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Barfuss im Regen

Zeitfenster sind zu kostbar, um an Plänen festzuhalten …

Wenn uns die letzten Monate eines gezeigt haben, dass es nichts bringt, sich an etwas zu klammern, was aus Gründen nicht funktioniert. Deshalb bemerke ich in meinem engsten Umfeld immer öfter, dass wir aus der Situation das Beste machen, anstatt an einem „schönen Gedanken“ festzuhalten. Und ganz ehrlich: unterm großen Sonnenschirm sitzen, leckeres Essen serviert bekommen, Lächeln und Stimmungen aufnehmen, ernste und andere Gedanken austauschen, das Gewitter beobachten und den Moment einfangen, das hätte auch im Biergarten nicht schöner sein können.

Und wenn wir dann zusammen, satt und müde, durch den Regen zurück laufen. Dann ist es genau das, was diese besonderen Augenblicke sind, die Freundschaften so einmalig machen. Sich angrinsen, vielleicht auch die ein oder andere Erinnerung an früher aus dem Gedächtnis kramen – und diesen Abend zu unseren Erinnerungen hinzufügen. Barfuß im Regen …

Momentaufnahmen #15

Dieses mal bittet Aequtitas et Veritas: Notiere 5 Dinge, die dich wirklich glücklich machen.

In beliebiger Reihenfolge:

  • erholsam schlafen
  • aus tiefstem Herzen lachen
  • einen Moment oder eine Stimmung erkennen und mit einem Bild einfangen
  • die Natur in all ihren Facetten (auch wenn es mir nicht leicht fällt, das angesichts der Hochwassersituation in weiten Teilen Deutschlands zu schreiben, da liegen Glück und Unglück schlicht sehr nah zusammen, ich kann auch sehr traurig sein, wenn ich einen alten Baum sehe, der entwurzelt ist …)
  • wenn um mich alle Lieben gesund und zufrieden sind

Ich wünsche oft „ganz viel vom kleinen großen Glück“, weil ich für mich erlebe, dass ein rundum zufriedenes Gefühl nicht von großen Dingen abhängt …

Momentaufnahmen #14

Was für eine Frage – Aequtitas et Veritas möchte gerne wissen: Wenn du irgendwo auf dieser Welt leben könntest – eine Zeit lang oder auch für immer – wo wäre das?

Eines kann ich sagen: es wäre nicht EIN Ort. Sondern eben viele. Spannend fände ich nämlich tatsächlich, es wie Maike Winnemuth zu machen. Ein Jahr, zwei oder wer weiß, vielleicht sogar fünf Jahre von einem spannenden Ort zum nächsten zu gehen. Dort aber eben immer auch wirklich in einer ortsüblichen Wohnumgebung zu sein. Sich heimisch fühlen für eine gewisse Zeit. Dabei würde ich gerne abwechseln, damit es nicht „nur“ Stadt oder Land ist. Also zum Beispiel 4 Wochen Rom, danach 4 Wochen Santorin, danach 4 Wochen Tel Aviv, dann irgendwo am Nil … und so weiter. Mir fallen sehr viele Städte ein, die ich teilweise schon kennengelernt habe, die ich aber gerne anders bewohnen würde, als in einem Hotel. London, New York, Kapstadt, St. Petersburg oder Sydney zum Beispiel. Dann schlägt mein Herz aber auch für Landgüter in der Toskana oder Provence, ein Weingut in Neuseeland, Südafrika oder Kalifornien … Dann noch das kleine Cottage in den Cottswolds, das farbenfrohe Haus an einem norwegischen Fjord, das Sommerhaus in den Schären und der kleine Hof in den Masuren …

Besonders gefallen hat mir übrigens, wie sie (also Frau Winnenmuth) in „Das große Los“ den Erziehungsstil ihrer Eltern im Buch beschreibt: „Ihr habt mich ziehen lassen, und zwar ziemlich früh. Euer Aufzuchtprinzip war konsequente Freilandhaltung. … Dass ihr euch nie um mich gesorgt habt (oder es euch zumindest nicht habt anmerken lassen ), habe ich nie als achtlos empfunden, ganz im Gegenteil: es war der größte Liebes- und Vertrauensbeweis, den ich mir wünschen konnte.“ Das zeugt von großem Vertrauen, in das eigene Kind, aber auch in die Welt. 

Wenn es also möglich wäre, würde ich von ihrem Vorbild inspiriert wahrscheinlich von einem Kontinent zum anderen ziehen und überall Momente einsammeln. Dabei wäre immer klar, dass ich weiß, wo ich danach hingehen kann, um all diese Eindrücke zu sortieren. Und zu reflektieren. Weil ich danach wieder zu Hause ankommen kann, wo ich daheim bin.

Spruch zum Wochenende: Leer

„Leer werden die Tage nur, wenn wir uns nicht mehr erinnern …“ (Monika Minder)

Lebendige Erinnerungen schaffen, Momente sammeln, alte und neue Augenblicke miteinander verschmelzen lassen. Das finde ich mal ein schönes Projekt – gehen wir es an.