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Spruch zum Wochenende: Der MOment

„Durch den Schmerz und die Freude, die ich auf meiner Reise erlebt habe, habe ich die wichtigste Lektion gelernt, die uns das Leben schenken kann: Der Moment ist alles, was wir haben.“ (Lucinda Riley)

In den vergangenen Jahren haben mich die Bücher von Lucinda Riley begleitet – irgendwann bin ich eher zufällig beim Zyklus der 7 Schwestern gelandet, habe nach dem ersten Buch sofort die beiden Nachfolger gekauft, mich auf die jeweils folgenden sehr gefreut und erst letzte Woche den 7. Band gelesen. Ich für meinen Teil fand gut, dass die Auflösung noch nicht geschrieben wurde und noch ein Band kommen sollte, dass es weitergeht …

Montag habe ich erfahren, dass die Autorin an Krebs verstorben ist. Und bewundere, dass sie dennoch weiter geschrieben hat. Auch wenn sich das Rätsel jetzt vielleicht nie auflösen wird? Ich hab im Kopf aber meine eigene Idee, wer Pa Salt ist und warum er sich bei der Wahl seiner 7 Adoptivtöchter am Sternbild der Plejaden orientiert hat. Und ich hab auch eine vage Vermutung, wer der ihnen hinterherjagende Orion aus der griechischen Mythologie sein könnte … In jedem Fall ein kleines Dankeschön von Herzen in den Himmel für alles das, was als geschriebenes Wort bleibt ❤

Spruch zum Wochenende: Heimkehr

„Sobald wir alle unsere Arbeiten auf dieser Erde erledigt haben, ist es uns erlaubt unseren Leib abzuwerfen, welcher unsere Seele, wie ein Kokon den Schmetterling, gefangen hält. Wenn die Zeit reif ist, können wir unseren Körper gehen lassen, und wir werden frei sein von Schmerzen, frei von Ängsten und Sorgen, frei wie ein wunderschöner Schmetterling, der heimkehrt zu Gott.“ (Elisabeth Kübler-Ross)

Gestern hat der Opa der beiden Münchner Patenkinder losgelassen – ist für immer eingeschlafen. Jetzt ist er frei von seinen Sorgen, den immer stärker werdenden Schmerzen. Frei vom Krebs, dem er noch so unerwartet viel Zeit abgetrotzt hat. Beim letzten Besuch hat er Mademoiselle seinen Glücksbringer, den er lebenslang als Kettenanhänger getragen hat, geschenkt. Auf dass er sie auf all ihren Wegen begleiten möge …

Die doppelt runde 8

Die meisten von uns verknüpfen mit der Feier von runden Geburtstagen, wenn eine 0 im neuen Lebensalter enthalten ist, also 10 – 20 – 30 – 40 – 50 … und so weiter. Beim Nachdenken über das kommende Jahr der beiden Patenmädels ist mir aufgefallen, dass die erste 8 ja quasi 2 mal die 0 hat, also ist das doch eigentlich ein sehr, um nicht zu sagen doppelt feiernswerter Geburtstag?
Finde nicht nur ich, auch Mademoiselle hat ihren doppelt Runden gestern gebührend zelebriert. Schon bei den Vorbereitungen, es gab eine ausgiebige Dusche mit Pflege- und Verwöhneinheiten, damit Haut und Haare am Ehrentag strahlen konnten. Auch die neuerdings liebgewordene Tagescreme hat sie reichlich benutzt, um ihre Haut weich und jung zu erhalten.
Wie immer waren die Festivitäten im kleinen erweiterten Familienkreis genau richtig, die Geschenke wurden huldvollst in Empfang genommen. Und als die Erwachsenen dann zu viel gequatscht haben zog sich das Geburtstagskind du jour mit ihrem großen Bruder auf einen Film mit Drachen zurück …
Danach war die Müdigkeit groß, wobei, nicht groß genug, um bei einem Kontrollstreicheln der Stirn des großen Bruders zu bemerken, dass er mal wieder seine Teenager-Waschlotion verwenden solle und etwas Creme danach könne auch nicht schaden. Gut, der war ein paar Tage im Zeltlager und kam vergleichsweise ungeduscht und ungepflegt zurück, sieht aber mittlerweile wieder wie ein ganz normaler Pubertier aus 😉

