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Sonntagsfreude: Besuch

Es heißt so schön: Freunde sind Familie, die man sich selbst auswählt. Die bezaubernde Nichte hat ja eine beste Freundin, mit der sie durch dick und dünn geht. Und die sie gestern zu einem Besuch auf der Baustelle mitgebracht hat. Da standen sie dann plötzlich vor mir, laut kichernd. Und wurden schnell einmal durchs Haus geführt, die Klos „markiert“, ehe es in Gummistiefeln und Matschhose zu zweit allein und unbeaufsichtigt nach draußen zu den Tieren ging. Himmlisch, so ein Dorf- und Bauernhof-Kinderleben. Das Highlight vor dem Mittagessen: Dutzende Schnecken in einer großen roten Wanne sammeln. Das war ein echtes Fest. Nach Spätzle mit Soß gab es Eis. Leider hat die Mietzekatze nicht mitgespielt und es sich auf den beiden bedeckten kleinen Damen zum Mittagsschlaf bequem gemacht … Die kam dafür später immer mal wieder dazu, wurde ausgiebigst gestreichelt und geherzt. Nach der kurzen Pause rein in die Gummistiefel und ab zu den Hirschen. Weil wir den Chefhirsch nicht gefunden haben, wurden die Besitzerjungs bei ihren Wasserspielen gestört, und schon trabten 5 Kids zwischen 3 und 9 einträchtig und teilweise in Socken rund um die Weide, auf der Suche nach dem Faultier, das sich in den Schatten im Unterstand verzogen hat. Und zurück, denn die Jungs zeigten den Mädels ein paar ihrer Highlights rund um den Hof, schließlich sind alle auf den dafür besten Baum gekraxelt und spielten Affe, Faultier, Eichhörnchen und und und. Übrigens hat die Hirschherde das Treiben aufmerksam von der anderen Seite beobachtet. Die haben sich bestimmt wie im Zoo gefühlt? Danach ging’s noch zu den Pferden, vorbei am Garten einer Freundin, die uns für den anschließenden Ausflug ins kleine Moor den Suchauftrag nach dem vor 30 Jahren steckengebliebenen gelben Gummistiefel ihres Bruders mit auf den Weg gegeben hat – den wir leider nicht gefunden haben. In der Kapelle gabs keine Streichhölzer zum Erinnerungslicht anzünden, dafür haben wir ein paar wilde Vergissmeinnicht und Kornblumen auf den Sockel der Marienfigur gestreut. Und beim Kreuz unterhalb des Kirchleins von einem Frosch beobachtet frisches Quellwasser getrunken, das soll sogar vor Krankheiten schützen und die Sehkraft stärken.

Auf dem Heimweg haben wir die Schritte von der Dorfkirche bis zu unserem Hof „gemessen“ – und final wurden die zwei dann vom Opa stilecht auf dem Traktor noch eine Runde mitgenommen, die 3 haben „angeblich“ sogar ein Rehkitz im Feld entdeckt. Danach hat meine Schwester zwei glückliche Mädels eingepackt – die abends bestimmt eine Unmenge von Bildern im Kopf verarbeiten mussten? Ich hab trotzdem einiges auf der Baustelle geschafft, wir waren zwischendurch mit Restmüll auf dem Bauhof. Eine staubige Ecke ist entstaubt und Bruder und Vater haben den notwendigen Schlitz für ein Kabel in die Wand gefräst. Und heute werd ich mich etwas von dem Freundinnen-Besuch erholen 😉

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Mehr Sonntagsfreude lest ihr bei Rita, bei der sich heute alles um Spargel dreht, lecker!

#Sonntagsfreude

Mein Elternhaus liegt in der Nähe einer kleinen Kapelle, die oberhalb einer Quelle erbaut wurde. Die Menschen in der Umgebung glauben an die heilsame Wirkung und kommen zur Brünnlkapelle, benetzen ihre Augen mit dem Wasser. In meiner Kindheit war das noch sehr idyllisch, ein Rinnsal sprudelte aus dem Hügel unterhalb der Kapelle. Heute wird das Wasser in einer Art Kanal mit Deckel gespeichert. Nicht mehr ganz so schön anzusehen – aber immer noch besonders. Neben der Kapelle liegt ein kleines Wäldchen, sehr sumpfig. Fast schon ein Moor. In meiner Kindheit sind wir um diese Jahreszeit immer dort unterwegs gewesen, auf der Suche nach Schlüsselblumen und Buschwindröschen. Das waren unsere Frühlingsboten. Die ersten Exemplare haben wir bejubelt.
Was soll ich sagen, auf meinem Spaziergang heute hab ich es mal wieder wie damals gemacht, mich durchs Unterholz in den Sumpf begeben, bin auch mal etwas eingesunken. Als Erwachsener ist das nicht mehr ganz so erschreckend wie als Kind … Die ersten Frühjahrsblüher zu finden hat mich aber wie früher jubeln lassen: da sind sie. Schlüsselblumen. Hab ich schon als Kind geliebt. Sie sind wunderschön.

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Meine zweite Sonntagsfreude: der erste Marienkäfer, der es sich auf meiner Hand bequem gemacht hat und mit mir den Sonnenschein genossen hat. Mehr Sonntagsfreude bitte hier nachlesen.