Schlagwort-Archive: lichter

Paula und die Adventslichter – Vorlesegeschichten aus der Nachbarschaft

Auch in den Wochen vor Weihnachten drehen Herrchen Andi und Paula jeden Tag ihre Gassirunden. Und wisst ihr was? Obwohl es da oft schon oder noch dunkel ist mag Paula die Zeit besonders gern. Denn jeden Tag entdeckt sie etwas Neues. Los geht es meistens mit der ein oder anderen Lichterkette am Haus, dann kommen welche in den Gärten an Bäumen und Sträuchern dazu. Manche Nachbarn dekorieren den Zaun, mit Kugeln oder anderen weihnachtlichen Motiven. In einigen Gärten stehen Rehe oder Hirsche, Kränze, Schlitten mit Rentieren …

Besonders gern mag Paula die Sterne – bei jedem, den sie entdeckt, informiert sie ihr Herrchen durch ein aufgeregtes Bellen. Und Andi lächelt dann immer, „ach Paula, ist das schön, dass du dich über jeden Stern so freuen kannst!“

Dieses Jahr hat Paula das Gefühl, dass die Menschen noch mehr dekorieren, als vorher. Herrchen und Frauchen haben auch schon darüber gesprochen, mehr Adventslichter rund ums Haus zu dekorieren, „weil wir ja nicht so viel unterwegs sein werden.“ Und auch, wenn sich für Paula ja gar nix geändert hat, sie mag die vielen Lichter in der Adventszeit.

Warten aufs Christkind

Wie auch immer man „es“ nennt, Weihnachtsmann, Christkind, Santa Claus … bei all den Geschichten um den Wunschzettel, den Glauben an eine Engels- oder Weihnachtswerkstatt geht es um den besonderen Zauber der Weihnacht, eine magische Zeit. Teresa Stiens schreibt auf ze.tt, warum es wichtig ist, Kindern die Geschichte vom Weihnachtsmann zu erzählen. Dem kann ich mich nur anschließen: ich glaube, dass das Warten aufs Christkind für Groß und Klein gut und richtig ist.

Immer mehr fällt mir auf, wie sehr wir in der digitalen Welt versinken, wie gewaltig uns Handy & Co. im Griff haben. Kaum mehr einer, der an der Haltestelle steht und einfach wartet, kaum mehr eine halbe Stunde ohne Blick aufs Gerät – das Smartphone verändert die Welt. Umso wichtiger, dass wir mit der Handykamera wenigstens die Magie der Vorweihnachtszeit festhalten. Oder?

Gestern haben die Nichte und ich beim traditionellen Feiertags-Spaziergang zu den Hirschen darüber philosophiert, wie es wohl ausschaut, das Christkind. Barfuß, mit einem weißen Kleid, das glitzert … irgendeine Freundin von ihr hat es wohl tatsächlich schon mal gesehen. Wow, das hat mich beeindruckt. Obwohl ich ja so viel älter bin, das Glück hatte ich nie. Und natürlich hab ich mir jahrelang die Nase am Fenster plattgedrückt, durchs Schlüsselloch geguckt, später im Haus an allen möglichen Verstecken nach den Geschenken gesucht, um das Märchen zu entzaubern …

In diesem Jahr hatte ich ja vor Weihnachten ein paar freie Tage und hatte etwas Zeit zum Lesen, dabei bin ich – leider weiß ich nicht mehr wo – über eine Geschichte gestolpert: eine Mama hat erzählt, dass ihr Vater früher sie und ihre Geschwister „eingepackt“ hat, am frühen Heiligabend, meist sind sie erst zu Fuß durchs Dorf gelaufen und haben neugierig in die Nachbarshäuser geschaut, ob das Christkind dort schon Spuren hinterlassen hat. Später sind sie oft im Auto weiter übers Land gefahren, überall neugierig um sich spähend, ob sie „es“ wohl entdecken.

Und wisst ihr was: das hab ich in den letzten Tagen auch ganz bewusst gemacht. Ich war viel im Auto unterwegs und habe mich aufmerksam umgeschaut. Und da war gerade in der Dämmerung viel zu sehen, vom Zauber der Weihnacht. So viele Lichter … schön ist sie, diese Stimmung allüberall. Und mir hat das Warten aufs Christkind in diesem Jahr ganz besonders viel Freude bereitet. Ich mag diese magische Zeit und bin froh, dass ich mir bis in unser digital regiertes Zeitalter ein klein wenig kindliche Fantasie erhalte, die es mir erlaubt, nicht nur zu glauben, was ich sehe oder googeln kann …

Abgehen [*.txt]

img_8008Eines ist ganz klar: Ich kann ohne das Oktoberfest leben. Ich habe schon ganze Wiesn-Zeiten eben nicht dort verbracht, sondern war zum Beispiel im Urlaub, in den USA oder in der Toskana. Oder letztes Jahr habe ich einfach geschwänzt und war – sogar leicht widerwillig – am letzten Abend wegen einer Einladung da. Verpasst habe ich sicher nichts. Aber die Frage ist schon berechtigt: würde mir etwas abgehen, etwas fehlen, sollte die Wiesn mal ausfallen oder nicht stattfinden? In den Jahren ganz ohne oder mit nur ein paar kurzen Besuchen habe ich schon etwas vermisst, nämlich die unzähligen kleinen Glücksmomente …

… wenn schon auf der Hackerbrücke der bairisch blau-weiße Himmel über der Theresienwiese strahlt.

… auch wenn ich nie mitfahren würde: ich liebe den Blick auf das zig Meter hohe Kettenkarussel.

