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Sonntagsfreude: Ausflug 

In unserer Familie über viele Jahre ein beliebtes Ausflugsziel: Kloster Weltenburg und der Donaudurchbruch. Als sich lieber Besuch aus Heidelberg angesagt hat haben meine Schwester nebst Schwager und Nichte deshalb beschlossen, dieses Wochenende alte Tradition wieder aufleben zu lassen. So kams, dass ich gestern eingeladen war, neben der Nichte im Bus mit Ziel Kelheim zu sitzen. Dort haben wir aufgrund des hohen Wasserstands beschlossen, nicht mit dem Boot zu fahren. Im kleinen Dorf Weltenburg dann gar nicht so leicht, das Auto abzustellen, denn der gesamte Parkplatz stand unter Wasser.

Die Donau ist über die Ufer getreten, das konnten wir überall sehen. Trotzdem haben wir einen Traumtag für einen Ausflug erwischt. Nicht zu heiß, viel Sonne, am Himmel wunderbare Wolkengebilde. Am steinigen Strand kann man Steine schmeißen, Könner lassen möglichst flache Kiesel über den Fluss flitzen, habe sogar einen Herrn im besten Alter erlebt, dessen Kiesel bis zu 7 mal „sprangen“ … Wow!

Die Asam-Klosterkirche sah ich zuletzt eingerüstet, sie wurde saniert und erstrahlt jetzt in neuem Glanz. Vor vielen Jahren durfte ich hier mal auf einer Hochzeit singen und kann nur schwärmen, denn der Innenraum ist ein wundervoller „Resonanzkörper“, gestern haben wir nur gesummt, weil durch eine Firmung zu viele Leute da waren. Anschließend haben wir den Innenhof-Biergarten, das schöne Sitzen unter den schattenspendenden Kastanienbäumen und die köstliche Klosterküche – abgesehen von den viel zu viel zu vielen Stechmücken – genossen. Danach durfte der Besuch dann die Schiffahrt durch den Donaudurchbruch antreten, Schwesrer, Nichte und ich bevorzugten den Landweg, um sie in Kelheim am überfluteten Landungssteg nach einem erfrischenden Fußbad wieder aufzugabeln und zur gerade eingerüsteten Befreiungshalle hochzufahren. Was für ein Ausblick hat sich uns von hoch oben geboten. Auch die bezaubernde Nichte hatte Spaß, zunächst hat sie festgestellt, dass es keine 100, sondern „nur“ 45 Stufen vom Podest zum Halleneingang and, dann der Großtante auf der Treppe einen neuen Sport beigebracht, dann auf der Plattform ein neues hüpfendes Tanzspiel entwickelt. Und ist schließlich mit der Tante mitten in die Wiese geschlichen, auf der Suche nach Millionen zirpenden Grillen. 


Nette andere Besucher haben uns auf einen seltenen blauen Schmetterling hingewiesen, leider reichte die Handykamera nicht aus, den zu erwischen, dafür hat die Nichte die Wurzeln der alten Linde am Aussichtspunkt fotografiert, im Hintergrund (setzt sich farblich etwas von den anderen, noch größeren Bäumen ab) die noch junge Eiche, die 1000 Jahre alt werden soll. Ja, das Hobby Fotografieren macht ihr immer noch Spaß!

Der Ausflug wurde mit einem Ausflug zum Kuchlbauer-Hundertwasser-Arreal nach Abensberg abgerundet. Weil die jüngste Mitreisende keine Lust auf den gemütlichen Biergarten unter dem Turm hatte, haben wir kurzerhand umdisponiert, Eis und köstliche Kuchen im sehr zu empfehlenden Kuchenhimmel besorgt – und den Ausflug auf der Terasse mit Kaffee und Süßkram ausklingen lassen.

Und zum krönenden Abschluss führte mich mein Heimweg dann durch stimmungsvolle Lichtspiele mitten durch die Hallertau, der Hopfen ist jetzt schon eine wahre Pracht. Was für ein schöner Abschluss für einen gelungenen Ausflugstag, himmlisch!

Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita.

Paradiesisch

Gestern hab ich meine beste Freundin gesehen, ein seltenes Geschenk, das für sich gesehen schon unendlich wertvoll ist. Und beim Abholen ihrer Eltern vom Vatertagsausflug habe ich einen Blick ins Paradies auf Erden erhaschen dürfen – so darf meins sein: Ein großer Garten, von der Straße führt eine lange Zufahrt ins Grundstück, Sichtschutz durch Büsche, Bäume, große Steinquader. Wiesen und Rasenflaechen. Alles sehr aufgeräumt, aber dennoch Natur. Dann kommt man am Häuschen an, davor wir früher auf den Dörfern eine Linde mit Bankerl drumrum. Sehr einladend. Direkt daneben ein Kinderspielplatz, mit allem was da sein muss: Schaukel, Rutsche, Klettergerüst, Sandkasten. Dahinter ein Rondell mit Bänken, in der Mitte der Lagerfeuerplatz. Hinter dem Haus Tische und Bänke mit den Gästen, der Kommunikationsort. Dann aber beginnt erst die eigentliche Gartenanlage: unter den Bäumen Liegestühle mit Blick auf den See, mit einem kleinen Boot, Steg, vielen Sitzgelegenheiten. Der tiefste Punkt der Anlage, alles läuft auf den See zu oder vom See aus. Im Hintergrund der Hügel, schön angelegt, man ahnt, dass hier über lange Jahre eine Pflanze neben die andere gesetzt wurde, mit Liebe und viel Freude am harmonischen Einklang oder Begeisterung für wilde Akzente. Hier stehen Buchsbäume, die der Anlage eine Parkähnliche Ausstrahlung verleihen, etwas weiter blüht eine Wiese voll ungebändigtem Löwenzahn. Am See sind unter einer Pergola mit gerade beginnendem Blauregen noch mal Tische aufgebaut, sehr einladend. Oder man setzt sich wirklich aufs noch warme Teakholz und beobachtet die Fische, die nach einiger Zeit neugierig auftauchen.
Gestern haben sich in diesem Paradies Freunde und Familie getroffen, Alt und Jung, friedlich vereint. Sie haben den Feiertag gemeinsam verbracht, haben Freizeit genossen. Es gab viel Essen, genug zu trinken – und in der traumhaften Umgebung durfte jeder tun und lassen, worauf er Lust hatte. Die alten Freunde sassen um den Tisch, sie haben gemeinsam gegessen und getrunken, das Leben gefeiert, auf die alten Zeiten angestoßen, sind in Erinnerungen geschwelgt. Daneben haben die kleinen Gäste gespielt, waren ganz versunken in Phantasie und die Möglichkeiten in der Natur, weitab von Straßen oder anderen Gefahren. Sicher! Und auf der Schaukel oder am Trampolin hat auch der ein oder andere Opa noch mal dem Kind in sich freien Lauf gelassen.
Und für die Ruhe zwischendurch gabs ein Nickerchen auf einem der Liegestühle. Mit Blick auf See und Himmel. Brauchts mehr zum Glücklichsein? Da fehlt nicht viel, denn sogar das Wetter war perfekt: Sonne, blauer Himmel, ein angenehmer Windhauch. Vollkommen macht es die Freundschaft, die die Menschen verbindet, die hier zusammenkommen und den Augenblick gemeinsam im Hier und Jetzt erleben.