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Kochen auf dem Holzofen: Spaghetti Bolo

Bildquelle: pixabay

Da ist mir neulich doch tatsächlich – nach dem Kochen einer Bolognese-Sauce auf dem heimischen Holzofen – aufgefallen, dass das hier tatsächlich noch gar nicht niedergeschrieben wurde. Geht natürlich gar nicht. Aus Gründen. Erstens kocht sich das auf dem Holzofen quasi nebenbei. Und dann ist Spaghetti Bolo definitiv ein Essen, das glücklich macht. Insofern – los gehts:

da der Holzofen in diesen Tagen früh noch mal ordentlich angeschürt wird, weil es tatsächlich etwas zapfig draußen ist, einfach weiter nachheizen. Dann eine Pfanne oder einen niedrigen Topf aufsetzen und etwas Öl zum Anbraten heiß werden lassen. Im ersten Schritt Zwiebel in Würfeln und Tomatenmark anschwitzen, dann miteinander verrühren und etwas auf die Seite schieben. Auf der anderen Seite Hackfleisch gut anbraten. Alles vermischen.

Mit Salz und Pfeffer würzen, klein geraspelte Karotte und Knollensellerie kurz mit anbraten, dann alles gut vermischen und mit Brühe ablöschen. Ich gebe jetzt auch schon geschmackgebende Kräuter dazu, da eignet sich beispielsweise Majoran, Oregano, Thymian, Petersilie oder Rosmarin – gleichermaßen frisch oder getrocknet. Das alles darf in aller Ruhe vor sich hin schmurgeln, gerne so 2 Stunden. Den Ofen regelmäßig nachheizen. Etwa 45 Minuten, bevor das Essen serviert werden soll, den Holzofen noch mal kräftig nachheizen und einen Topf mit heißem Wasser zum Kochen bringen, dann die Spaghetti al dente kochen.

Während die Nudeln fertig werden rühre ich noch ein im letzten Herbst eingekochtes Tomatensugo unter und würze die Bolo bei Bedarf nach. Spaghetti unter die Sauce ziehen und portionsweise in einem tiefen Teller anrichten. Mit frisch geriebenem Parmesan servieren – guten Appetit.

PS: im Idealfall reicht eine Gabel zum Aufdrehen. Für meinen Papa muss man Messer und Löffel reichen, ihn „nervt das Getue mit den langen Nudeln“. 😉

Rezept für mein Sommer-Ratatouille

Diesen Sommer hab ich „mein“ Ratatouille gefunden. So wie es mir schmeckt. Zum klassischen Rezept gehört  oft Aubergine, die ich nicht so gerne mag. Deshalb waren die letzten Wochen mit viel Gemüse aus dem eigenen Garten und der Gärtnerei meines Vertrauens perfekt zum Experimentieren

Meine Zutatenliste:

  • 1-2 Zwiebeln, halbiert und nicht zu dünn in Ringe schneiden
  • 1 Zucchini (darf ruhig eine zu groß gewachsene sein) halbieren, die Hälfte auch noch mal in der Mitte durchschneiden und in ca. 0,5 cm große Scheiben schneiden
  • Je 1 Paprika in gelb, rot, orange und grün – in ca. 1 cm große Stücke schneiden
  • 2-3 Karotten, je nach Dicke halbieren oder gesamt in ca. 0,5 Scheiben schneiden
  • 4 große, aromatische Tomaten (ich hab Ochsenherzen mit Herztomaten gemischt) halbieren und in Scheiben schneiden

In einem Topf etwas gekörnte Brühe und Tomatenmark mit den Zwiebeln anschwitzen, restliches Gemüse zugeben, mit etwas Brühe ablöschen, dann mit einer Prise Salz und frischen, kleingeschnittenen Kräutern (Rosmarin, Thymian, Oregano, Majoran) würzen und etwa 20 Minuten köcheln lassen. Fertig!

Dazu frisches Baguette oder Nudeln. Am besten hat es mir in den Sommermonaten übrigens als kalter Mittagssnack geschmeckt, also quasi wie ein erfrischender Gemüse-Nudelsalat. 😋

Spruch zum Wochenende: Ostertage

„All die Eier, all die Hasen, die aus Schokolade sind, liegen gut versteckt im Rasen. Und das nur damit ein Kind all die schönen Sachen find.“ (Berthold Brunnputz)

… oder viele Kinder. Auch erwachsene Kinder. Ostern ist dieses Mal noch um einiges aufregender als Weihnachten, so scheint es?

Die bezaubernde Nichte und ich verbringen gerade Mädelstage, Gründonnerstag, Karfreitag UND Ostersamstag. Und bislang klappt alles ganz gut. Also mit etwas Kompromiss auf jeder Seite 😉 heute waren wir sogar zum vorgezogenen Ostergeschenk im Kino: Peter Rabbit. Inspiriert von Beatrix Potter. Wir überlegen noch, wie uns der Film gefallen hat, gut gemacht ist er zweifellos.

