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Sonntagsfreude: Farbig

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Mein Wochenende wird nachwirken: habe gestern zwar mehr Farbe auf mir selber verteilt, als auf den Balken – aber die Untersicht ist fertig gestrichen. Wir haben noch zwei Stellen, die man vom Gerüst aus nicht gefahrlos erreichen kann, die werden wir angehen, sobald es abgebaut ist. Da sind die Herren jetzt Sommerferienbedingt etwas im Verzug. Und ich frage mich seit Wochen, warum bei einem Baugerüst ein paar Stellen offen geblieben sind, aber ich stecke ja auch nicht in den Gedanken eines Baugerüstaufstellers drin … Hm. Egal, die Folien vor den Fenstern sind endlich weg, der Blick nach draußen tut gut. Merkt man auch meinen Eltern an, die „endlich“ wieder mitbekommen, was draußen passiert. Und auch der Blick nach drinnen ist frei – auf dem Gerüst sitzen seit dem frühen Morgen abwechselnd ein paar Spatzen und ein Rotschwänzchen, die mich beobachten (und durch ihr aufgeregtes Gezwitscher auch mal wieder viel zu früh aufgeweckt haben, aber gut, ich will mich nicht beschweren, an so einem schönen sonnigen Morgen …) und „reinluren“ …

Jetzt ist nur noch die Frage, wie ich die schöne Farbe, die an den Balken gut halten soll, von der Haut weggeschrubbt bekomme? Und definitiv ist meine künstlerische Ader im musischen Bereich „professioneller“, ich hab leider sehr viel gekleckert, das muss heute noch nachgebessert werden 😉

Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita – schaut bei ihr vorbei.

„Growing Pains“ in der Muffathalle

Mit Growing pains hat Birdy gestern ihren Konzertabend in der Muffathalle eröffnet. Ohne spektakuläre Show: sie kommt auf die Bühne, setzt sich ans Klavier, spielt und singt. Und man muss sie nicht sehen. Man darf sie fühlen. Ihre Stimme hat die Muffathalle problemlos gefüllt. Die tiefen wie die hohen Töne, die leisen Stellen wie die lauten gingen ganz tief. People help the people, ein echter Gänsehautmoment. Und wenn man nichts sieht, dann hört man noch genauer hin, lässt die Worte auf sich wirken, spürt die Akkorde. Wie leicht diese junge Musikerin Text und Musik miteinander verschmilzt. Auch die neuen Stücke von Beautiful lies sind ganz ihre eigene Musikwelt. Zwischen den Stücken immer wieder ein fast gehauchtes „Thank you“, keine Moderation, keine Erklärungen. Hört mir zu, hört meine Musik, dann wisst ihr, warum ich hier bin. Und als letzte Zugabe Skinny Love – ein Herzmoment. Insgesamt hätte ich gestern Abend gerne den Opernkritiker gespielt, wäre so unwahrscheinlich gerne in der Partitur versunken, hätte gerne mitgelesen, gesehen, was da „gezaubert wird. Ein sehr berührender Abend, musikalisch gesehen.

Gerne hätte ich euch an dieser Stelle ein paar stimmungsvolle Bilder vom gestrigen Abend  mitgebracht. War mir nur nicht möglich, weil sich genau vor mir Männer jenseits der 1,90 Metergrenze aufgebaut haben. Viele. Kann ich verstehen, die wollten schließlich „auch“ was sehen. Zeitweise wollte ich auch den Herrn vor mir bitten, mir eine seiner unzähligen – jedes einzelne mit grellem Blitzlicht – aufgenommenen Aufnahmen abzugeben. Allerdings meine ich bemerkt zu haben, dass er von den 100+ wahrscheinlich kein einziges scharf bekommen hat. Am schönsten für uns kleine Mädels im hinteren Hallendrittel dann zu beobachten, dass es sogar  Konzertbesucher gibt, die sich über die 1,90-Männer-Mauer erheben: eine Dame hat sich nämlich auf die Schultern nehmen lassen. Damit denen von hinten die letzte Chance auf einen Blick auf die Bühne verbaut. Aber sie hat doch so sehr gehofft, dass Birdy sie winken und ihre Musik aufnehmen sieht … Sarkasmus aus.

