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Sonntagsfreude: Sommergefühl

Die Woche hat sich gut angefühlt, obwohl ich eine Jobabsage bekommen hat, die mich wurmt. Weil ich halt kein Mann bin … klar, das hat keiner so begründet, aber es ist offensichtlich. Gut, bin ich nicht, kann ich nicht ändern. Dafür hab ich das schöne Wetter für meine Auszeit gepachtet und gedacht, ich gehe schwimmen. Wie früher, vor dem blöden Sturz, also wenigstens 30 Minuten am Stück. In einem menschenleeren Schwimmbad mit 50-Meter-Becken, vormittags, nachdem ich die Nichte zum Reiten gefahren habe. Ging gut, sogar 45 Minuten, die anschließende Rückfahrt im Auto begann die Hand und dann der ganze Arm zu schmerzen, mit Kühlpack und Kytasalbe geht es seitdem einigermaßen. Gestern früh beim Duschen hab ich mir den Rücken „verrissen“ und mich seitdem auf 0 Bewegung gesetzt. Klappt bei dem Wetter auf einem Liegestuhl im Schatten recht gut. Ein Buch und überhaupt kein Bedürfnis, mich schnell zu bewegen … wie hat eine Freundin so schön geschrieben: wir werden alt. Also körperlich. Na ja. Aber wir wissen durch unser Alter auch, dass es vorbeigehen wird. Und darauf wart ich heute, an diesem Sommer-Sonntag, an dem ich wieder nichts vorhabe, außer schmerzfrei auf meiner Liege im Schatten zu verbringen.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.“

Balkon-Geschichten

Im letzten Sommer – also bei Bullenhitze vor knapp 2 Wochen – hab ich mir einen bequemen Abend auf dem Balkon gegönnt. In meinem alten Liegestuhl, der seit einigen Jahren ganzjährig meinen Balkon bereichert, denn man weiß ja nie, wann gutes Wetter ist und man sich raussetzen möchte. Das war der erste Einsatz in „diesem“ Sommer, es war toll. OK, der Sessel sah etwas in die Jahre gekommen aus. Aber ich hab mich reingesetzt und Stunden lesend, in den Himmel blickend und glücklich vor mich hin träumend verbracht.

Ihr ahnt schon, was kommt? Es ist ungefähr 11 Uhr abends – und von einer Sekunde auf die andere sitze ich auf dem Boden. „Ach, du Sch…!“ Wie bitte schön, kann ein Stuhl mich 4 Stunden bequem relaxen lassen und dann plötzlich so rüde auf den Boden der Tatsachen zurückwerfen? … (Nicht, dass ich mir jetzt keine Gedanken zum zulässigen Gewicht machen würde, bin schließlich eine Frau!?!)

Im nachhinein kann ich darüber richtig lachen, also so richtig richtig. Allein was meine Nachbarn gedacht haben mögen? Die vielleicht auch auf dem Balkon saßen oder die Türen weit offen hatten, um die langsam abkühlende Nachtluft in die aufgeheizten Wohnungen zu bringen? Und dann flucht da eine so richtig los? Gesehen hat wahrscheinlich keiner was, dazu wars zu dunkel …

Egal, warum mich der Gedanke heute eigentlich beschäftigt: der Liegestuhl ist kaputt, unreparierbar, das Wetter schön, dann verbring ich den Abend heute wohl vorsichtshalber auf Kissen auf meinem Balkon? Da kann man nicht tief fallen? 🙂

Schönen Sommerabend wünsch ich euch

Paradiesisch

Gestern hab ich meine beste Freundin gesehen, ein seltenes Geschenk, das für sich gesehen schon unendlich wertvoll ist. Und beim Abholen ihrer Eltern vom Vatertagsausflug habe ich einen Blick ins Paradies auf Erden erhaschen dürfen – so darf meins sein: Ein großer Garten, von der Straße führt eine lange Zufahrt ins Grundstück, Sichtschutz durch Büsche, Bäume, große Steinquader. Wiesen und Rasenflaechen. Alles sehr aufgeräumt, aber dennoch Natur. Dann kommt man am Häuschen an, davor wir früher auf den Dörfern eine Linde mit Bankerl drumrum. Sehr einladend. Direkt daneben ein Kinderspielplatz, mit allem was da sein muss: Schaukel, Rutsche, Klettergerüst, Sandkasten. Dahinter ein Rondell mit Bänken, in der Mitte der Lagerfeuerplatz. Hinter dem Haus Tische und Bänke mit den Gästen, der Kommunikationsort. Dann aber beginnt erst die eigentliche Gartenanlage: unter den Bäumen Liegestühle mit Blick auf den See, mit einem kleinen Boot, Steg, vielen Sitzgelegenheiten. Der tiefste Punkt der Anlage, alles läuft auf den See zu oder vom See aus. Im Hintergrund der Hügel, schön angelegt, man ahnt, dass hier über lange Jahre eine Pflanze neben die andere gesetzt wurde, mit Liebe und viel Freude am harmonischen Einklang oder Begeisterung für wilde Akzente. Hier stehen Buchsbäume, die der Anlage eine Parkähnliche Ausstrahlung verleihen, etwas weiter blüht eine Wiese voll ungebändigtem Löwenzahn. Am See sind unter einer Pergola mit gerade beginnendem Blauregen noch mal Tische aufgebaut, sehr einladend. Oder man setzt sich wirklich aufs noch warme Teakholz und beobachtet die Fische, die nach einiger Zeit neugierig auftauchen.
Gestern haben sich in diesem Paradies Freunde und Familie getroffen, Alt und Jung, friedlich vereint. Sie haben den Feiertag gemeinsam verbracht, haben Freizeit genossen. Es gab viel Essen, genug zu trinken – und in der traumhaften Umgebung durfte jeder tun und lassen, worauf er Lust hatte. Die alten Freunde sassen um den Tisch, sie haben gemeinsam gegessen und getrunken, das Leben gefeiert, auf die alten Zeiten angestoßen, sind in Erinnerungen geschwelgt. Daneben haben die kleinen Gäste gespielt, waren ganz versunken in Phantasie und die Möglichkeiten in der Natur, weitab von Straßen oder anderen Gefahren. Sicher! Und auf der Schaukel oder am Trampolin hat auch der ein oder andere Opa noch mal dem Kind in sich freien Lauf gelassen.
Und für die Ruhe zwischendurch gabs ein Nickerchen auf einem der Liegestühle. Mit Blick auf See und Himmel. Brauchts mehr zum Glücklichsein? Da fehlt nicht viel, denn sogar das Wetter war perfekt: Sonne, blauer Himmel, ein angenehmer Windhauch. Vollkommen macht es die Freundschaft, die die Menschen verbindet, die hier zusammenkommen und den Augenblick gemeinsam im Hier und Jetzt erleben.