. Es ist einfach schön, sie konzentrieren sich vollkommen auf das, was sie tun. Und sind dabei glücklich. Schaffen auch Erwachsene, wenn sie etwas tun, das Spaß macht. Also zumindest bei mir klappt das gut, zum Beispiel, wenn ich Musik mache. Oder höre. Da kann ich mich vollkommen drauf konzentrieren. Aber es überfordert mich auch nicht, weil ich eben „nur“ das mache. Nicht nebenher noch 5 andere Sachen, wie wir es in unserer Multitasking-Welt so oft machen. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann einen Tag, an dem ich von morgens bis abends die Zeit vergessen darf. Weil ich etwas tue, das ich liebe, auf das ich mich voll und ganz konzentrieren darf. Sind selten, solche Tage? An denen man einfach die Zeit vergisst …

Dann gibts noch diese andere Komponente, wenn Kinder vergessen, wie spät es ist. Zum Beispiel, wenn sie an einem Sonntag morgens um 4.26 Uhr aufwachen und sich so freuen, dass die Tante zu Besuch ist, dass sie statt sich umzudrehen und weiterzuschlafen die Zeit nutzen wollen. Oder abends spät partout nicht einschlafen wollen, um nichts zu verpassen. Oder 5 Minuten mit „1,2,3,4,5,“ runterzählen. Oder eben Zeitfenster einfach  nicht einschätzen können. Irgendwie ist das auch alles gar nicht schlimm, vor allem nicht wichtig. Zeit ist doch nur relativ … Oder? 🙂

 

Einseitige Telefonate

Dieses Wochenende hab ich mit meiner bezaubernden Nichte telefoniert. Eigentlich mit meiner Schwester, über mögliche Geschenke zum bevorstehenden 3. Geburtstag. Natürlich hat das Energiebündel im Hintergrund nach kurzer Zeit ohne wirkliche Ergebnisse energisch gefordert, mich zu sprechen. Gesagt getan, der Telefonhörer wandert zu ihr, ich beginne zu plaudern. Am anderen Ende der Leitung bleibt es unerwartet und verdächtig still. „Bist du noch dran?“ … „Hallo?“ … „Hallo, hallo, hallo…?“ Ich muss lachen, weil keiner mit mir spricht – da kichert das andere Ende des Telefonhörers. „Muss mein Eis essen…“ Alles klar: Eisschlecken und gleichzeitig Telefonieren geht nicht. Prioritäten klar verteilt. So einfach ist das in der Welt einer 3jährigen. Die sich nicht die geringsten Gedanken über Multitasking macht, aber mit mir telefonieren will. Und Eis schlecken. Und dann auch gleich wieder spielen. Geht doch auch alles problemlos. Und lachen tut schließlich immer gut, oder?