Ein Wermutstropfen bleibt freilich: zum ersten Mal konnte der kranke Opa, der ja den Geburtstag mit seiner Enkeltochter teilt, nicht mit dabei sein. Der Tumor wächst, die Krankheit schreitet voran. Die niederschmetternde Prognose von wenigen verbleibenden Wochen vor 2 Jahren hat er um ebendiese überlebt, aber nichts ist für die Ewigkeit …

Sonntagsfreude: Tröstlich

Ganz große Oper_SitzeIn meinen vorweihnachtlichen Urlaub bin ich mit der Weihnachtsfeier gestartet, die eine wundervolle Stimmung, eine nach diesem doch schwierigen Jahr sehr gemeinschaftliche Atmosphäre hatte. So ist es sehr spät geworden, als wir drei Kolleginnen unsere Heimfahrt antraten und auf dem Weg in die Stadt aber noch die ganz privaten Themen erörtern mussten. So lag meinereine dann hundemüde, aber auch viel zu gedankenverloren im Bett, mehr als 3 Stunden Schlaf waren es dann nicht wirklich. Dennoch haben meine liebe Nachbarin und ich uns gestern früh zu unserem Reste-Frühstück getroffen, bei Kerzenschein die besinnliche Zeit eingeläutet, danach bin ich in Ruhe aufs Land gefahren – wo ich meine Ferien mit einem Nachmittagsschläfchen gebührend fortgeführt habe.

Am Abend habe ich mir Ganz große Oper – eine Liebeserklärung gegönnt und bin, wie so oft, hingerissen von Details, natürlich weiß ich, dass ich hier die harmonische Variante zu sehen bekomme, ein Film über Schwierigkeiten und Herausforderungen würde schließlich nicht dazu einladen, ins Kino zu gehen oder sich eine DVD zu kaufen. Aber mir hat der Blick hinter die Kulissen sehr gut gefallen. Ich mag das, finde es spannend, in Anschnitten zu sehen, wie eine Probe läuft, wie die Inszenierung wächst, Bühnenbilder entstehen – was die Garderobenfrauen während der Aufführung machen …

Es war genau richtig, tröstlich, hat mir gut getan, denn gestern war das zweite Mal in diesem Jahr, dass ich über Facebook vom Tod einer lieben Gleichaltrigen erfahren habe. Es hat mir kurz den Boden unter den Füßen weggezogen. Ja, ich wusste, dass sie schwer krank war. Aber ich hab an die Heilung geglaubt, sie war so unendlich stark. Wollte so sehr leben … gefühlt ist es grad mal ein paar Wochen her, als ich mich so mit ihr freuen durfte, sie war mit ihrem kleinen Sohn in den bayerischen Bergen, „weil er so gern kraxelt“, fühlte sich nach schweren Monaten endlich wieder besser, hat sich auf ein Wiedersehen „bald“ gefreut. Ich erst … so werden an diesem 3. Advent ganz bestimmt viele Kerzen für sie entzündet, aus Dankbarkeit für ihre Erlösung, aus Trauer, aber auch als stille Bitte für Familie und Freunde. Und ich werde heute ein bisschen ihre so vielen wundervollen Texte lesen, über das Leben, über ihre Abenteuer mit dem Reisekind, der noch so viel mehr Zeit mit seiner tollen Mama hätte haben sollen. Ihre Schwester hat geschrieben, wie sehr sie fehlen wird – wie wahr, wie bedeutsam und real das Thema ein paar Tage vor Weihnachten wieder mal geworden ist.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.