Und leider, leider muss ich noch ein paar Eindrücke aufschreiben, deshalb auch der Titel „Growing pains“: Schade, dass es Konzertbesucher gibt, die sich nur für sich interessieren. Denen die anderen Konzertbesucher und deren Interessen sehr egal sind. Die vielleicht nicht so begeistert sind. Oder oder oder. Wir haben nichts gesehen, das ist ok. Wir mussten vielmals ausweichen, weil Menschen auf der Suche nach der besseren Sicht gewandert sind, das ist ok. Wir wurden übersehen, gestoßen und getreten. Das ist nicht ok. Als die Ordner vorne zwei Mädels raus holen mussten, die offensichtlich umgekippt sind, wurde es hinter uns laut. Minutenlang. So laut, dass die wunderbare Musik nicht mehr zu hören war. Das ist nicht ok. Wenn ihr früher gehen, die Zugaben nicht abwarten und eure Becher abgeben wollt und und und: tut das, aber nehmt Rücksicht auf die, die ein Konzert gerne bis zum Ende hören. Und dem Künstler den verdienten Schlussapplaus geben. Die haben ihre Tickets gekauft, um zu genießen. Stört sie nicht dabei … Ok?

 

Das mit dem Regen

Eigentlich wollte ich gestern – nach einer Mittagspausen-Stippvisite beim Aufbau am Mittwoch – über den weit und breit berühmten Diessener Töpfermarkt schlendern, mich etwas von den verschiedenen Künstlern begeistern lassen. Immerhin sind es mehr als 150 Aussteller, die für 4 Tage an den Ammersee kommen, ihre Kunst zeigen. Nicht nur aus der Region, sondern aus allen Teilen Europas reisen sie an. Und dann fängt es an zu regnen, Wassermassen vom Himmel. Hatte zwar zufällig Gummistiefel, nicht aber Regenmantel oder andere schützende Hüllen dabei … Kurz: ich hab es dann doch bleiben lassen. Wenn aber jemand das durchaus bessere Wetter jetzt am Wochenende nutzen will und kann, weil in der Nähe: http://diessen.de/kunst-kultur/diessener-toepfermarkt

Und: Man kann auch ganz wunderbar mit der S-Bahn nach Herrsching fahren, dort an Bord des Dampfers gehen und bequem mit Traumblick auf die Alpen über den See schippern …

Auf mich wartet die Baustelle – und meine Zuschauer, die gerade noch mit anderen Dingen beschäftigt sind, aber später bestimmt wieder höchst interessiert am Zaun stehend meine Werke begutachten werden 😉

  

Auswanderung: Musik und du 007

Es gibt Musik, die du an einem Ort hörst, dabei aber an einen ganz anderen Platz auf dieser Welt denkst. Die dich entführt, in eine andere Kultur, eine andere Sprache, dir das Gefühl von Freiheit, Ferienzeit vermittelt. Vielleicht fühlst du dich, wie an einem Strand, hörst das Meer rauschen? …? Es gibt da diesen Musiker, Italiener, den ich noch nie in Italien gehört habe. Trotzdem fühle ich mich beim Zuhören, als ob ich auf einer Piazza irgendwo in einem Dorf in Bella Italia sitzen würde. Wahrscheinlich eher im südlichen Italien. Vielleicht auf Sizilien? Und ihm dort unter freiem Himmel zuhöre. Zum Beispiel bei „Passa il Tempo – Die Zeit vergeht“. Schön ist das.

Maribel fragt nach der Musikalischen Auswanderung: Tagtäglich hören wir englisch und auch zum Glück wieder immer mehr deutsche Musik. Doch was ist mit französischen, spanischen oder gar japanischen Liedern? Welche ausländischen Schmuckstücke habt ihr in petto?“