… und den ersten Blick auf mein geliebtes Riesenrad. Und auch den 1001.

… und das erste Kreischen der Verrückten, die im Skyfall metertief im „freien Fall“ sind.

… die liebevollen Details, die an jedem Stand, an jedem Zelt, einfach überall zu entdecken sind, wie hier das Münchner Kindl, das mit einer Mass Bier den Besuchern zuprostet.

… viel bairisches Herzblut, das man so oft entdecken darf.

… da steckt ganz viel Herzlichkeit drin.

… ganz viele Herzerl und noch viel mehr Herzenssprüche.

… über allem thront die Bavaria. Und gebrannte Mandeln würden ebenfalls sehr abgehen …

… wobei: auch Erdnüsse, und Cashews, und Paranüsse, und und und.

… es ist so herrlich unbeschwert und kunterbunt.

… übrigens bei jeder Wetterlage. Und ja: ich hab die Wiesn auch schon im dichten Schneetreiben und bei wirklich ekelhaft nassem Regen erlebt. Muss nicht, aber geht.

… bairische Unikate.

… es ist der größte Jahrmarkt der Welt.

… alles dreht sich, ist in Bewegung.

… wer Ruhe sucht, darf sich ganz bestimmt neben ihn setzen. Und muss sich dafür nicht zwingend zum Affen machen.

… ja, wird diskutiert, mir würden die Brauereigespanne trotzdem abgehen.

… vielen Münchnern würde mittlerweile am allermeisten die Oide Wiesn abgehen,
mir auch.

… die Oide Wiesn hat so einen Zauber von früher mit den Menschen von heute, die das damals wahrnehmen und schätzen.

… sogar das Kettenkarussel ist auf der Oidn Wiesn „noch magischer“.

… und besonders liebenswert ist, dass man trotzdem den Ausblick auf die schönsten Seiten der Wiesn genießen darf.

… und dann kommt sie, die blaue Stunde. Für mich die kurzen Minuten, die mir am allermeisten abgehen würden.

… da wirds draußen meist recht voll, denn über dem Gelände liegt ein besonderer Zauber.

… mein Tipp: zur blauen Stunde ins Riesenrad einstiegen. Und über den Massen schweben.

… mit viel Glück gibts diesen Blick auf die Alpen, erkennt ihr die Zugspitze?

… aber auch einmal über die ganze München-City, Skyline von oben darf man sich freuen.

… der Mond und die Wiesn, das würde mir sehr fehlen. Egal in welcher Form.

… es gibt immer diese besonderen Himmelsstimmungen über der Theresienwiese.

… ein abendliches Lichtermeer.

… die wunderschönen Trachten, zum Umzug, aber auch sonst ist es immer wieder ein großer Genuss, Original-Trachten zu erspähen. Wer das auch möchte ist übrigens im Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn meist erfolgreicher als anderswo …

… ich liebe es, in den Biergärten zu sitzen, aber auch in den Zelten lässt es sich gut aushalten. Auch die Stimmung mit Tanzen auf den Tischen würde mir abgehen. Brauch ich nicht immer, aber es gehört dazu.

… das älteste Fahrgeschäft auf der Wiesn ist die Krinoline. Einsteigen und sich von der uralten Mechanik ein paar Mal auf und ab wippen lassen. Reicht mir vollkommen, mehr Höhenunterschiede mach ich nur im Riesenrad 🙂

… ein Blick in die Instrumente.

… zur Fahrt in der Krinoline spielt die Blasmusi auf.

… wenn es Nacht wird leuchten die Millionen (?reicht das?) Lichter fast schon irrisierend. Hier am Distel-Autoscooter, da geh ich mindestens einmal pro Abend vorbei.

… das Riesenrad bietet sich auch für eine Fahrt bei Nacht an, auch sehr empfehlenswert für kleine Romantikerherzerl wie mich.

… ja, die Lichter, eine Klasse für sich.

… am Abend versammelt sich vor allem bei Vollmond eine ganze Schar von Fotografen vor dem Riesenrad. Warum nur?

… so sehen Sieger aus: das war die Bezwingerin des Teufelsrad.

… für mich ein Pflichtbesuch: das Teufelsrad.

… obwohl man auf der Wiesn in den Zelten sehr gut essen kann gehört es irgendwie dazu, sich auf dem Heimweg noch eine Kleinigkeit auf die Hand zu holen.

… viele Jahre lang war das bei mir eine Backfischsemmel, mittlerweile würde mir am meisten meine kulinarische Entdeckung, Flammlachs in der Semmel, abgehen.

… genau, wie ich meinen Abend gerne mit einem Besuch am Toboggan ausklingen lasse und einfach nur zuschaue.

… das letzte Lied des Abends: Weils d a Herz hast wia a Bergwerk, ein KLassiker.

… und am letzten Abend leuchten die Sternwerfer, das ein oder andere Tränchen wird verdrückt. Bis nächstes Jahr.

… der letzte Blick: unbezahlbar. Ja, das alles würde mir definitiv abgehen.

————————————–

Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 9. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt lautet: Abgehen.

Adventsstimmung in Abensberg

Mein Tipp – nicht nur in der Vorweihnachtszeit – ist Abensberg: An den Adventswochenenden ist es da leicht überlaufen, deshalb lieber einen Besuch unter der Woche oder zu Tagesrandzeiten einplanen. Aber ganz ehrlich: die Stimmung ist traumhaft schön. Und bitte nicht nur das Kuchlbauer-Areal besuchen, sondern auch etwas durch die kleine Stadt laufen, es ist alles so herrlich beleuchtet. Schön!!!