Ein Thema hat uns seit gestern begleitet: Früher wohl ganz traditionell, dass man in der Hallertau zum Gründonnerstag eine Kräutersuppe gegessen hat. also eine grüne Suppe mit Kräutern. Meine Mutter erinnert sich aus ihrer Kindheit, dass es die Kerbelsuppe am Karfreitag gab, ich kann mich an einen Gründonnerstag zu Chorzeiten mit einer Vesper und anschließend Kräutlsuppal erinnern.

Warum es das bei uns nicht gegeben hat? Da schauen sich der Opa und seine Enkeltochter nur wissend an, weil sie das beide niemals nicht gegessen hätten. Kräuter? Suppe? „Bäh …“

Ich dagegen mag ja Kerbelsuppe gern, mein Rezept: Gut 2 Bund Kerbel (je eine gute Hand voll) waschen und kleingeschnitten in Butter andünsten. 4 gekochte Kartoffeln pellen, kleinschneiden und dazugeben. Alles mit Gemüsebrühe aufgießen und noch kurz köcheln lassen. Nach Geschmack pürieren, Sahne oder Schmand unterrühren. Fertig.

… oder meine Variante einer kräftigen Kräutlsuppe. Kartoffeln, Karotten, Sellerie, Lauch, Zwiebeln und was sonst an Gemüse da ist, sehr fein schneiden und zu einer Brühe kochen. Dazu kommen jede Menge frische Frühlingskräuter wie Bärlauch, Brennnessel, Brunnenkresse, Gänseblümchen, Giersch, Gundermann, Kerbel, Löwenzahn, Sauerampfer, Schaftgarbe, Schnittlauch oder Spitzwegerich, die entweder fein geschnitten kurz mit durchziehen. Wer mag kann auch pürieren.

3erlei Aufstriche

Zu meinem Job-Ausstand hatte ich ein paar gut bewährte Brotaufstriche vorbereitet, die auch mal als Rezept verewigt werden dürfen:

Obazda „nicht-ganz-Originalrezept“

Zutaten:

  • 250g Camembert
  • 150g Doppelrahmfrischkäse
  • 100g Butter
  • 2 EL edelsüßes Paprikapulver
  • ¼ TL gemahlener Kümmel
  • evtl. 1 Spritzer Sahne oder Bier, nach Geschmack
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung: alle Zutaten sollten zimmerwarm sein, Camembert in kleinere Stücke brechen oder schneiden, in eine Schüssel mit Frischkäse und Butter geben und mit der Hand vermischen. Alle Gewürze zugeben, nach Geschmack nachwürzen, der Spritzer Sahne oder Bier ist Geschmackssache! Alles glatt streichen und vor dem Servieren noch mal kühl stellen.

Paprika-Frischkäse-Aufstrich

Zutaten:

  • 150g körniger Frischkäse
  • 150g Mascarpone
  • 100g Magerquark
  • Je 1 halbe Paprika in rot, gelb und/oder grün (ganz nach Geschmack)
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Bund frische Kräuter (z.b. Schnittlauch oder Kresse)

Zubereitung: die Paprika erst in feine Streifen schneiden, anschließend sehr fein würfeln, mit Frischkäse, Mascarpone und Quark vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. Einen Teil der Kräuter (Schnittlauch in kleine Röllchen schneiden) untermischen, mit dem Rest garnieren.

Dazu eine bunte Brotmischung sowie Brezen – perfekter Brunch 😋

… übrigens gab’s auch die Leibspeise der Münchner Patenkinder, Kartoffel – oder besser Erdäpfelkäs, Rezept hatte ich hier schon mal notiert. Die Reste wurden dann am letzten Arbeitstag abends gemeinsam im trauten Patenkinderfamilienkreis verspeist, das war der schöne Abschluss der letzten Woche.

Sehr amüsant „das Ende“: ich hab mich erkältungsbedingt aus Patenkindersicht viiiiiiiiiiiiiiiiiel zu früh auf den Heimweg gemacht, einen nach dem anderen geknuddelt. Auf das Umarmen mit ihrem Herrn Papa quietscht Mademoiselle sinngemäß etwas wie „verliebt, verlobt, verheiratet … das nächste Mal im Hochzeitskleid, dann seid ihr Mann und Frau“ … Hüstel, wir „Großen“, vor allem Teenager Monsieur, sind pikiert, die Frau Mama klärt ihre Tochter auf, dass der Papa schließlich schon vergeben sei. Kommentiert Fräulein Naseweis mit „dann sind sie eben Papa und Patentante“. Ja, das triffts, ich bin schließlich als Freundin wie ein Familienmitglied „adoptiert“ 😉