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Ferien zu Hause

Aus gegebenem Anlass gestatte ich mir heute mal ein paar Gedanken zu diesem „in den Ferien zu Hause bleiben“. Weil reihum doch viel Verdruss herrscht. „Die armen Kinder, erst nicht in die Schule, jetzt nicht mal wegfahren “ höre ich. Oder „Zuhause ist das doch nicht dasselbe, da kann sich doch keiner erholen …“. Hm.

Ich hab die Ferien meiner Kindheit fast alle zu Hause verbracht. Auf einem Bauernhof ist der Sommer die Zeit, in der schon Tagesausflüge eher schwierig zu planen sind. Also haben wir das Beste draus gemacht – es genossen, von früh bis spät die Dinge zu tun, die man nur in den Sommerferien machen konnte. Weil sonst, Kindergarten, Schule, Hausaufgaben. Auf Bäume klettern, Baumhäuser bauen. Kartoffeln vom Acker klauen. Mit dem Fahrrad überall hin und zurück fahren. Später an die Badeweiher der Umgebung und da ausgiebig im Wasser und an Land chillen …

Ich muss gestehen, dass ich auch gerne die Schlechtwettertage hatte. Da habe ich mir irgendwo ein Lager gebaut, mir x Bücher bereitgelegt. Und gelesen, gelesen, gelesen. Ich fand auch früher schon gut, ein Buch so lang zu lesen, bis ich es fast auswendig kannte (mach ich heute noch, nur zieht sich das „auswendig lernen“ auf Jahre …).

Was ich aber eigentlich sagen möchte ist: man kann das mit den Ferien zu Hause auch negativ wenden. Weil soooo schlimm ist das gar nicht. Gibt in unserer Welt sowieso viel  Angebot, auch rund ums Zuhause. Urlaub und Reisen, das gibts noch gar nicht so lange. War früher ein Privileg und ist es auch heute eigentlich noch, wie man gerade noch deutlicher merkt.

Mal Hand aufs Herz: Wer kennt denn seine Umgebung richtig gut? Es ist sogar ein Abenteuer, auf neuen Wegen abseits der bekannten Pfade unterwegs zu sein. Durchs Laufen lerne ich immer wieder neue Ecken meiner Heimat kennen, wo ich vorher noch nie war.

last but not least: Es darf durchaus mal einfach langweilig sein. Das macht auch kreativ. Ich merke manchmal, dass mir das als Erwachsener viel zu selten passiert. Dass es mir mal so richtig langweilig ist? Das letzte Mal war ich krank, so ab dem 2. Tag war mir langweilig. Lang her. Ich würd mich freuen, wenn mir dieses Langeweile-Gefühl in meinen Ferien begegnet. Es gibt da so einen leisen Zweifel in mir, ob ich das Meer sehen werde. Und langweilig wird es mir bestimmt leider auch nicht werden. Seufz.

Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (25)

Mein Autofahrerleben wird zum Glück kontinuierlich und facettenreich bereichert:

  • Smart-Fahrer, die meinen, überall dazwischen zu passen (Merke: selbst lautes hupen „zaubert“ andere Autofahrer aka mich und mein Auto nicht einfach „aus dem Weg“)
  • Radfahrer, die in der Winterzeit ohne Licht fahren – sieht man übrigens „auch“ in kleinen, schlecht beleuchteten Nebenwegen nicht
  • Radfahrer, die über vierspurige große Straßen kreuzen wollen – kommen ins Schleudern, wenn sie den Autos die Vorfahrt nehmen, um dann doch in letzter Sekunde bremsen, wohl, weil sie kapieren, dass sie im Vergleich eine schlechtere Ausgangslage haben
  • Fußgänger, die im Dunklen über vielbefahrene Straßen schlendern das nenn ich mal extrem risikofreudig
  • Arbeiter, die an der roten Ampel erst rübergucken, um dann einen exklusiven Bananen-Blowjob für mich zu performen – ja, was wäre mein Leben langweilig, ohne die anderen Verkehrsteilnehmer …
  • Gerade ist aggressive Fahrweise en Vogue? Ich hab noch nicht entschieden, ob ich den Trend mitmachen will?

Ich bitte mal einfach um etwas mehr Frieden und Rücksicht auf den Straßen. Punkt.

Spruch zum Wochenende: Ferienende

„Wenn die großen Ferien zu Ende gehen, wenden sich Millionen glückstrahlender Gesichter der Schule zu – die Gesichter der Mütter.“ (Kalenderspruch)

Und nicht nur die, tatsächlich hab ich dieses Jahr im Freundes- und Bekanntenkreis recht oft gehört, dass die Kids sich auf die Schule gefreut haben. Endlich wieder was los, nach den viel zu langen großen Ferien … im Falle der bezaubernden Nichte versteh ich die Freude nur zu gut, war doch der Schulwechsel eine große Unbekannte.

Theoretisch kann schließlich jeder sagen, dass es woanders auch super sein kann – aber ob das dann in echt so ist. Und ob es leicht ist, Anschluss in einer neuen Klasse zu bekommen, wie der Alltag so sein wird, und und und.

Ich hab mich riesig gefreut, dass meine Auszeit ermöglicht, dabei zu sein. Und am zweiten Schultag durfte ich als Wegbegleiterin sogar einen Blick in die Schule und ins Klassenzimmer werfen. Dann natürlich nie wieder, weil bei einer Drittklässlerin ist so neugieriges Tantenverhalten schon echt peinlich 😉😂

Umzugs-Krisen-Entertainment

Wisst ihr, was man bei schlechter Stimmung öfter mal machen sollte? In den eigenen Arm prusten. Ganz laut und fest, damit es sich wie ein Furz anhört … klappt bei 13monatigen Nichten, weil sie hellauf prusten und lachen müssen, klappt aber auch bei 7fastdreivierteljährigen Nichten, weil es sie von allem möglichen Ego-Leid und Weltschmerz ablenkt …

Und was auch klappt, ist Fliegen verscheuchen. Also nicht wedeln, sondern laut wegpusten. Jawoll. Darüber können Mini-Nichten sooooo aus dem Bauch heraus lachen (man könnte fast sagen, sie bekommt langsam die dreckige Familienlache, unser Erbteil …) und die Maxi-Nichte hat fast diabolischen Spaß daran.

Gut, dass es oft die kleinen Dinge sind, die angespannte Situationen entspannen helfen?

Und das weltbeste Spielzeug mitten im Umzug? Ein riesengroßer, locker aufgerollter Teppich. Kann wahlweise als Sitzgelegenheit, Pferd, Balancierstange oder sogar zum Kuscheln verwendet werden. Heute vielfach getestet, von allen Beteiligten klar die Note 1 😉