Kurz vor knapp: Geburtstage feiern fördert psychologisch auch die Sehnsucht nach dem Gewohnten. Insofern kam gestern das Heimweh nach dem alten Zuhause und die Unzufriedenheit mit der neuen Umgebung mit voller Wucht durch … und wenn die bezaubernde Nichte an Herzschmerz leidet. Da blutet das Tantenherz mit.
Heute haben wir die doppelt runde 8 trotzdem mit viel Freude und wunderschönen Momenten gefeiert. Noch nicht mit neuen Freunden, denn für den Begriff Freundschaft ist es zu früh. Aber mit netten Mädels. Alle etwas älter, alle kennen sich schon länger. Und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb haben wir ein nettes erstes Geburtstagsfest im neuen Zuhause gefeiert. Trotz Dauerregen ohne Lagerkoller. Und den „Prinzessinnenturm“ fanden alle toll – morgen kommt schon die erste wieder, zum Spielen im 2. Stock.
Wir Erwachsenen finden: ein guter Anfang. Mal sehen, was sich draus entwickelt.
„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.
Mit 13 tauschten wir Teenager-Mädels uns untereinander aus. Über Jungs. Wie toll sie doch waren. Wie schön sie waren. Wie gut sie küssten. Es gab sie, diese sagenumwobenen Stars. Über die wir – gar nicht mal so heimlich – flüsterten. Viel sprachen. An jedem Ort, an dem wir uns trafen. Jede von uns flog auf sie. Wollte sie „haben“. Mit ihnen Zusammensein. Wollte das eine Mädchen an ihrer Seite sein.
Es waren die Jungs, um die sich Mythen, Geschichten und Erzählungen rankten.
Später habe ich erkannt, dass es wie mit vielen Märchen ist: nicht alles, was weitererzählt wird, ist wahr. Und bei näherer Betrachtung gab es über so manchen sagenumwobenen Kerl schlicht gar nichts zu sagen …
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Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 11. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt lautet: sagenumwoben.
Kürzlich erzählt bekommen und sehr geschmunzelt: in der Nacht vom 29. auf den 30. November ist die Andreasnacht. In dieser Nacht haben Mädchen in früheren Zeiten allerhand sonderbare Dinge gemacht: so sollen sie nackt ins Bett gesprungen sein und gebetet haben. Auch wurden Schuhe zur Schlange aneinandergereiht, Pantoffeln über die Schulter an Türen oder an/auf Bäume geworfen. Wieder andere haben einen Apfel geschält und die Schale über die Schulter geworfen, daraus haben sie einen Anfangsbuchstaben abgeleitet. Manche sollen abends in ihrer Kammer sogar einen Tisch für zwei gedeckt haben – alles, um einen Blick auf ihren zukünftigen Liebsten zu erhaschen. Ob der dann vorbeigekommen ist? Oder im Traum erschienen ist? …?
Die bezaubernde Nichte hat eine Vorliebe fürs Reiten. Und für Pferde. Auf alle Fälle hat sie seit ein paar Wochen eine Vereinbarung mit einer Freundin meiner Schwester, ihrer Mama, getroffen: sie bekommt Reitunterricht, dafür muss in dem Zeitraum ihre Mama das Baby der Freundin im Kinderwagen spazieren schieben. Hat auch schon ein paar Mal ganz gut geklappt. Kürzlich haben dann alle einen kurzen Schreckmoment erlebt, das Pferd ist nämlich durchgegangen … sie hat sich mit beiden Händen ganz fest in die Mähne gekrallt, gut festgehalten und ist oben geblieben. Zum Glück waren es auch keine Kilometer, die das eigentlich brave Pferdchen mit ihr so vor sich hin rannte, sondern nur eine kurze Strecke. Aber immerhin. Das darf sie jetzt voll Stolz jedem erzählen, was sie für ein Pferde- und Reitermädl ist, das oben sitzen bleibt. Jawoll 🙂