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Kuckuck

Was ich in den letzten Wochen besonders genossen habe, war eine kleine akustische Beobachtung. An den zahlreichen sonnigen freien Tagen des Frühlings hab ich es mir öfter mal auf einem Liegestuhl mit einem guten Buch bequem gemacht. Und zwischendurch der Stille gelauscht. Um mich zu hören nichts – nur das Summen der Insekten, das Malmen und Schnauben der Sommerkälber auf der Weide, Hühnergegacker. Mal ein Auto … und millionenfach das in dieser Ruhe wummernde Vogelgezwitscher. Wie aufgeregt und laut sie in diesen Wochen sind. Was für eine Hektik und Betriebsamkeit die flatternden Freunde in diesen Wochen entwickeln. Kein Wunder, Material fürs Nest suchen, bauen, Feinde vertreiben, Ei legen, brüten, Nachwuchs versorgen …

Und irgendwo ganz nah ein Kuckuck, der deutlich herauszuhören ist …

Die Vogelbetriebsamkeit geht im Lärm der Stadt oft unter, schön, dass ich sie die Tage in der Ruhe so intensiv belauschen durfte.

Der 8. Monat

Die Zeit verfliegt – unfassbar, aber Nichte 2.0 ist schon bald ein dreiviertel Jahr alt.

  • In diesem Monat bereichern Vinschgerl, oder besser Brotkrume, und seit kurzem Butter-Brot-Würfel den Speiseplan. Und jeder einzelne Krümel wird bis auf den letzten Haps verspeist, der Hunger ist riesengroß, schließlich will sie jetzt ordentlich wachsen.
  • Die Zähne drücken auch ordentlich, das ist äußerst ärgerlich und muss der Umwelt mitgeteilt werden.
  • Ansonsten gurgelt es ordentlich aus ihr raus, also sie quatscht munter und ununterbrochen. Die bezaubernde Nichte und Nichte 2.0 „unterhalten“ sich aktuell in Baby-Sprache, wenn ich die Große frage, ob sie das versteht, ernte ich einen ungläubigen Blick. Auf den Vorschlag, dass sie dann doch ganz normal mit ihr sprechen könne ebenfalls … 🙂
  • Da alle in der Familie krank waren ist doch tatsächlich die zweite Fortbildung mit der Mama ausgefallen, ärgerlich … wobei: sie ist momentan so ein Mama-Kind, es wäre vermutlich für den mitreisenden Betreuer wirklich eine laute dreitägige Mission geworden!
  • Der Papa hatte einen kleinen Eingriff und war viel zu Hause, blöd nur, dass er sie nicht so viel tragen sollte. Daher ist es weiter auf Mamas Armen am allerbesten ….
  • Zur großen Ungeduld gesellt sich, dass Arme und Beine noch nicht so recht miteinander korrespondieren, mit den Armen würde sie durchaus vorwärts kommen, aber „hinten“ klappt es nicht. Insofern ist Krabbeln noch einen Ticken entfernt, was die Kleine tierisch nervt, weil sie ja die Große im Auge behalten muss, ihr hinterher will. Hach.
  • Die Neugierde für andere Menschen ist, solange sie bei der Mama ist, riesengroß, alles mitbekommen, alles sehen, der Kopf und der Körper drehen und wenden sich mit einer atemberaubenden Schnelligkeit, da könnten sich manche Hochleistungssportler was abschauen.
  • Schlafen wäre schon schön, aber da verpasst man ja viel zu viel. Insofern hält sie es mit einem Minimum aus, was manchmal dann doch auf die Laune schlägt.
  • Spielsachen sind toll, aber wie auch schon bei der großen Schwester kann man sie mit Fingerspielen, greifen und wegziehen und mit „Kuckuck-Spielen“ wunderbar zum Lachen bringen. Wie das geht: man versteckt sich, z.B. hinter einem Stuhl mit Kuckloch, und verschwindet erst, dann erscheint man im Kuckloch mit einem fröhlichen „Kuckuck“. Klappt zur Not auch mit den Kordeln eines Kapuzenpullis und den eigenen Händen 🙂
  • Bei den Großeltern zu Besuch und dann schlafen? Wie bitte? Da ist alles neu und aufregend, immer hört man was, immer ist was los. Nix da. Da gleichen sich die beiden Schwestern schon sehr, irgendwie habe ich zur Zeit das ein oder andere Deja-Vu 🙂
  • Die Mama hat für die große Schwester ein Erdbeerinchen-Kostüm genäht, da wurden per Handarbeit unzählige Pailetten angebracht – und dieses Mal war noch wichtiger, dass keine einzige runterfällt und irgendwo auf dem Boden liegen bleibt, fürs spätere In-den-Mund-schieben – das gleiche gilt übrigens für alle kleinen Spielzeugteilchen, Murmeln, Lego, …, was bei der Großen manchmal in Vergessenheit gerät und dann zu eigentlich überflüssigen Streitereien im Familienkreis führt. Seufz.