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Sonntagsfreude: Vor einem Jahr

In den letzten Tagen wurde mir in Bildern und auch sonst immer wieder in Erinnerung gerufen, wie ich damals auf den letzten Metern meine Münchner Wohnung erst systematisch ausgeräumt und dann – natürlich – nicht nur besenrein, sondern gründlichst gereinigt zur Übergabe fertig gemacht habe. Das war eine echt harte Zeit, aber je leerer, desto mehr kam wieder zum Vorschein, was ich damals angemietet hatte. Und ein bisschen hab ich mich an diesem Sonntag Vormittag dann doch gefreut, dass ich die Wohnung nach 15 Jahren in echt gutem Zustand übergeben könnte.

Und natürlich kam dann jetzt auch mal die Frage auf: vermisse ich etwas? Die abschließbare Wohnungstür? Irgendwas? Tatsächlich kann ich mich an einen Tag erinnern, da hätte ich mir die Badewanne gewünscht … aber sonst vermiss ich nichts.

Im Gegenteil, gerade ganz aktuell weiß ich den Luxus des Landlebens so was von zu schätzen – egal, was ist: ich kann aus der Tür gehen und bin nach wenigen Schritten im Herzen der Natur. Ohne menschliche Kontakte, wenn ich will. Das war in der Stadt einfach nie möglich, und ist in diesen Zeiten manchmal so viel mehr wert.

Erwachsensein ist toll?

Tage wie diesen braucht kein Mensch: gestern abend wurde ich von der im Bild festgehaltenen Brühe empfangen. Leider ist das Waschbecken auch schon übergelaufen … Na bravo! Habe umgehend meinen Vermieter informiert, er entscheidet in Absprache mit der Bewohnerin unter mir, dass ich heute morgen die Hausverwaltung benachrichtige, die mir einen rettenden Sanitätshelfer schicken soll. Die Nacht war ok, ab 7 Uhr – ja, da wird Abwasser im Haus produziert – hab ich im Akkord Eimer voll mit „köstlich duftender“ Brühe entsorgt. Zum Glück war es der Küchenabfluss, die sanitären Anlagen im Haus sind also strikt getrennt …

Die Hausverwaltung war gelinde gesagt nicht kooperativ. Dafür möchte ich einen Held des Tages küren: er hört auf den Namen Nikolai, ist Koordinator einer mobilen Helfertruppe – und wär er nicht gewesen, säß ich wohl immer noch inmitten von Dreck. Insofern: empfehle ich auf Nachfrage gerne weiter. Wobei ich ja jedem wünsche, dass er das nicht erleben muss …

In solchen Momenten wär ich gerne so gar nicht erwachsen und hätte gerne Mama oder Papa, die sich um alles kümmern. Jawoll!

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Mensch ärgere dich nicht

Leichter gesagt, als getan: nachdem ich seit einigen Wochen wieder das Gefühl habe, dass ich in meiner Wohnung nicht immer Warmwasser und vollen Wasserdruck habe, heute morgen in einem – nach einigen Minuten dann erfreulicherweise zumindest – lauwarmen Rinnsal geduscht habe UND mein Geschirrspüler kein heißes Wasser produziert, mein Geschirr ergo schmutzig bleibt … war die Zeit reif, meinen Vermieter anzusprechen. Kurzer Exkurs: ich hatte in den letzten Jahren immer wieder Probleme mit Wasser. Das gipfelte in morgendlichen Duschen, bei denen das Wasser innerhalb einer hundertstel Sekunde von warm auf eiskalt, brühend heiß, dann wieder kalt schaltete. Nicht sehr angenehm? Hat mir im November auch eine bös expoldierte Ader im Auge beschert. Also kontaktiere ich vormittags meinen Vermieter, schildere meine Probleme und biete an, ihn bei der Lösung des Problems konstruktiv zu unterstützen, wo ich kann. Seine Reaktion: „Liegt nicht nur an den Wasserhähnen, die vielleicht verkalkt sind?“ … Ja, nein, sehr gerne werde meinen Abend damit verbringen, das gründlich zu überprüfen. Mensch ärgere dich nicht …

Wann hab ich das eigentlich zum letzten Mal gespielt? Sollte ich vielleicht heute abend dann nach dem Check machen. Da kann man sich so herrlich aufregen, lachen, über sich selbst, über andere. Welcher Typ seid ihr? Gewinner oder Verlierer? Locker oder relaxed? Ich bin Spieler, will zwar gewinnen, wenn ich keine Chance sehe habe ich aber schon längst mit der aktuellen Runde abgeschlossen. Und bin gedanklich weiter, in der nächsten Chance. Als Kind kann ich mich erinnern, dass meine Schwester durchaus mal das Brett vor lauter Wut leergefegt hat, wenn jemand anderes gewonnen hat. Mensch ärgere dich nicht hat übrigens Geburtstag, eigentlich ein guter Anlass, das mal wieder aus dem Schrank zu holen, oder?

Ach ja: Rinnsal sei Dank hab ich heute einen total verkorksten Bad Hair Day – Mensch ärgere dich nicht?