Wenn die kleine Schwester mit zum Vorfeiern fährt, dann aber unbedingt den Arm der Tante braucht, um im Auto nicht weinen zu müssen. Bedeutet für die Tante, verkehrt herum, also gegen die Fahrtrichtung im Auto mitfahren müssen. Und dabei wird ihr übelst … dafür dürfen wir zwei gerade Mittagsschlaf halten. Fern von den Großen. Ja, muss alles verdient werden – auch die guten Zeiten 😇
Schlagwort-Archive: Mittagsschlaf
Mittagsschlaf
Gerade liegt die bezaubernde Nichte neben mir – und hält endlich Mittagsschlaf. Nach einem endlosen Kampf. Für mich Erwachsene vollkommen unverständlich, dass sich ein Kind so gegen die erholsame Stunde nach Mittag wehrt. Könnte ich würde ich gern mittags schlafen. Täglich. Oder zumindest am Wochenende finde ich dieses sich mittags etwas hinlegen und ausruhen sooooo toll. Sie mag das gar nicht. Weder im Kindergarten noch zu Hause. Am allerwenigsten an den spannenden Besuchstagen. Ihr entgeht was, so kommt es ihr zumindest vor. Und sie möchte ja immer alle ihre Programmpunkte erleben, hat so viele Ecken, die wir besuchen müssen, so viele Spielsachen, mit denen gespielt werden muss, … Stress pur. Und dann noch kostbare Zeit dem verhassten Mittagsschlaf opfern? Nenene, nicht mit dem kleinen Sturbock. Erst statt Geschichte vorlesen Sendung mit der Maus auf dem iPad anschauen, dann „mehr, meine Mama lässt mich auch noch weiter schauen“. Äh, nein, deine Mama ist meine Schwester. Und viel strenger als ich …
Einfallsreich und kreativ muss man alle Manöver nennen, die sie ins Feld führt. Na ja, immerhin muss die Tante mit zum Schlafen. Wenigstens von der wertvollen Zeit fehlt ihr keine Sekunde. Normalerweise schlaf ich auch, nur heute war der Kampf lang und anstrengend. Würde man kaum glauben, wenn man sie jetzt so süß schlummern sieht? Mit dem Lieblings-Apfel im Mund, manche nennen ihn Schnuller – ich nenne ihn heute die letzte Lösung. Bevor ich schon fast aufgegeben hätte und doch wieder auf ihr Geplauder eingestiegen wäre. Puh, ich bewach jetzt mal weiter diesen kostbaren Schlaf.
Mein Babysittertag
Heute morgen war ich durch wunderbaren Herbstnebel und Sonnenstrahlen unterwegs zu meiner Nichte. Wir haben zum ersten Mal knapp 10 Stunden allein verbracht, mit Ablaufplan, versteht sich. Den haben wir im Eifer des Gefechts zwar nicht mehr gefunden. Aber den Tag dennoch sehr gut, sehr harmonisch, mit sehr schönen innigen Momenten gemeistert. Natürlich hat sie mich um den Finger gewickelt und immer mal wieder ihren Kopf durchgesetzt. Aber: ich auch. Und darauf kann ich mit Recht stolz sein. Und wir haben es immer aufs Klo geschafft, es ging kein einziges Mal was daneben. Wir haben genug gegessen und getrunken, der Mittagsschlaf war problemlos, sie ist nach wenigen Minuten eingeschlafen. Gut, mit Schnuller, aber trotzdem …
Wir haben so viel erlebt, die Schafe gefüttert, Maiskolben gesammelt, den Spielplatz ganz für uns gehabt. Ruhig gespielt, gekichert, uns gekitzelt, mit dem Doktorkoffer alles untersucht. Nach dem Mittagsschlaf wars etwas eng, denn um halb 4 war Kinderturnen. Eine ganze Meute von geschätzt 2- bis 5-Jährigen wuseln, rennen durch die Turnhalle, alle hatten Mamas dabei, die mich als brave Tante sehr nett aufgenommen haben. Ok, wahrscheinlich eher verwechselt, wer uns selten sieht meint immer, meine Schwester und ich würden uns soooo ähnlich sehen. Am Anfang ist Madame oft etwas schüchtern, am Schluss hat sie so aufgedreht, als ob alles nach ihrer Pfeife tanzt. Und die beste Freundin Anna war natürlich auch dabei, das nennt man echte Liebe. Was Anna macht macht meine bezaubernde Nichte auch. Und umgekehrt. War mal wieder der gelebte Spruch: zu zweit geht alles besser.
Und wie mutig die Knirpse sind. Und wie trittsicher. Wie ausbalanciert. Und wie temperamentvoll. Auch wenn hin und wieder ein Tränchen fließt, heulen, und weiter geht’s. Ich war wie immer das größte Kind, hab mit leuchtenden Augen beobachtet, alle angefeuert. Und versucht, unauffällig zu unterstützen, denn „nein, nein, nein, das kann ich allein, niiiiiiiicht festhalten …“ Schisser, ich!
Zum Abschluss eines goldenen Oktobertages waren wir noch an der Pferdekoppel und haben den stolzen Tieren beim Grasen zugesehen. Mit wunderschönen Lichtspielen im Fell.
Und jetzt: bin ich fix und fertig! Babysitten ist ein echt harter Job 🙂